- Walter Burton Harris
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Walter Burton Harris (* 29. August 1866 in London; † 4. April 1933 auf Malta) war Mitarbeiter des MI6 und Korrespondent der Times in Marokko.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Harris wurde als zweites von sieben Kindern des wohlhabenden Geschäftsmannes und Reeders Frederick W. Harris geboren. Sein älterer Bruder war Frederick Leverton Harris (1864-1926), dieser wurde 1914 im Wahlkreis East Worcestershire für die Conservative Party in das britische Parlament gewählt. Sein jüngerer Bruder Austin Edward war 1932 stellvertretender Vorsitzender der Lloyds Bank. Walter Burton Harris besuchte die Harrow School und verbrachte kurze Zeit in Cambridge. Mit einem weiteren jüngeren Bruder Clement Harris (1871 - 1897) unternahm Walter B. Harris Reisen und mit 18 Jahren hatte er die Welt umrundet. Er wurde Mitarbeiter der Military Intelligence. Er besuchte Konstantinopel, Indien, Ägypten und Archangelsk. Er reiste mit William Kirby Green, einem späteren stellvertretenden Konsul in Rabat, Salé und Albanien. Harris war homosexuell orientiert und einmal mit Jessie Green, der Nichte von Green verheiratet.
Tanger
Ab 1886 lebte Harris in Tanger. Er erlebte die Installation der französischen und des spanischen Protektorates in Marokko. Er berichtete in The Times und Büchern über die Eindrücke eines Europäers in Marokko [1] [2]. 1892 besuchte er den Jemen. Ab 1912 war Tanger internationale Zone nach dem Vertrag zu Französisch-Marokko. In Folge des Rifkrieges, welcher in Spanisch-Marokko mit einer Verseuchungsstrategie von Hugo Stoltzenberg und in Französisch-Marokko mit einer Aushungerungsstrategie durch die militärische Besetzung der fruchtbaren Landesteile geführt wurde, kamen bis 1925 etwa 5000 bis 7000 Flüchtlinge aus dem Rif nach Tanger.
Von Mai bis Juni 1925 gab es in Tanger eine Pockenepidemie, die die dort vorherrschende Flüchtlingsproblematik noch verschärfte. 1517 Impfungen wurden durchgeführt [3].
Rif-Republik
Als Charles Gardiner reiste Harris in die Rif-Republik. Er reiste durch Regionen von Wazzan und Chefchaouen. Dort erwarb er die Konzession der Geldschöpfung in der Rif-Republik [4]. Im September 1923 sprach er beim Auswärtigen Amt des Deutschen Reichs als Waffenhändler vor und wollte U-Boote für die Marine der Rif-Republik kaufen. Das Auswärtige Amt lehnte jede Vermittlertätigkeit ab [5]. Auf spanischen Werften betreute damals ein deutscher Marineoffizier, welcher sich Kika nennen ließ, die U-Boot-Fertigung nach Plänen aus dem Deutschen Reich.[6]. Zwischen 1923 und 1927 führte er einige Interviews mit Abd el-Krim und seinem Außenminister Mohand Azerkane, die er in der The Times unter dem Namen Harris veröffentlichte.
1933 starb Harris auf Malta an einem Herzinfarkt. Sein Körper wurde auf den Friedhof der anglikanischen St. Andrew´s Church in Tanger überführt.
Bücher
- The Land Of An African Sultan, Kessinger Publishing, LLC. 1889
- Tafilet,1895
- Morocco That Was, William Blackwood 1921, Paperback: Redwood Burn Ltd. Trowbridge, Wiltshire, 1983[7].
- France, Spain and the Rif, Arnold, London 1927
- East Again, Hesperides Press,
- A Journey Through The Yemen And Some General Remarks Upon That Country, Kessinger Publishing, LLC,
Veröffentlichungen in The Times
- Spain's Moroccan War. Moorish Leader's Challenge. Charges of Cruelty in: The Times, 30. Mai 1922
- Conditions in the Rif. English Travellers' Report, in: Times, 3. Dezember 1924;
- A Rifi Appeal, in: Times, 26. Juni 1922.
Einzelnachweise
- ↑ George Joffé, 1996 Walter Harris and the imperial vision of Morocco, in The Journal of North African Studies, Volume 1, Issue 3 London 1996 , pages 248 - 265
- ↑ New York Times, July 14, 1903, Walter B. Harris Describes His Experience
- ↑ Dirk Sasse, Franzosen, Briten und Deutsche im Rifkrieg 1921-1926, S. 85.
- ↑ Imperial-collection of Atlantinum, Banknotes of the Rif
- ↑ Rudibert Kunz, Rolf-Dieter Müller, Giftgas gegen Abd el Krim Deutschland, Spanien und der Gaskrieg in Spanisch-Marokko 1922-1927 pdf, S. 103.
- ↑ Sancho Pansa oder Die Kunst des Überlebens. In: Der Spiegel. Nr. 48, 1975 (24. November 1975, online).
- ↑ Rezension zu Morocco that was, in der New York Times, February 12, 1922 The Opera Bouffe Kingdom of Barbary
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