- Walk on Water
-
Filmdaten Deutscher Titel Walk on Water Originaltitel ללכת על המים, Lalechet al haMajim Produktionsland Israel Originalsprache Englisch,
Hebräisch,
DeutschErscheinungsjahr 2004 Länge 104 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Eytan Fox Drehbuch Gal Uchovsky Produktion Gal Uchovsky,
Amir HarelMusik Ivri Lider Kamera Tobias Hochstein Schnitt Yosef Grunfeld Besetzung - Lior Ashkenazi: Eyal
- Knut Berger: Axel Himmelman
- Caroline Peters: Pia Himmelman
- Gideon Shemer: Menachem
- Carola Regnier: Mutter
- Hanns Zischler: Vater
- Ernest Lenart: Alfred Himmelman
- Yousef 'Joe' Sweid: Rafik
Walk on Water (hebräisch ללכת על המים, Lalechet al haMajim) ist ein israelischer Film von Eytan Fox aus dem Jahre 2004 mit Lior Ashkenazi, Knut Berger, Ernest Lenart und Caroline Peters in den Hauptrollen. Das Drehbuch schrieb Gal Uchovsky. Die Dialoge sind auf Englisch, Hebräisch und Deutsch. Er feierte am 5. Februar 2004 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin Premiere. In Israel kam er am 18. März 2004, in den USA am 4. März 2005 in die Kinos. Das erste Mal in den USA gezeigt wurde der Film am 23. Oktober 2004 beim Milwaukee International Film Festival.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Eyal ist ein hartherziger Agent des israelischen Geheimdienstes Mossad und mit der Eliminierung von Feinden Israels befasst. Seine Ehefrau hat vor kurzem Selbstmord begangen. Da Eyal eine Therapie verweigert, entscheidet die Führung des Geheimdienstes, ihn vorerst mit einer weniger anspruchsvollen Aufgabe zu betrauen. Er soll einen deutschen Alt-Nazi, der Kriegsverbrechen begangen hat, finden und töten, bevor dieser durch seinen natürlichen Tod einer Strafe entgeht.
Eyal, der diesen Auftrag für reine Zeitverschwendung hält, wird auf die beiden Enkel des Nazis angesetzt. Er gibt sich als Fremdenführer aus und befreundet sich mit Axel und Pia, den erwachsenen Enkelkindern des alten Mannes, an. Pia lebt in einem Kibbuz, wo sie ihr Bruder Axel aus Deutschland besucht, um sie davon zu überzeugen, zum siebzigsten Geburtstag ihres Vaters nach Berlin zurückzukehren. Pia verachtet ihren Vater, weil er mit dem untergetauchten Nazi-Großvater Kontakt hat, wovon Axel erst jetzt erfährt. Obwohl Eyal nur seinen Verpflichtungen nachkommen soll, wird aus der vorgespiegelten Freundschaft eine echte Verbindung, und er genießt die Zeit mit seinen Freunden, ohne sich das selbst einzugestehen. Seine Mutter hatte die Nazi-Zeit in Deutschland erlitten, und Eyal spricht mit Axel und Pia nur Englisch, obwohl er die deutsche Sprache bestens beherrscht. Eyal kann sich der Herzlichkeit der deutschen Geschwister nicht verschließen, obwohl ihn deren Begeisterung für die israelische Kultur sehr irritiert.
Durch seine Freundschaft mit Axel öffnet sich Eyal emotional und distanziert sich auch von seinem machohaften Verhalten. Eyal und Axel baden zusammen im Toten Meer, und Eyal erzählt Axel, dass seine Frau ihn kürzlich verlassen habe, verschweigt ihm aber die genauen Umstände.
In einem Tel Aviver Restaurant erfährt Axel eines Abends von Rafik, einem palästinensischen Kellner, wo der beste Club der Stadt sei. Als die Drei später am Abend dort eintreffen, stellt sich der Ort als Schwulenklub heraus. Eyal reagiert schockiert, da er außerdem noch mitbekommt, dass Axel mit Rafik tanzt, wodurch ihm klar wird, dass Axel schwul ist. Er versucht, sich seines Auftrags zu entledigen und begründet dies gegenüber seinem Vorgesetzten mit seiner Abneigung gegen Schwule.
Sein Vorgesetzter besteht jedoch auf der Fortsetzung von Eyals Mission. Eyal beginnt allmählich zu akzeptieren, dass Axels sexuelle Orientierung unbedeutend ist. Er erkennt, dass Axel und Pia anständige Menschen sind und dass die meisten Deutschen heute frei von dem Hass sind, der zum Holocaust führte. Er kann sie beide als Deutsche und auch Axel als Homosexuellen akzeptieren.
Nach Axels Abreise reist auch Eyal kurze Zeit später nach Deutschland. Er trifft dort Axel und wird von diesem zu der Geburtstagsfeier des Vaters eingeladen. Als Überraschungsgast erscheint dort tatsächlich der bis dato „verschollene“, inzwischen schwer kranke, Großvater. Axel ist wütend auf seine Mutter, mit der er in eine Auseinandersetzung abseits der Feier gerät, die ihm Vorwürfe macht, Eyal eingeladen zu haben. Sie äußert die Vermutung, dass Eyal möglicherweise ein israelischer Geheimagent sein könne und wirft Axel vor, dass dieser immer nur Schwierigkeiten mache. Axel ist froh, seine Schwester nicht überredet zu haben, zu der Feier nach Deutschland zu kommen. Eyal, der ebenfalls Zeuge des Auftritts des Großvaters wurde, verlässt die Feier, um mit seinem Vorgesetzten Kontakt aufzunehmen. Axel sucht nach Eyal in dessen Zimmer. Da er diesen dort nicht vorfindet, durchsucht er in einer Ahnung Eyals Gepäck und findet Photos seines Großvaters. Axel wird klar, dass Eyal tatsächlich ein Mossadagent ist.
Eyal erhält von seinem Vorgesetzten währenddessen in einem Berliner Hotel Injektionsspritzen und ein Gift, um den Großvater zu töten. Nach seiner Rückkehr in Axels Elternhaus sucht er den Großvater auch in dessen Krankenzimmer auf. Er bringt es jedoch nicht übers Herz, diesen zu töten. Axel beobachtet ihn dabei. Als Eyal sich Axels Gegenwart bewusst wird, verlässt er das Zimmer, woraufhin Axel die lebenserhaltenden Maschinen seines Großvaters abschaltet. Gegenüber Axel legt Eyal später ein Geständnis ab: seine verstorbene Frau, die Selbstmord begangen hatte, pflegte ihm vorzuwerfen, das alles, was er anfasse, zugrunde gehe. Mit dieser Erkenntnis inzwischen selbst konfrontiert, sieht Eyal, dass er nicht länger als Agent arbeiten will.
Es vergehen mehrere Jahre, und Eyal wird als Vater eines Kindes mit Pia gezeigt. Eyal schreibt Axel in einer E-Mail seine Gedanken über das Vatersein und über die Zeit mit ihm zusammen in Israel. Nachdem Axel bisher nur Beziehungen zu Nicht-Deutschen hatte, weil er es nicht ertrug, mit einem Deutschen zusammen zu sein, erschließt sich aus Eyals Zeilen, dass er inzwischen einen deutschen Freund hat. Somit wird deutlich, dass auch Axel die Vergangenheit überwunden hat und sich von seiner Familiengeschichte befreien konnte.
Einordnung
In seinem dritten Film wollte Regisseur Eytan Fox sich mit der Rolle der Vergangenheit im Leben der jungen Menschen von heute beschäftigen. Fox hält die israelische Gesellschaft für zu maskulin und hart und kritisiert, dass sie in ihrer Fixierung auf den eigenen Opferstatus und den Holocaust das Leid der Palästinenser nicht sehe. Wie in seinem Vorgängerfilm Yossi & Jagger kontrastiert Eytan auch in diesem Film zwei radikal verschiedene Männertypen.
Auszeichnungen
- 2004 gewann Ivri Lider für Walk on Water bei der Israeli Film Academy Preise für die beste Musik und den besten „Original-Song“ sowie Gil Toren für den besten „Sound“. Nominiert war der Film auch in den Kategorien „Bester Film“, Eytan Fox als bester Regisseur, Lior Ashkenazi als bester Schauspieler, Gal Uchovsky für das beste Drehbuch, Tobias Hochstein für die beste Kamera und Yosef Grunfeld für den besten Schnitt.
Weblinks
- Walk on Water in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Deutsche Presseschau auf film-zeit.de
Kategorien:- Filmtitel 2004
- Israelischer Film
Wikimedia Foundation.