- Vsetín
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Vsetín Basisdaten Staat: Tschechien Region: Zlínský kraj Bezirk: Vsetín Fläche: 6900 ha Geographische Lage: 49° 20′ N, 18° 0′ O49.33861111111117.993055555556342Koordinaten: 49° 20′ 19″ N, 17° 59′ 35″ O Höhe: 342 m n.m. Einwohner: 27.296 (1. Jan. 2011) [1] Postleitzahl: 755 01 Kfz-Kennzeichen: Z Verkehr Straße: Valašské Meziříčí - Zlín Bahnanschluss: Valašské Meziříčí-Horní Lideč
Vsetín–Velké KarloviceStruktur Status: Stadt Ortsteile: 4 Verwaltung Bürgermeister: Iveta Táborská (Stand: 2011) Adresse: Svárov 1080
755 01 VsetínGemeindenummer: 541630 Website: www.mestovsetin.cz Vsetín (deutsch Wesetin, älter auch Settein) ist eine Stadt an der Vsetínská Bečva im nordöstlichen Teil Tschechiens. Sie liegt im Okres Vsetín und hat mehr als 29.000 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung des zur Herrschaft Freundsberg gehörigen Städtchens Setteinz erfolgte im Jahre 1308, als Wok von Krawarn die Burg Freundsberg mit allem Zubehör vom Templerorden pachtete. Bereits im 14. Jahrhundert erlosch die Burg wieder und Vsetín wurde zum neuen Herrschaftssitz. Während der Hussitenkriege blieb das Städtchen von Zerstörungen durch die Aufständigen verschon, da die Herren von Krawarn mit den Hussiten sympathisierten. 1446 ging die Herrschaft von Anna von Krawarn an deren Mann Johann von Messenbek auf Helfenstein über. Fünf Jahre später erwarb dessen Neffe Ctibor von Cimburg auf Meziříčí und Rožnov die Herrschaft Vsetín als Pfandbesitz. Im Jahre 1480 brachte Kunigunde von Cimburg die Herrschaften Meziříčí-Rožnov und Vsetín als Morgengabe in ihre Ehe mit Peter von St. Georgen und Bösing ein. Nachdem Kunigunde 1491 verstorben war, heiratete Peter von St. Georgen und Bösing Sophie von Waldstein. 1502 verkaufte er beide Herrschaften an die fünf Brüder von Kunstadt. Bei der 1503 in der Landtafel erfolgten Beurkundung des Kaufes umfasste die Herrschaft Vsetín die Feste und das Städtchen Vsetín mit der Maut, den Markt Pržno, die Dörfer Jablůnka, Růžďka, Kateřinice, Hošťálková, Johanová, Dolní Rokytnice, Horní Rokytnice, Liptál, Austí, Hovězí, Jasenka, Seninka und Ratiboř sowie die Wüstungen Bobrek, Huselná, Semetín, Dvorce, Ščrbkov, Těškovice und Mikulková. Im selben Jahre übertrugen die vier anderen Brüder das Lehn an Jan Kuna von Kunstadt. Später wechselten die Besitzer von Vsetín häufig. Zu ihnen gehörten die Herren von Pernstein, die Nekeš von Landek, Arkléb von Víckov und dessen Witwe Lukrecia Nekešová von Landek (1582-1614), die die Herrschaft 1610 ihrem nachfolgenden Ehemann Albrecht von Waldstein überschrieb. Wallenstein löste 1618 das Städtchen Pržno und die Mühle an der Mikulůvka los und schenkte sie für außerordentliche Dienste Václav Štáblovský von Kovalovice. Nach Wallenstein wurde Zdenko Žampach von Potštejn Besitzer der Herrschaft. 1634 kaufte der Graner Erzbischof Péter Pázmány die Herrschaft Vsetín. Unter ihm und seinem Erben Nikolaus Pázmány de Panasz wurde die Herrschaft bis 1644 rekatholisiert. Am 3. Mai 1652 verkaufte Nikolaus Pázmány die Herrschaft an Georg Illesházy auf Trenčín. 1708 fielen die Kuruzen in Vsetín ein und brannten die Stadt und das Schloss nieder. Im Jahre 1777 regte sich unter den Untertanen der Herrschaft Vsetín Widerstand gegen die hohen Fronabgaben. Zur selben Zeit zogen die ehemaligen Jesuiten Jan Kořistka, Petr Jiříček und Petr Sašina durch die Herrschaft und verbreiteten das Gerücht, wonach Maria Theresia in einem Toleranzpatent den Nichtkatholiken die Religionsfreiheit zugesichert hätte. Die Falschmeldung, die das Ziel der Offenbarung und Züchtigung Andersgläubiger zum Ziel hatte, fand in mindestens 72 Dörfern Verbreitung, wobei sie in mehreren Orten mit dem Ortssiegel beglaubigt wurde. Die meisten der Prostentanten wurden verbannt. Aus dem ursprünglichen Widerstand gegen die Herrschaft entstand ein religiöser Streit, der die gesamte Mährische Walachei erfasste. Die protestantischen Walachen überreichten Kaiser Joseph II. auf seiner Durchreise zu einem Treffen mit Zarin Katharina 1780 eine Petition zur Glaubensfreiheit. Nach dem tatsächlichen Erlass des Toleranzpatents durch Joseph II. im Jahre 1781 kehrten die Verbannten 1782 aus Ungarn zurück. Im Jahre 1802 hatte die Herrschaft Vsetín 22179 Untertanen. Zu dieser Zeit kam es erneut zu einem heftigen Glaubensstreit, diesmal innerhalb der Protestanten zwischen den Lutheranern und Helvetiern. Nachdem die Ehe von Stefan Illésházy mit Theresia Barkóczy kinderlos geblieben war, erbten 1831 die Kinder seiner Mätresse Theresia von Gatterburg die Herrschaft. Weitere Besitzer waren deren Ehemann Josef Ritter von Wachtler und dessen Nachkommen.
Stadtgliederung
Die Stadt Vsetín besteht aus den Ortsteilen Horní Jasenka (Obereschenbach), Rokytnice (Roketnitz), Semetín und Vsetín.
Sehenswürdigkeiten
Das Gebäude des Neuen Rathauses im Neorenaissancestil auf dem Oberplatz gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern von Vsetín, die die Blüte der Stadt am Ende des 19.Jahrhunderts beweisen. Wegen der anwachsenden Bedürfnisse des Magistrats wurde nach dem Entwurf des Baumeisters und Architekten Michal Urbánek in den Jahren 1898-1899, in der Nachbarschaft des bestehenden Stadtrathauses, das neue Gebäude mit repräsentativen Aussehen gebaut. Die Front des Gebäudes wurde von drei Paar Reliefmedaillons mit Bildnissen von historischen Persönlichkeiten des tschechischen politischen und kulturellen Lebens geschmückt. Es sind unter anderem František Palacký, Karl der Ältere von Žerotín, Georg von Podiebrad, Karl IV., Johann Amos Comenius und Karel Havlíček Borovský. Das Eingangstor ist von zwei Sandsteinsäulen und zwei Säulenkaryatiden umgeben, die einen Balkon mit einer Steinbalustrade tragen, die aus dem Sitzungssaal im ersten Stock führt. Das Interieur des Rathauses besaß Erdgeschossräume für Gemeindebüros und einen Rechtsanwalt, im hinterem Trakt und erstem Stock Räume für Wohnungen. Die erste feierliche Versammlung im Sitzungssaal mit der Galerie und dem Balkon fand erst nach der Fertigstellung und würdigen Ausstattung im Mai 1990 statt.
Für das neu errichtete Bezirksamt im Jahre 1909 vermietete die Stadt der Bezirksresidenz im Rathausgebäude fünfzehn Räume, einschließlich der aufgehobenen Privatwohnungen und des Rechtsanwaltsbüros, und zwar bis zum Jahre 1937, als das Bezirksamt in einen Neubau in die Nachbarschaft übersiedelte. Der Magistrat tagte dann im Gebäude des Neurathauses bis zum Jahre 1980, als er in größere Räume in der Mitte der Unterstadt zog. In den Jahren 1981 - 1996 benutzte das Nationalkreisamt die freigewordenen Büros. Der letzte Nutzer des Gebäudes vor der Generalrenovierung und Bauinstandsetzung zur Nutzung als Hotel und Gaststätte war in Jahren 1997 – 2003 die Kreismilitärverwaltung.
Eine bedeutende Erinnerung an die Zeit des größten Ruhmes des Neuen Rathauses wird in den Kunstsammlungen des Regionalmuseums der Walachei in Vsetín behütet. Es ist das Porträt des ersten tschechoslowakischen Präsidenten Tomáš Garrigue Masaryk gemalt vom Vsetíner Maler František Hlavica. Das Bildnis entstand im Auftrag des Rathauses im Jahre 1926 zur feierlichen Ausschmückung des Sitzungssaales im Zusammenhang mit dem 19. Jubiläum der ersten Abgeordnetenwahl Tomáš Garrigue Masaryks in der Wallachei.
Städtepartnerschaften
- Mödling, Österreich - seit 2004
- Stará Ľubovňa, Slowakei
- Trenčianske Teplice, Slowakei
- Bytom, Polen
- Vrgorac, Kroatien
Sport
In der Stadt spielt der sechsfache tschechische Meister im Eishockey Vsetínská hokejová.
Persönlichkeiten
- Jiří Čunek (* 1959), Politiker, Bürgermeister von Vsetín
- Michal Horňák (* 1970), Fußballspieler und -trainer
- Roman Hubník (* 1984), Fußballspieler
- Erich Kulka (1911–1995), Historiker, Schriftsteller und Publizist
- Albert Milde (1839–1904), Kunstschlosser und Bauingenieur
- Jakub Štěpánek (* 1986), Eishockeytorwart
- Mirek Topolánek (* 1956), Politiker, Ministerpräsident Tschechiens
- Martin Vráblík (* 1982), Skirennläufer
- Josef Winkler (1826–1903), evangelisch-lutherischer Theologe
Einzelnachweise
- ↑ Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2011 (XLS, 1,3 MB)
Weblinks
Commons: Vsetín – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Okres Vsetín (Bezirk Vsetín)Branky | Bystřička | Dolní Bečva | Francova Lhota | Halenkov | Horní Bečva | Horní Lideč | Hošťálková | Hovězí | Huslenky | Hutisko-Solanec | Choryně | Jablůnka | Janová | Jarcová | Karolinka | Kateřinice | Kelč | Kladeruby | Kunovice | Lačnov | Leskovec | Lešná | Lhota u Vsetína | Lidečko | Liptál | Loučka | Lužná | Malá Bystřice | Mikulůvka | Nový Hrozenkov | Oznice | Podolí | Police | Pozděchov | Prlov | Prostřední Bečva | Pržno | Ratiboř | Rožnov pod Radhoštěm | Růžďka | Seninka | Střelná | Střítež nad Bečvou | Študlov | Ústí | Valašská Bystřice | Valašská Polanka | Valašská Senice | Valašské Meziříčí | Valašské Příkazy | Velká Lhota | Velké Karlovice | Vidče | Vigantice | Vsetín | Zašová | Zděchov | Zubří
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