Weddewarden

Weddewarden
Weddewarden
Koordinaten: 53° 36′ N, 8° 32′ O53.60098.53144Koordinaten: 53° 36′ 3″ N, 8° 31′ 53″ O
Höhe: 4 m ü. NN
Fläche: 1,8 km²
Einwohner: 539 (30. Sep. 2009)
Eingemeindung: 1927
Postleitzahl: 27580
Vorwahl: 0471
Weddewarden Lehe Leherheide Mitte Fischereihafen (Bremerhaven) Wulsdorf Geestemünde Surheide Schiffdorferdamm Land Niedersachsen Weser Nordsee Stadtbremisches ÜberseehafengebietKarte
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Lage von Weddewarden in Bremerhaven

Weddewarden ist ein Stadt- und Ortsteil im Stadtbezirk Nord der Stadtgemeinde Bremerhaven im deutschen Bundesland Freie Hansestadt Bremen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Stadtteil Weddewarden liegt im äußersten Nordwesten der Stadt an der Außenweser und grenzt im Norden an die Ortschaft Imsum, die Teil der Stadt Langen in Niedersachsen ist. Im Osten schließt sich der Stadtteil Lehe und im Süden das Stadtbremische Überseehafengebiet an. Die Höhe 4 m über NN wird am Schloss Morgenstern erreicht.[1] Der Ort ist zugleich die südlichste Siedlung der Marschlandschaft Land Wursten.

Geschichte

Durch archäologische Grabungen von 1979 bis 1981 wurden Besiedlungsspuren aus dem ersten nachchristlichen Jahrhundert gefunden.

1091 wurde die friesische Ansiedlung Weddewarden in einer Urkunde des Erzstifts Bremen erwähnt, als zehn Friesen ihr Erbgut dem Erzbischof Liemar übertrugen und sie es als Lehen zurück erhielten. Weddewarden ist damit die älteste Ortschaft von Bremerhaven.

Weddewarden gehörte zum Kirchspiel Imsum. 1218 entstand die Bartholomäuskirche, die 1895 abgebrochen wurde. Der sogenannte Ochsenturm ist davon ein Überrest. 1684 bestand das Kirchspiel aus Imsum, Weddewarden, Dingen und Teilen von Büttel. 1291 handelten die Wurtfriesen im Land Wursten in Weddewarden einen Frieden mit der Stadt Bremen, der die Probleme der Strandräuberei bei Schiffbrüchigen bremer Handelsschiffen betraf.

Konflikte mit dem Bremer Erzbischof nahmen Einfluss auf die weitere Entwicklung. Erzbischof Christoph schickte im Dezember 1517 ein Söldnerheer in das Land Wursten, die in der Schlacht am Wremer Siel unterlagen. Um seinen Besitz zu sichern baute das Erzbistum am Weddewardener Deich 1517/18 die Burg Morgenstern, die 1518 bereits von Herzog Magnus von Lauenburg, als neuer Verbündeter der Wurster, zerstört wurde. Heute befindet sich hier die gleichnamigen Gaststätte.

Weddewarden war lange ein Bauerndorf. Am 1. April 1927 wurde der Ort mit seinen 485 Einwohnern in die 1924 gegründete preußische Stadt Wesermünde eingemeindet. 1947 wurde Wesermünde in das Land Bremen eingegliedert und in Bremerhaven umbenannt.

Das seit 1968 entstehende Container-Terminal Bremerhaven rückte dem Ort Weddewarden ständig näher. 2002 begann das Planfeststellungsverfahrens für das Container-Terminal CT IV in Weddewarden, welches von 2004 bis 2008 gebaut wurde. 340 Meter Stromkaje kamen hinzu und die gesamte Stromkaje ist nun 4930 Meter lang.

Die Verlängerung der Kaje fand gegen den Protest vieler Bürger von Weddewarden statt. Der Bremerhavener Magistrat hat deshalb für den Ort eine Bestandsgarantie abgegeben.

Sehenswertes und Kultur

Museum

Das Museum der 50er Jahre Bremerhaven befindet sich in der ehemaligen Militärkirche auf dem Gelände der einstigen US-Kaserne Carl Schurz, Amerikaring 9. [2]

Denkmale

Die Landesdenkmalliste[3] weist folgende Baudenkmäler im Stadtteil aus:

  • Burgstraße 1, Friesenstube, mit Ost-, Süd- und Westfront des Gasthofes „Schloß Morgenstern“, steht seit 1882 unter Denkmalschutz. 1517 errichtete der Erzbischof von Bremen die Burg Morgenstern. Auf den Grundmauern der zerstörten Burg wurde eine Gaststätte errichtet. 1882 konstituierte sich hier unter Federführung des Marschendichters Hermann Allmers der noch bestehende Heimatbund der Männer vom Morgenstern. Der Vereinsname war Teil des Namens Morgenstern-Museums von 1906 (heute: Historisches Museum Bremerhaven).
  • Morgensternstraße 12, Hof Sibbern, 1838
  • Morgensternstraße 6, Hof Rall, um 1900
  • Morgensternstraße 9, Gesindehaus des Sibbern’schen Hofes, um 1850

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft und Struktur

Der nördlich des Grauwallkanals liegende Ortskern hat seinen dörflichen Charakter weitgehend bewahrt. Der südlich davon liegende Bereich – insbesondere das Gelände der ehemaligen Carl-Schurz-Kaserne – entwickelt sich zu einem Gewerbe- und Dienstleistungszentrum.

Durch den Erweiterungsabschnitt CT IV des Containerterminals wurde Weddewarden zum Hafenstandort.

Verkehr

ÖPNV
  • Die BremerhavenBus-Linie 509 und die 2mal am Tag verkehrende Regionalbuslinie 526 führen durch Weddewarden.
  • Die Endhaltestelle der Linie 512 liegt im industriegeprägten Teil Weddewardens.
Straßenverkehr

Über die Wurster Straße und die Cherbourger Straße ist Weddewarden mit der Anschlussstelle Bremerhaven-Überseehäfen der Bundesautobahn 27 verbunden.

Öffentliche Einrichtungen, Infrastruktur

  • Anne-Frank-Schule (Förderzentrum), Wurster Straße 387
  • Freiwillige Feuerwehr Weddewarden, Morgensternstraße 2
Sport
  • TSV Imsum von 1892; Rasensportplatz, Grandplatz und Sporthalle an der Anne-Frank-Schule
  • Schießsportanlage Imsum, An der Steingrube 4
Kirche
  • Evangelisch-lutherische Zionkirche, Wurster Straße 406
Kulturverein
  • UNERHÖRT- Verein für Neue Musik in Bremerhaven, Morgensternstraße 6

Persönlichkeiten

  • Ralph Hinz (* 1949), Künstler

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Bremen; Jahrbuch 2008
  2. Museum der 50er Jahre
  3. Landesamt für Denkmalpflege



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