- Haunetal
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Wappen Deutschlandkarte 50.7666666666679.6666666666667307Koordinaten: 50° 46′ N, 9° 40′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Kassel Landkreis: Hersfeld-Rotenburg Höhe: 307 m ü. NN Fläche: 54,91 km² Einwohner: 3.048 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km² Postleitzahl: 36166 Vorwahl: 06673 Kfz-Kennzeichen: HEF Gemeindeschlüssel: 06 6 32 008 Gemeindegliederung: 15 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Konrad-Zuse-Platz 6
36166 HaunetalWebpräsenz: Bürgermeister: Hein-Peter Möller (SPD) Lage der Gemeinde Haunetal im Landkreis Hersfeld-Rotenburg Haunetal ist eine Gemeinde im Landkreis Hersfeld-Rotenburg in Osthessen, Deutschland. Haunetal ist die südlichste Gemeinde des Landkreises.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Haunetal liegt in der Vorderrhön, zwischen Bad Hersfeld, etwa 13 km, und Hünfeld, etwa 14 km entfernt. Die Gemeinde erstreckt sich auf beiden Seiten des Unterlaufes der Haune. Sie wird vom 524 m hohen Stoppelsberg überragt.
Nachbargemeinden
Haunetal grenzt im Nordwesten an die Gemeinde Niederaula, im Nordosten an die Gemeinde Hauneck (beide im Landkreis Hersfeld-Rotenburg) im Osten an die Gemeinde Eiterfeld, im Süden an die Gemeinde Burghaun (beide im Landkreis Fulda) sowie im Westen an die Stadt Schlitz (im Vogelsbergkreis).
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Hermannspiegel, Holzheim, Kruspis, Mauers, Meisenbach, Müsenbach, Neukirchen, Oberstoppel, Unterstoppel, Odensachsen, Rhina, Schletzenrod, Stärklos, Wehrda und Wetzlos.
Geschichte
Die Ortsteile Odensachsen und Rhina wurden 1003 zum ersten Mal urkundlich genannt, als Kaiser Heinrich II. den Reichsforst Ehringswald (Ehrenvirst) zwischen den Abteien Hersfeld und Fulda aufteilte.
Einige der heutigen Ortsteile gehörten schon im Mittelalter in der Herrschaft Wehrda und später im Amt Neukirchen zusammen. Die Orte gehörten größtenteils den Abteien Hersfeld oder Fulda, die sie an die Ritter von Romrod, von Trubenbach (später Trümbach), von Otensassen und von Haune (später Hune) als Lehen vergeben hatten. Die Letztgenannten waren die Erbauer der Burg Hauneck.
1886 wurde in Haunetal der Schriftsteller Heinrich Ruppel geboren. In einer Scheune im Ortsteil Neukirchen war gegen Ende des Zweiten Weltkrieges Konrad Zuses Rechner Z4 untergestellt.
Konrad Zuse gründete 1949 im Ortsteil Neukirchen die Zuse KG; 1957 wurde der Firmensitz nach Bad Hersfeld verlegt.
Die oben genannten Ortsteile wurden durch die Gebietsreform 1971 zur Großgemeinde Haunetal zusammengeschlossen. Seit dem 16. Mai 1998 darf die Gemeinde Haunetal die Bezeichnung Marktgemeinde führen.
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis (im Vergleich zu vorangegangenen Wahlen):
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006%
2001Sitze
2001SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 46,0 11 49,2 11 47,2 11 CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 39,0 9 42,4 10 40,3 9 FWG Freie Wählergemeinschaft Haunetal 15,0 3 6,4 2 9,3 2 FDP Freie Demokratische Partei – – 2,0 0 – – GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen – – – – 3,3 1 gesamt 100,0 23 100,0 23 100,0 23 Wahlbeteiligung in % 66,7 63,0 70,5 Bürgermeister
Bürgermeister Hein-Peter Möller (SPD) wurde am 29. April 2007 mit einem Stimmenanteil von 73,1 % wiedergewählt. Er setzte sich gegen einen Gegenkandidat der CDU durch. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,0 %.
Tabelle der direkt gewählten Bürgermeister[2]:
Name von bis Anmerkungen Helmut Ruppel 1993 1995 als CDU-Kandidat gewählt, erster direkt gewählter Bürgermeister Hein-Peter Möller 1995 - als SPD-Kandidat gewählt, er wurde im Jahr 2001 und 2007 wiedergewählt Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die evangelische Kirche in Neukirchen ist im spätgotischen Stil 1515 auf teilweise romanischem Unterbau erbaut. Zur bemerkenswerten Inneneinrichtung zählt der geschnitzte Flügelaltar aus dem Jahr 1522 sowie der Taufstein aus dem Jahr 1588
Oberhalb von Neukirchen und Oberstoppel, auf dem Hausberg von Haunetal, (der Stoppelsberg), befindet sich die Burg Hauneck, deren Baugeschichte bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Noch weiter in die Vergangenheit weist die Sinzigburg, westlich vom Stoppelsberg im Haunetal. Nicht weit entfernt, ebenfalls auf an den Hängen des Stoppelsberges befindet sich das Naturdenkmal Lange Steine.
Weitere Bauten im Ortsteil Wehrda sind die gotische Wehrkirche mit alten Bauernfresken, das Schloss Hohenwehrda (erbaut um 1900 von Fürst von Kleidorff, heute ein Hermann-Lietz-Internat), das Rote Schloß in Wehrda (heute im Besitz von Johannes Freiherr von Campenhausen) und die Ruine Altwehrda (vermutlich erste befestigte Ansiedlung in einem befestigten Wehrturm, erbaut durch das Rittergeschlecht derer von Trumbach, später derer von Stein).
Jüdischer Friedhof
Am Ortsteil Rhina liegt der 3.896 m² große jüdische Jüdischer Friedhof von Haunetal. Der Friedhof ist ein geschütztes Kulturdenkmal und befindet sich etwa 1 km südlich von Rhina zwischen der Bahnstrecke Bebra–Fulda und der Bundesstraße 27 im Tal der Haune. Ein weiterer Judenfriedhof befindet sich im Ortsteil Wehrda.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
An das überregionale Straßennetz ist die Gemeinde durch die Bundesstraße 27 angeschlossen, die durch die Gemeinde führt. Weiterhin hat die Gemeinde einen Bahnhof in Neukirchen, an der Bahnstrecke Bebra–Fulda.
Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Nordhessischer Verkehrsverbund gewährleistet.
Die Buslinien werden von der ÜWAG Bus GmbH betrieben, ein Tochterunternehmen der Überlandwerk Fulda. Die Buslinien stellen vor allem die Verbindung mit Bad Hersfeld und Hünfeld her.
Bildung
In Neukirchen gibt es die Haunetal-Schule, eine Grundschule. Des Weiteren gibt es im Ortsteil Wehrda die Hermann-Lietz-Schule Schloss Hohenwehrda und in Rhina eine Zweigstelle der Volkshochschule.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Friedrich Christian Delius (* 13. Februar 1943 in Rom) deutscher Schriftsteller wuchs von 1944 bis 1958 im Wehrda auf.
- Heinrich Ruppel (* 8. November 1886 in Neukirchen; † 1974 in Ziegenhain) war ein deutscher Schriftsteller.
- Konrad Zuse (* 22. Juni 1910 in Berlin-Wilmersdorf; † 18. Dezember 1995 in Hünfeld bei Fulda) war ein deutscher Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer.
Sonstiges
Kulinarische Spezialitäten
Eine kulinarische Spezialität aus dem Haunetal ist der Ploatz, ein herzhafter Blechkuchen aus Roggenbrotteig mit unterschiedlichem Belag.
Quellen
- Harald Neuber Haunetaler Geschichte, mit einem Beitrag von Friedrich Krauser, Haunetal 1992, Herausgeber: Gemeindevorstand der Gemeinde Haunetal
Referenzen / Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Daten zu den Direktwahlen des Bürgermeisters in Haunetal
Weblinks
Commons: Haunetal – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis Hersfeld-RotenburgAlheim | Bad Hersfeld | Bebra | Breitenbach a. Herzberg | Cornberg | Friedewald | Hauneck | Haunetal | Heringen (Werra) | Hohenroda | Kirchheim | Ludwigsau | Nentershausen | Neuenstein | Niederaula | Philippsthal (Werra) | Ronshausen | Rotenburg a. d. Fulda | Schenklengsfeld | Wildeck
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