- Walter Hohmann
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Walter Hohmann (* 18. März 1880 in Hardheim im Odenwald; † 11. März 1945 in Essen) war ein deutscher Baustatiker und gilt als einer der Wegbereiter der Raumfahrt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hohmann wurde als Sohn eines Arztes geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Hardheim sowie in Port Elizabeth in Südafrika. Von 1891 an besuchte er das Humanistische Gymnasium in Würzburg. Nach dem Abitur studierte er Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule in München. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er ab 1904 als Prüfingenieur für Baustatik in Wien, Berlin, Hannover und Breslau. 1912 wurde er als Stadtbaurat in Essen Leiter der Statikabteilung der Baubehörde und gründete die Materialprüfstelle der Stadt Essen. 1916 reichte er seine Dissertation Versuche über das Zusammenwirken von altem und neuem Beton in Eisenbetonkonstruktionen bei der RWTH Aachen ein, wegen der damaligen Kriegs- und Nachkriegszustände fand die Promotion jedoch erst 1920 statt.[1]
Neben seinem Beruf wandte sich Hohmann Fragen der Himmelsmechanik und der Raumfahrt zu. Er berechnete in den Jahren von 1911 bis 1915, welche Eigenschaften ein raketengetriebenes Raumschiff haben muss, um bei geringstem Energieaufwand zu anderen Planeten zu gelangen. Dabei untersuchte er neben dem Problem der Erreichung der Fluchtgeschwindigkeiten auch den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. 1925 veröffentlichte er seine Arbeiten in dem Werk Die Erreichbarkeit der Himmelskörper. Die darin dargelegten Ideen wurden teilweise später in das Apollo-Programm zur bemannten Mondlandung aufgenommen. Das Werk wurde ins Englische und 1938 ins Russische übersetzt [2].
Hohmann starb am 11. März 1945 völlig entkräftet von dauernden Luftalarmen und Bombenangriffen in einem Essener Krankenhaus. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof in Essen-Bredeney an der Meisenburgstraße.
Nachwirkung
Hohmanns Werk Die Erreichbarkeit der Himmelskörper (1925) gilt als erste mathematisch fundierte Darlegung der elementaren Grundlagen der Raumfahrtbahntechnik.
In Erinnerung an den Raumfahrtpionier sind eine Straße in der Essener Innenstadt und die Sternwarte in Essen nach ihm benannt (Walter-Hohmann-Straße und Walter-Hohmann-Sternwarte). In Hardheim gibt es den Astronomie-Arbeitskreis Walter-Hohmann-Sternwarte, das Walter-Hohmann-Schulzentrum und die Walter-Hohmann-Höhe. 1970 erhielt ein Krater nahe dem Rand auf der Mondrückseite in Würdigung seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen seinen Namen.
Walter-Hohmann-Sternwarte
Die Walter-Hohmann-Sternwarte im Essener Stadtteil Schuir ist eine von einem gemeinnützigen Verein betriebene Volkssternwarte, die sich auch an der Planetoiden-Forschung beteiligt. Gegründet wurde die Sternwarte von einer kleinen Gruppe astronomisch interessierter Bürger im Jahr 1969. Seit dem Jahr 1971 heißt die Sternwarte Walter-Hohmann-Sternwarte Essen e.V.
Werke
- Die Erreichbarkeit der Himmelskörper. Verlag Oldenbourg, München 1925
- Fahrtrouten, Fahrtzeiten, Landungsmöglichkeiten, in Willy Ley (Hrsg.): Die Möglichkeiten der Weltraumfahrt, Hachmeister und Thal, Leipzig 1928
- Die Erreichbarkeit der Himmelskörper, Verlag Oldenbourg, München 1994. Ergänzter Nachdruck der Originalausgabe. ISBN 3-486-23106-5
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Walter Hohmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Texte der Abteilung Walter Hohmann und die Raumfahrt Biographie im Museum seiner Geburtsstadt, www.erfatal-museum.de, abgerufen am 5. November 2011
- Walter Hohmann’s Roads In Space vesta.astro.amu.edu.pl, (pdf)
- Walter Hohmann @ The International Space Hall of Fame, The New Mexico Museum of Space History, abgerufen am 5. November 2011
Quellen
- ↑ H. Wittbrod, H. Mielke, G. Narimow, J. Saizew: Weltraum und Erde Band 3: Planetenforschung mit Raumsonden, transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1982, S.186
- ↑ Anfrage an Walter-Hohmann-Sternwarte Essen e. V. Der russische Kosmonaut Georgi Gretschko belegte, dass dieses Werk bereits 1938 ins Russische übersetzt wurde.[1]
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