- Walter Roderer
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Walter Roderer (* 3. Juli 1920 in St. Gallen) ist ein Schweizer Volksschauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Walter Roderer wurde als Sohn eines Textilkaufmanns geboren. Er lernte im Gymnasium Griechisch und Latein, da er Pfarrer werden wollte. Nach der Matura studierte er vier Semester lang Germanistik in Zürich, musste jedoch das Studium aus finanziellen Gründen aufgeben, als sein Vater arbeitslos wurde.
Walter Roderer übernahm für dreissig Franken pro Abend Nebenrollen am Zürcher Schauspielhaus und arbeitete daneben in der Fabrik und als Vertreter von Bohnerwachs. Nachdem er fürs Cabaret Fédéral entdeckt worden und in Schweizer Filmen wie Oberstadtgass mitgespielt hatte, gründete er 1957 ein eigenes Tourneetheater. Mit 1288 Aufführungen des Mustergatten stellte Roderer einen Theaterrekord auf. Sein Film Ein Schweizer namens Nötzli ist bis heute eine der kommerziell erfolgreichsten Schweizer Kinoproduktionen. In Deutschland wurde Roderer aufgrund seiner Mitwirkung in der Dudu-Filmreihe wahrgenommen.
1993 verabschiedete sich Roderer von der Bühne. Zuvor hatte er in der deutschschweizer Presse eine Anzeigenkampagne zum damals geplanten EWR-Beitritt der Schweiz geschaltet. Darin rief er seine Landsleute auf, bei einer für Ende 1992 terminierten Volksabstimmung gegen den Beitritt zu stimmen. Roderers Argumentation trug ihm in rechtskonservativen Kreisen Beifall ein, diskreditierte ihn jedoch beim gemässigt-liberalen Bürgertum.
1996 starb Roderers erste Ehefrau Lenke. 1986, 2004 und 2007 hatte er mehrere Herzinfarkte. Am 29. Februar 2004 starb Roderers langjährige Bühnenpartnerin und zweite Ehefrau Ruth Jecklin (geb. 11. November 1934) an Krebs. Im Juli 2010 wurde bekannt, dass er seit Januar 2005 mit seiner 60 Jahre jüngeren Grossnichte Anina verheiratet ist.[1][2]
2010 erhielt Roderer bei der Verleihung des Schweizer Fernsehpreises den Lifetime Award für sein Lebenswerk.[3]
Roderer wohnt in Illnau, wo auch ein Weg nach ihm benannt wurde, der Walter-Roderer-Weg.[4]
Theater
Filmografie
Kinofilme
- 1953: Die Venus von Tivoli
- 1956: Oberstadtgass
- 1957: Der 10. Mai
- 1959: Der Mustergatte
- 1959: Hast noch der Söhne ja...?
- 1960: Der Herr mit der schwarzen Melone
- 1962: Der 42. Himmel
- 1963: Ferien vom Ich
- 1965: Diamantenbillard (Un milliard dans un billard)
- 1966: Der Würger vom Tower
- 1973: Ein Käfer auf Extratour
- 1975: Das verrückteste Auto der Welt
- 1988: Ein Schweizer namens Nötzli
- 1990: Der doppelte Nötzli
Fernsehen
- 1961: Charleys Tante
- 1968: Zimmer 13 - Geschichten aus einem Hotel
- 1971: Professor Sound und die Pille
- 1971: Das sexte Programm
- 1974: Im Auftrag von Madame
- 1979: Der Lückenbüsser
- 1982: Der verkaufte Grossvater
- 1985: Der Mustergatte
- 1991: Calafati Joe - Der Typ vom Prater
Hörspiele
Lieder und Sketche
- En Saudiarabische Schlittehund
- Fackelumzug mit Hansjörg Bahl
- Fundbüro
- DJ Antoine feat. MISH - One Day, One Night
Literatur
- Michael Wenk: Walter Roderer - Ein Leben in Bildern. Huber & Co. AG, Frauenfeld 2007, 214 S., ISBN 3-71931-439-1
- Benedikt Eppenberger, Daniel Stapfer: Mädchen, Machos und Moneten. Die unglaubliche Geschichte des Schweizer Kinounternehmers Erwin C. Dietrich. Mit einem Vorwort von Jess Franco. Verlag Scharfe Stiefel, 2006.
Weblinks
- Walter Roderer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Walter Roderer im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ SF 1: Walter Roderer hat seine Grossnichte geheiratet Artikel mit Video vom 18. Juli 2010
- ↑ Blick: Heimlich Grossnichte geheiratet Artikel vom 18. Juli 2010
- ↑ SF 1: "Schweizer Fernsehpreis 2010 – die Gewinner" Artikel vom 26. März 2010. Abgerufen am 28. März 2010.
- ↑ Bild Walter-Roderer-Weg auf der Website www.wandersite.ch
- ↑ http://www.sendungen.sf.tv/theater/Nachrichten/Archiv/2010/06/17/theatermanual/Theater-2010
- ↑ http://www.cyranos.ch/sfrode-d.htm
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