Wauwil

Wauwil
Wauwil
Wappen von Wauwil
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Luzern
Amt: Willisauw
Gemeindenummer: 1146i1f3f4
Postleitzahl: 6242
Koordinaten: (643813 / 225981)47.1833298.016671539Koordinaten: 47° 11′ 0″ N, 8° 1′ 0″ O; CH1903: (643813 / 225981)
Höhe: 539 m ü. M.
Fläche: 2.95 km²
Einwohner: 1705 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.wauwil.ch
Karte
Karte von Wauwil
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Wauwil ist eine politische Gemeinde im Amt Willisau des Kantons Luzern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort liegt an der Strasse SurseeDagmersellen zwischen dem Südhang des Santenberg und dem Wauwilermoos, das bis 1859 vom Wauwilersee bedeckt war. Abgesehen vom am Santenberg liegenden Kohlrütiwald nördlich und dem östlich des Dorfs gelegenen Breitloo kennt die Gemeinde keine Waldgebiete (nur 10,2 % des Gemeindeareals sind bewaldet). Am Südhang des Santenbergs liegen (von West nach Ost) die Siedlungen Engelberg (621 m ü.M.) und Schönbühl/Berghof (659 m ü.M.). Früher waren die Siedlungen Wauwilerberg (nordöstlich), Sonnhalden und Sternmatt/Obermoos(östlich) eigenständige Weiler - doch sind sie genau wie der Nachbarort Egolzwil im Westen mittlerweile mit Wauwil-Dorf zusammengewachsen. Daneben gibt es am Santenberg und im Wauwilermoos noch einige freistehenden Gehöfte. Der tiefste Punkt der Gemeinde ist beim Falkenhof im Wauwilermoos auf 498 m ü.M., der höchste Punkt im Kohlrütiwald auf 686 m ü.M. Durch die Trockenlegung des Wauwilersees und später des Wauwilermooses für den Torfabbau kamen grosse landwirtschaftliche Nutzflächen dazu. Sie bedecken 71,9 % des Gemeindegebiets. Fast ein Fünftel des Gemeindeareals (18,0 %) ist Siedlungsfläche.

Wauwil grenzt an Dagmersellen, Egolzwil, Ettiswil, Mauensee und Schötz.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 487
1860 421
1910 637
1920 607
1970 1'324
1980 1'365
1990 1'645
2000 1'671
2004 1'657
2008 1'712

Die Einwohnerzahl sank zwischen 1850 und 1860 (1850–1860: −13,6 %). Dem folgte ein starkes Bevölkerungswachstum bis ins Jahr 1910 (1860–1910: +51,3 %) – sehr untypisch für Luzerner Landgemeinden. Grund für dieses ungewöhnliche Wachstum waren der Bau der Bahnlinie Olten–Emmenbrücke, die Torfstecherei und die Gründung einer Glashütte. Von 1920 an wuchs die Zahl der Bewohner ein halbes Jahrhundert lang fortwährend (1920–1970: +118,2 %) auf mehr als das Doppelte an. In den 1980er-Jahren kam es zu einem weiteren starken Anstieg, bis Ende der 1990er-Jahren stagnierte die Bevölkerung aber. Seit dem Jahr 2005 steigt die Bevölkerung aufgrund reger Zuzüge wieder kontinuierlich an.

Sprachen

Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 81,39 % Deutsch, 6,70 % Serbisch und 4,31 % Albanisch als Hauptsprache an.

Religionen - Konfessionen

Früher waren alle Bewohner Mitglied der Römisch-Katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Zusammensetzung der Bevölkerung wie folgt aus. Es gibt 67.92% römisch-katholische, 9.81% orthodoxe und 5.98% evangelisch-reformierte Christen. Daneben findet man 6.16% Muslime, 3.35% Konfessionslose und 1.14% Angehörige anderer nichtchristlicher Religionen. Sowohl die Orthodoxen wie auch die Muslime kommen aus dem früheren Jugoslawien (Serben, Montenegriner, Mazedonier, Albaner und Bosniaken). Bei den Mitgliedern anderer nichtchristlicher Bekenntnisse handelt es sich um Hindus tamilischer Herkunft.

Herkunft - Nationalität

Von den 1'611 Einwohnern Ende 2006 waren 1'122 Schweizer und 489 (=30,4 %) Ausländer. Dieser hohe Ausländeranteil ist völlig untypisch für eine Landgemeinde. Anlässlich der letzten Volkszählung waren 65,89 % (einschliesslich Doppelbürger 67,86 %) Schweizer Staatsangehörige. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro (18,55 % der Einwohner; sowohl Slawen wie auch Albaner), Italien, Mazedonien, Sri Lanka, Deutschland, Kroatien und Portugal.

Verkehr

Wauwil liegt an der Bahnstrecke Luzern–Olten und hat einen eigenen Bahnhof. An der S-Bahn-Haltestelle hält zusätzlich zur S-Bahn Nr. S8 ein RegionalExpress-Zug (RE) pro Stunde und Richtung. Der Bahnhof zeichnet sich durch die unmittelbare Nähe zum Dorfzentrum sowie durch eine grosse Anzahl von Gratis-Parkplätzen aus.

Wauwil liegt an der Strasse Sursee–Nebikon. Die nächstgelegenen Autobahnanschlüsse sind Dagmersellen in 7 km und Sursee in 9 km Entfernung (jeweils in ca. 10 Minuten Fahrzeit zu erreichen). Beide liegen an der A2.

Geschichte

Erstmals erwähnt wird Wawile im Jahr 1070, als der Abt Seliger vom Kloster Einsiedeln, der aus der Familie der Herren von Wolhusen stammte, seinem Kloster einen Meierhof zu Wauwil vermachte. Die Gemeinde muss allerdings schon viel früher besiedelt worden sein wie die ganze Gegend rund um den ehemaligen Wauwilersee (im 6. Jahrtausend vor Christus). Die Gemeinde geriet 1407 durch Kauf unter die Herrschaft der Stadt Luzern, nachdem sie vorher den Habsburgern gehört hatte. Die Stadt erwarb zwischen 1450 und 1515 auch die niedere Gerichtsbarkeit. Wauwil bildete so bis 1798 einen Teil der Landvogtei Willisau. Danach war sie dem Distrikt Altishofen zugehörig, ehe sie 1803 zum neu gegründeten Amt Willisau kam. Im Jahr 1853 wurde der Wauwilersee trockengelegt und es entstand so das Wauwilermoos.

Sonstiges

Weitherum bekannt ist das Wauwilermoos. Wauwil gab dieser Ebene den Namen; sie gehört jedoch zu mehreren Gemeinden. Ein Spaziergang durch die traumhafte Moos-Landschaft ist eine wahre Entdeckungsreise. Die intakte Naturlandschaft ist Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten (Naturschutzgebiet). Die Strafanstalt Wauwilermoos liegt nicht auf Gemeindegebiet von Wauwil.

Bilder

Weblinks

 Commons: Wauwil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

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