Wehrda (Haunetal)

Wehrda (Haunetal)
Wehrda
Ortsgemeinde Haunetal
Koordinaten: 50° 44′ N, 9° 40′ O50.7397611111119.6634222222222280Koordinaten: 50° 44′ 23″ N, 9° 39′ 48″ O
Höhe: 280 m ü. NN
Fläche: 16,45 km²
Einwohner: 696 (2004)
Eingemeindung: 31. Dez. 1971
Postleitzahl: 36166
Vorwahl: 06673

Wehrda ist Ortsteil der Marktgemeinde Haunetal und liegt zwischen Bad Hersfeld und Fulda im südlichen Teil des Kreises Hersfeld-Rotenburg. Die nächstgrößere Straße ist die Bundesstraße 27, die unterhalb Wehrdas im Haunetal verläuft.

Die erste urkundliche Erwähnung der fuldischen Burg Wehrda [1] („castrum Werdowe“) erfolgte 1303 . In jenem Jahr verkaufte der Fuldaer Abt Heinrich die Burg, so wie er sie einst selbst gekauft hatte, für 150 Pfund fuldischer Pfennige an den Ritter Johannes von Beenhausen. 1308 war die Rede von einem fuldischen Amt Wehrda-Neukirchen, welches in den nachfolgenden Jahrhunderten immer wieder an verschiedene Familien des buchonischen Adels verpfändet wurde. Pfandnehmer waren u. a. die Familien von Trubenbach, von Buchenau, von Haune, von Hattenbach und von der Tann. Selbst dem Abt von Hersfeld war die Burg kurzfristig verpfändet. Die Burg wurde 1351 während einer kriegerischen Auseinandersetzung belagert.

Burghügel von Südwesten

0,7 km nordnordöstlich des Ortsmittelpunktes von Wehrda befinden sich die Reste der Burgruine Altwehrda im Ackergelände. Hier stand die Burg der Ritter von Trubenbach (neuzeitlich genannt: Trümbach). Ebenso stand hier das kleine Dorf "Trubenbach", welches nach seiner Verwüstung im Spätmittelalter in der Dorfgemarkung von Wehrda aufging. Die Familie von Trubenbach wird in der Überlieferung erstmals 1133 als Fuldaer Ministeriale genannt ("Warmund de Druonbach").

Wehrda gehörte neben Rhina zu den sogenannten „Judendörfern“, da nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) durch die Grundherren zahlreiche Juden angesiedelt wurden, um die Bevölkerungsverluste auszugleichen und ihre Einnahmen zu sichern. Der örtliche jüdische Friedhof, der etwa ein Kilometer östlich der Dorfmitte liegt, wurde 1853 das erste Mal belegt. Davor beerdigte die jüdische Gemeinde ihre Toten auf dem Friedhof in Burghaun[2].

Im Ort befinden sich drei Schlösser: Schloss Hohenwehrda, das „Rote Schloss“ und das „Gelbe Schloss“. Im Schloss Hohenwehrda befindet sich heute die Hermann-Lietz-Schule , ein Internat und ein Landerziehungsheim (LEH).

Von 1947 bis 1952 war Wehrda Dienstsitz der "Hessischen Lehr- und Versuchsanstalt für Grünlandwirtschaft und Futterbau". Heute wird diese Einrichtung als privater Betrieb für Getreidevermehrung und Saatenhandel weitergeführt.

Größere Bekanntheit erlangte das Dorf als Spielort der Erzählung "Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde".

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Burg Altwehrda im Historischen Ortlexikon Hessen
  2. Thomas Wiegand; Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Kulturdenkmäler in Hessen. Landkreis Hersfeld Rotenburg. Band I. Alheim bis Kirchheim. Vieweg+Teubner, Braunschweig/Wiesbaden 1999, ISBN 9783528062477, S. 369.

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