Webeleine

Webeleine
Webeleinenstek
Webeleinenstek
Typ Schlinge
Anwendung Befestigung
Ashley-Nr 1176 (11, 53, 69, 70, 204, 400, 421, 437, , 1177, 1178, 1179, 1180, 1245, 1773, 1774, 1775, 1776, 1778, 1779, 1814, 2079, 2541, 2542, 2543, 2544, 2546, 2547, 2548)
Synonyme Web(e)leinstek, Mastwurf, Achterschlinge (Schweiz), Bindbaum (Schweiz), Kreuzklank, Rippenknoten
Englisch Clove hitch

Der Webeleinenstek ist ein Knoten zur Befestigung einer Leine an einem Gegenstand. Der Webeleinenstek verklemmt sich auch bei größerer Belastung kaum, kann aber bei einseitiger Belastung abrollen oder sich lockern.

Der Webeleinenstek kann gesteckt, gelegt oder geworfen werden; er ist einer der wenigen Knoten, die sich für die Mitte einer Leine eignen, wenn deren Enden (seemännisch: Tampen) nicht frei sind.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Webeleinen sind ursprünglich Leinen, die zwischen die Wanten eines Schiffes gespannt wurden, um die Stabilität zu erhöhen. Auf größeren Segelschiffen wurden die Webeleinen auch als Strickleitern verwendet, um das Entern (Besteigen) des Mastes und der Takelage zu ermöglichen. Dabei wurde nur an den innen liegenden Wanten ein Webeleinenstek, an den außen liegenden aber ein Spleiß verwendet, um das Abrutschen zu vermeiden.

Anwendung

Festmachen am Pfahl

In der Sportschifffahrt wird der Webeleinenstek zum Festmachen an Pfählen verwendet. Er bleibt fest am Pfahl und rutscht nicht nach unten, auch nicht bei Seegang oder bei Ebbe und Flut. Wegen der einseitigen Belastung muss das lose Ende immer mit einem halben Schlag gesichert werden.

Der gleiche Webeleinenstek wird zur Befestigung der Fallschirmleinen mit dem Gurtring verwendet. Jedoch wird dieser mit einer halben Umdrehung nach „Unten“ gebracht. Zwei halbe Schläge auf der „Oberseite“ plus eine zusätzliche Zickzack-Naht mit dem Ende sichern den Knoten.

Hafenpoller

Festmachen am Poller

Am Poller wird der Webeleinenstek "geworfen". Dabei werden nacheinander zwei halbe Schläge um den Poller geworfen. Schon durch den ersten Wurf des ersten halben Schlages lässt sich das Schiff durch die Reibung des Seiles am Poller auch bei starkem Zug halten. Der zweite halbe Schlag fixiert dann den Knoten. Wegen der einseitigen Belastung muss das lose Ende immer mit einem halben Schlag gesichert werden.

Fenderknoten

Fenderknoten

Zur Befestigung von Fendern an der Reling wird der Webeleinenstek mit Slip verwendet. Zuerst wird die Fenderleine um die Reling gelegt und die für die Anlegestelle richtige Höhe des Fenders eingestellt. Die Leine wird ganz um die Reling geführt und so zum halben Schlag ergänzt. Der zweite Halbe Schlag wird auf Slip gelegt. Dadurch kann eine Segelcrew beim Anlegemanöver die Position der Fender jederzeit schnell ändern. Da sich der Webeleinenstek im Seegang durch drehen oder verändern der Zugrichtung lösen kann, wird er oft noch mit einem halben Schlag mit der Schlaufe gesichert.

Mastwurf am Karabinerhaken

Mastwurf am Karabinerhaken

Der Webeleinenstek wird von Kletterern und Bergsteigern sowie von Feuerwehrleuten Mastwurf genannt und als schließender Knoten verwendet.

Er wird mit einem Verschlusskarabiner am Standplatz zur Selbstsicherung verwendet. Die Länge des Sicherungsseils lässt sich damit – ohne den Knoten zu lösen (und sich damit aus der Sicherungskette zu nehmen) – bequem verstellen. Der Knoten zieht sich bei Belastung zu und hält.

Mastwurf für Telefonkabel

Telefonkabel können damit an Mastspitzen befestigt werden. Die Leitungen werden so ohne Knick um den Mast geschlungen.

Alternativen

  • Zur Befestigung des Tragseils einer Seilbrücke schlingt man das Seil mehrmals um den Baum und sichert das Ende.
  • Am Ankerschaft verwendet man den Roringstek.
  • Zum dauerhaften Zubinden eines Sackes eignet sich der Würgeknoten. Er ist fester, lässt sich aber kaum noch lösen.

Abwandlungen

  • Wickelt man auf einer Seite den halben Schlag doppelt, entsteht der Stopperstek.
  • Zieht man das Ende nochmal unter dem gegenüberliegenden halben Schlag durch, entsteht der Würgeknoten (auch Konstriktorknoten genannt).

Siehe auch

Referenz

Weblinks


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  • Webeleine, die — Die Wèbeleine, plur. die n, in der Seefahrt, Leinen oder Stricke von der Stärke eines kleinen Fingers, sowohl Taue damit zu binden, als auch zu andern Bedürfnissen …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Webeleine — We|be|lei|ne, die [zu veraltet weben = knüpfen] (Seemannsspr.): Tau, das wie die Sprosse einer Leiter quer über den Wanten befestigt wird. * * * We|be|lei|ne, die [zu veraltet weben = knüpfen] (Seemannsspr.): Tau, das wie die Sprosse einer Leiter …   Universal-Lexikon

  • Webeleine — We|be|lei|ne (Seemannssprache gewebte Sprosse der Wanten) …   Die deutsche Rechtschreibung

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