- Walter Ruppin
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Walter Ruppin (* 22. Juni 1885 in Gutenpaaren; † 3. Mai 1945 in Berlin) war ein deutscher Politiker (NSDAP).
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Leben und Wirken
Nach dem Besuch der Volksschule und eines Gymnasiums in Brandenburg an der Havel studierte Ruppin zunächst Naturwissenschaften und Mathematik an der Georg-August Universität in Göttingen, später Medizin in Breslau und München. 1913 erhielt er die Approbation in München. Im selben Jahr promovierte er mit einer 33-seitigen Dissertation über das Thema "Über die Eiweißreaktion des Lungenauswurfs bei Lungentuberkulose" zum Dr. med. in Göttingen. Im Anschluss daran durchlief er eine Fachausbildung für Kommunal-, Schul- und Fürsorgeärzte an der Staatsmedizinischen Akademie für Amtsärzte in Berlin. Im Frühjahr 1914 ließ er sich als praktischer Arzt in Neuhardenberg nieder. Von 1914 bis 1918 nahm Ruppin als Truppenarzt am Ersten Weltkrieg teil. Im Krieg wurde Ruppin mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet.
1928 trat Ruppin in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein.[1] Außerdem wurde er Mitglied der Sturmabteilung (SA), in der er als Gruppen- und Standartenarzt im Rang eines Sturmbannführers eingesetzt wurde. Im November 1929 wurde Ruppin Gemeindevertreter und Kreistagsabgeordneter des Kreises Lebus. Bei der Reichstagswahl vom Juli 1932 wurde Ruppin als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 5 (Frankfurt an der Oder) in den Reichstag gewählt. Nachdem sein Mandat bei den Wahlen vom November 1933, März 1933, November 1933, März 1936 und August 1938 bestätigt wurde, gehörte Ruppin dem deutschen Parlament insgesamt knapp dreizehn Jahre lang – von Juli 1932 bis Mai 1945 – an. Eines der wichtigsten parlamentarischen Ereignisse an denen er während seiner Abgeordnetenzeit beteiligt war, war die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes im März 1933, das unter anderem mit seiner Stimme beschlossen wurde.
Nach 1933 war Ruppin Betriebsarzt der Berliner Verkehrsbetriebe, Gauamtsleiter in Neumark, seit 1934 auch SS-Obersturmbannführer[2] im Stab des SS-Hauptamtes und Amtsleiter der Provinzstelle Brandenburg der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands. Kater zufolge war Ruppin auch für die Verhaftung des jüdischen Arztes Landsberg verantwortlich, den er eines Veruntreuungsvergehens bezichtigte, das er selbst begangen hatte. Außerdem wurde Ruppin der Nachfolger Landsbergs im Vorstand der Ärztekammer für die Provinz Brandenburg und die Grenzmark Posten Westpreußen.[1] Ferner war er Mitarbeiter der Zeitschrift Märkischer Adler und Träger des Goldenen Parteiabzeichens.
Schriften
- Über die Eiweissreaktion des Lungensauswurfs bei Lungentuberkulose, Göttingen 1913. (Dissertation)
Einzelnachweise
- ↑ a b Michael H. Kater: Doctors Under Hitler, 2000, S. 188.
- ↑ Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-596-16048-8, S. 516.
Literatur
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
Weblinks
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