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Grossdietwil Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Luzern Amt: Willisau Gemeindenummer: 1131 Postleitzahl: 6146 Koordinaten: (633841 / 224650)47.1719427.885011571Koordinaten: 47° 10′ 19″ N, 7° 53′ 6″ O; CH1903: (633841 / 224650) Höhe: 571 m ü. M. Fläche: 10.23 km² Einwohner: 828 (31. Dezember 2009)[1] Website: www.grossdietwil.ch Karte Grossdietwil ist eine politische Gemeinde im Amt Willisau des Kantons Luzern in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Grossdietwil liegt an der Strasse Zell LU - St. Urban am rechten Ufer des (Gondiswiler-)Rotbachs. Dieser bildet die Westgrenze der Gemeinde und ist gleichzeitig Grenze zwischen den Kantonen Bern und Luzern. Nebst dem Dorf und Umgebung gehören noch zwei Exklaven zur Gemeinde. In der einen liegen die Weiler Eppenwil (3,1 km nördlich des Dorfs; 668 m.ü.M) und Erpolingen (3 km nordöstlich des Dorfs; 700 m.ü.M.). Die zweite Exklave heisst Kället und liegt 3,1 km östlich der Hauptsiedlung auf 631 m.ü.M. Ausserdem gibt es zahlreiche Häusergruppen und Gehöfte. Die Landschaft ist sehr hügelig und teilweise bewaldet (22,0% des Gemeindeareals). Dies machen auch die Höhenunterschiede innerhalb der Gemeinde sichtbar. Der niedrigste Punkt der Gemeinde ist Ängelgär im Nordwesten an der Grenze zu Altbüron mit 550 m.ü.M. Dagegen liegt Ruegenstall im Südwesten des Orts auf 752 m.ü.M. Durch das Dorf fliesst der Fischbach , welcher vom gleichnamigem Nachbarort herkommt. Dieser Bach mündet gleich beim nordwestlichen Dorfende von rechts in den Rotbach. Da der grösste Teil des hügeligen Geländes gerodet wurde, sind ganze 72,2% des Gemeindegebiet landwirtschaftliche Nutzfläche. Nur 5,8% der gesamten Gemeinde sind Siedlungsfläche.
Grossdietwil grenzt im Kanton Luzern an die Gemeinden Altbüron, Ebersecken, Fischbach, Ohmstal, Pfaffnau, Reiden und Roggliswil. Im Kanton Bern liegen die Nachbargemeinden Gondiswil und Melchnau.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1798 681 1837 1'324 1910 875 1920 890 1930 806 1960 891 1980 740 1990 811 2000 808 2004 822 Zwischen 1798 und 1837 verdoppelte sich die Einwohnerzahl (genau:+94,4%). Danach sank sie durch Abwanderung in die Industriezentren bis 1910 um rund einen Drittel (1837-1910: -33,9%). Eine weitere Abwanderungswelle setzte zwischen 1920 und 1930 ein (-9,4%). Insgesamt verringerte sich die Zahl der Bewohner so in knapp 100 Jahren (1837-1930) um fast 40 %. Es folgte ein auf und ab (1930-1960: +10,5%; 1960-1980: -16,9%; 1980-1990: +9,6%). Das Jahr 1980 war das Jahr mit dem tiefsten Einwohnerstand. Seit 1990 stagnierte die Zahl der Bewohner.
Sprachen
Die Bevölkerung benutzt als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 93,44% Deutsch, 4,21% Albanisch und 0,50% Portugiesisch als Hauptsprache an.
Religionen - Konfessionen
Früher war die gesamte Bevölkerung Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Durch Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Situation wie folgt aus: Es gibt 81,68% römisch-katholische, 9,65% evangelisch-reformierte und 0,62% orthodoxe Christen. Daneben gibt es 4,21% Muslime und 1,36% Konfessionslose. Die Muslime sind Albaner aus dem Kosovo und Mazedonien.
Herkunft und Nationalität
Ende 2006 waren von den 782 Einwohnern 735 Schweizer und 47 (=6,0%) Ausländer. Bei der letzten Volkszählung waren 90,59% (einschliesslich Doppelbürger 91,96%) Schweizer Staatsangehörige. Die zwei einzigen nennenswerten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro (meist Albaner aus dem Kosovo) und aus Mazedonien (ebenfalls meist Albaner). Diese zwei Staaten stellten 70 % des Ausländerbestands.
Verkehr
Die Gemeinde ist durch die Postautolinie Zell-Altbüron-St. Urban ins Netz des Öffentlichen Verkehrs eingebunden. In Zell besteht eine Bahnstation der Bahnlinie Luzern-Langenthal.
Grossdietwil liegt an der Strasse von Zell LU nach Altbüron Richtung St. Urban/Langenthal. Der nächstgelegene Autobahnanschluss ist Reiden an der A2 in 13 km Entfernung.
Geschichte
Bei Ausgrabungen in den 1980er-Jahren kamen Fundamente eines römischen Gutshofes zum Vorschein. In einer weiteren Schicht über diesen Überresten entdeckten die Archäologen die Krypta einer karolingischen Kirche aus dem 9. Jahrhundert. Erste namentliche Erwähnung unter der Bezeichnung Toutewilare im Güterrodel des Klosters Engelberg (1184/1190). Die Gemeinde gehörte als Teil des Äusseren Amts Wolhusen zum Besitz der Freiherren von Wolhusen. Diese verkauften aus Geldnot um 1300 das gesamte Amt an die Habsburger. Nach der Schlacht bei Sempach im Jahr 1386 übten die Habsburger die Herrschaft nur noch auf dem Papier aus. Wirkliche Herrschaft war die Stadt Luzern, die am Pfingstmontag 1405 den Habsburgern den Besitz abkaufte. Bis 1798 blieb Grossdietwil Teil der Landvogtei Willisau. Danach gehörte es bis 1803 zum Distrikt Altishofen, seither zum damals neu geschaffenen Amt Willisau. Die Gemeinde hiess bis 1810 Dietwil. Weil es noch weitere Orte gleichen Namens in der Schweiz gab, änderte man damals den Namen. Die Exklaven Erpolingen und Eppenwil gehören erst seit 1819 zur Gemeinde.
Bilder
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Grossdietwil
- Profil der Gemeinde Grossdietwil auf der Website des Kantons Luzern
- Grossdietwil im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
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