- Wartburg-Motorwagen
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Wartburg Wartburg-Motorwagen 1898 mit Klappverdeck
Wartburg-Motorwagen Hersteller: Fahrzeugfabrik Eisenach Produktionszeitraum: 1898–ca. 1903 Klasse: Voiturette Karosserieversionen: Cabrio Motoren: Ottomotoren:
0,764 Liter
(2,6–5,9 kW)Länge: 2300 mm Breite: 1200 mm Höhe: 1300 mm Radstand: 1520 mm Leergewicht: 315 kg Vorgängermodell: keines Nachfolgemodell: keines Der Wartburg-Motorwagen war das erste in Eisenach hergestellte Automobil. Benannt wurde es nach der gleichnamigen Burg bei Eisenach.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ursprünglich nicht in der Absicht gegründet, Automobile zu bauen, entschied sich die Leitung der damaligen Fahrzeugfabrik Eisenach, in den Markt des Automobilbaus einzusteigen. Obwohl dem Unternehmen jede Erfahrung in diesem Bereich fehlte, sollte so schnell wie möglich ein konkurrenzfähiges Produkt angeboten werden. Vor diesem Hintergrund wurde 1898 die Alleinlizenz zum Bau eines französischen Fahrzeuges vom Typ Decauville Voiturette erworben. Noch vor Weihnachten desselben Jahres wurde der erste Versuchswagen gebaut, ab Anfang 1899 gelangte das Fahrzeug als Wartburg-Motorwagen in den Verkauf. In der Folgezeit wurden insgesamt rund 250 dieser Fahrzeuge in Eisenach hergestellt, der Preis lag je nach Ausführung zwischen 3500 und 3950 Goldmark.[1]
Technische Details [2]
Antrieb
Während die ersten gebauten Fahrzeuge noch von einem luftgekühlten Viertaktmotor mit 2,6 kW (3,5 PS) angetrieben wurden, verfügte das zweite Modell über einen Motor mit Wasserkühlung und einer Leistung von 3,8 kW (5 PS) sowie in der Rennversion mit 5,9 kW (8 PS). Der Motor selbst war ein Benzinmotor mit zwei in Reihe stehend angeordneten Zylindern und 764 cm³ Hubraum, der Lufteinlass erfolgte durch Unterdrucksteuerung der passiven Einlassventile, die Auslassventile wurden mechanisch gesteuert. Der Kühler befand sich vor der Vorderachse, angelassen wurde der Wartburg-Motorwagen mittels eines Handrades am Fahrersitz. Die Zündung arbeitete mit einer Trockenbatterie. Wenn diese leer war, blieb der Wagen stehen. Der Motor war unter dem kutschbockähnlichen Fahrersitz angebracht, wo sich auch das freiliegende Dreigang-Getriebe befand. Geschaltet wurde mit Hilfe eines Handhebels am Fahrersitz. Das heckgetriebene Fahrzeug erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von zirka 40 km/h.
Fahrwerk
Der Wartburg-Motorwagen war auf einem Rohrgestellrahmen aufgebaut. Die vordere Radaufhängung war mit Achsschenkellenkung und, ebenso, wie die hintere Starrachse, an Blattfedern geführt. Die Lenksäule stand senkrecht vor dem Fahrersitz. Am offenliegenden Differentialgetriebe befanden sich Bandbremsen, die der Fahrer mit dem Fuß betätigen musste, an den Hinterrädern befand sich zudem eine mit Hand zu bedienende Bandbremse. Die Spurweite betrug 1050 mm.
Modellvarianten
Neben der einfachen Ausführung, wie sie am Anfang gebaut wurde, gab es folgende Modellvarianten:
- einen Tourenwagen in Luxusausführung
- einen Promenadenwagen mit Verdeck, der speziell für Frauen gedacht war
Zur Liste der Sonderausstattungen gehörten neben einem Schirmständer an der Seitenwand eine Hupe mit Gummiball, geflochtene Seitenverkleidungen, Azetylenlampen, Lederpolster und ein Regenverdeck mit Klappmechanismus.[3]
Siehe auch
- Wartburg (Pkw) für die zwischen 1956 und 1991 produzierte Modellreihe
Literatur
- Horst Ihling: 90 Jahre Fahrzeugbau in Eisenach. In: Motor-Jahr: Eine internationale Revue. transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1986, ISSN 0232-4148, S. 24 ff..
- Eberhard Kittler: BMW: alle Personenwagen seit 1928. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-02642-1, S. 8.
Einzelnachweise
- ↑ Dr. Christian Leitzbach: Starke Automotive-Tradition bei Rheinmetall. Rheinmetall AG, abgerufen am 10. Februar 2009.
- ↑ Es begann mit 3,5 PS. In: Wartburg Signale 1976 Illustrierte Sonderausgabe. VEB Automobilwerk Eisenach (DDR), abgerufen am 25. Februar 2009.
- ↑ Der Beginn des Eisenacher Fahrzeugbaus. Rheinländer Wartburg Freunde & IFA Freunde Rheinland e.V., abgerufen am 10. Februar 2009.
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