Walter Bader

Walter Bader
Walter Bader als Konsolenfigur am Kölner Rathausturm

Walter Bader (* 15. September 1901 in Rottenburg am Neckar; † 9. März 1986 in Xanten) war ein bedeutender deutscher Archäologe und Denkmalschützer.

Auf dem Gebiet der Archäologie betätigte sich Bader zuerst im Provinzmuseum in Bonn (dem späteren Rheinischen Landesmuseum). Bereits 1928 kam er nach Xanten am Niederrhein und leitete in Teilen die Ausgrabungen unter dem Xantener St. Viktor-Dom. 1933 entdeckte er dort die Gebeine von zwei namentlich unbekannten, vermutlichen Märtyrern und Angehörigen der Thebäischen Legion aus dem 4. Jahrhundert. Die Ausgrabungsstätte wurde daraufhin zur Krypta ausgebaut und durch Clemens August Graf von Galen im Jahr 1936 geweiht. Die archäologischen Untersuchungen, die Bader im Dom durchführte, waren in ihrer Methodik wegweisend für die moderne archäologische Grabungstechnik, da hier erstmals das Prinzip einer Schichtengrabung angewandt wurde.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der 1932 in die SPD eingetretene Bader 1935 durch die Gestapo verhaftet und des Hochverrats bezichtigt. Der Vorwurf wurde jedoch nach acht Monaten Inhaftierung fallen gelassen.

1939 heiratete er die gebürtige Xantenerin Hildegard Scholten und verlegte seinen ständigen Wohnsitz nach Xanten, wo er ab 1944 mit dem Schutz der Denkmäler und Kunstschätze im Hinblick auf die vorrückenden alliierten Truppen beauftragt wurde. Mit nur einem Helfer begann Bader im Juli 1945 mit der Beseitigung der Trümmer des durch Fliegerbomben schwer beschädigten St. Viktor-Doms. Der anschließende Wiederaufbau des Doms ist ohne Walter Bader nicht vorstellbar. So war zuerst geplant, den Dom nicht wieder zu errichten, sondern durch eine Kirche zu ersetzen. Erst Bader konnte den Xantener Bürgermeister und den Propst des Doms davon überzeugen, das Wahrzeichen der Stadt zu erhalten. Binnen 19 Jahren, in denen Bader zum Staatskonservator ernannt wurde und den Aufbau vieler weiterer Denkmäler betreute, wurde der Wiederaufbau als Lebenswerk Baders im Jahr 1966 vollendet.

1969 wurde Bader emeritiert. 1977 erhielt er die erste Ehrenbürgerschaft der Stadt Xanten und nach seinem Tod am 9. März 1986 wurde die Xantener Walter-Bader-Realschule nach ihm benannt.

Bader war seit 1920 Mitglied der katholischen Studentenverbindung A.V. Guestfalia Tübingen im CV.

Literatur

  • Stefan Kraus: Walter Bader - Denkmalpflege in schwerer Zeit (= Xantener Domblätter Band 9). Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld 2001. 232 S., 45 Abb., ISBN 3-89534-419-2

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