Wehrda (Marburg)

Wehrda (Marburg)
Wehrda
Stadt Marburg
Wappen von Wehrda
Koordinaten: 50° 50′ N, 8° 46′ O50.8361111111118.7602777777778180Koordinaten: 50° 50′ 10″ N, 8° 45′ 37″ O
Höhe: 180–290 m ü. NN
Fläche: 8,12 km²
Einwohner: 6.605 (31. März 2009)
Eingemeindung: 1. Juli 1974
Postleitzahl: 35041
Vorwahl: 0 64 21
Wehrda
Burgruine Weißenstein

Wehrda ist ein Stadtteil von Marburg an der Lahn in Hessen, Deutschland.

Wehrda hat ca. 6600 Einwohner und befindet sich unmittelbar nördlich der Kernstadt von Marburg, der Kreisstadt des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Die Gemarkung reicht im Westen auf den Marburger Rücken, im Osten bis an den jenseitigen Rand des Lahntals, das Dorf erstreckt sich zwischen dem Rand des Marburger Rückens und der Lahn in nordsüdlicher Richtung. Der Name des Ortes leitet sich von dem Begriff Werder ab, der eine leicht erhöhte Lage am Ufer bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Erstmals wurde der Stadtteil Wehrda 1238 als Werthe erwähnt. Nach dem ältesten erhaltenen Salbuch (Erbregister) des Amtes Marburg von 1374 war Wehrda neben Cappel, Marbach und Ockershausen ein Hausdorf der Landgrafen von Hessen. Dies bedeutete, dass die Bewohner dieser dem Marburger Schloss am nächsten gelegenen Dörfer zu zusätzlichen Hand- und Spanndiensten für die Landgrafen verpflichtet waren. Die evangelische Martinskirche wurde 1769–74 in ihrer heutigen Form erbaut. Ihr Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert. Im Norden von Wehrda befinden sich an einem Bergsporn oberhalb der Lahn Reste der Burgruine Weißenstein, die um 1020 errichtet und noch vor 1200 wieder aufgegeben wurde. Im 16. Jahrhundert erfolgte die Einführung der Reformation, die Einwohnerschaft wurde evangelisch-lutherisch.

Am 1. Juli 1974 wurde Wehrda, das zu dem Zeitpunkt knapp 4000 Einwohner zählte, zur Stadt Marburg eingemeindet. In den 1970er und -80er Jahren wurden im Norden des Stadtteils große Neubaugebiete errichtet. Östlich des alten Ortskerns entstand nördlich der Bundesstraße 3 ein Einkaufszentrum.

Wappen

Beschreibung: Geteilt von gold (gelb) und blau, überdeckt von einem Wechselzinnenbalken in gewechselten Farben. Das Wappen basiert auf dem Wappen der Familie von Wehrda genannt Nodung, die im silbernen (weißen) Schild einen schwarzen Wellenbalken führten. Die Farben sollen auf den hellen Sandstein am Weißenstein und das Wasser der Lahn verweisen.

Verkehr

Straße

Wehrda ist über die autobahnähnlich ausgebaute B 3a mit der Ausfahrt „Wehrda/Cölbe“ an das Fernstraßennetz angeschlossen. Außerdem führen die Landesstraßen 3381 und 3089 durch das Ortsgebiet.

Eisenbahn

Die Main-Weser-Bahn verläuft durch das Einkaufszentrum, ein Haltepunkt ist geplant.

Öffentlicher Personennahverkehr

Den Öffentlichen Nahverkehr übernehmen die Linien 2 und 4, die am Sachsenring enden und zusammen einen 15-Minuten-Takt bilden. Die Linie 3 fährt am Wochenende alle 30 Minuten ins Einkaufszentrum. Die Linie 19 Ring Nord fährt ein Mal täglich und die Linie 19 Ring Süd zwei Mal täglich zum Universitätsklinikum auf den Lahnbergen. Außerdem halten in Wehrda die Überlandlinien 76 und 481. Nachts ist Wehrda von den Abendlinien A1 und A2 angeschlossen.

Religion

Martinskirche

Wehrda war bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges ein protestantisch geprägter Ort. Auch heute noch gehört die Mehrheit der Einwohner zu den beiden evangelischen Kirchengemeinden. Durch den Zuzug von Vertriebenen nach Kriegsende und die weitere starke Bevölkerungszunahme stieg der Anteil der Katholiken im Ort an.

Im nordwestlichen Ortsgebiet leben auch eingewanderte Muslime.

Kirchen

In Wehrda gibt es die evangelische Martinskirche im Ortskern und die neue Trinitatiskirche im nördlichen Neubaugebiet. Die katholische Martinskirche befindet sich nördlich des Dorfkerns. Weitere kirchliche Einrichtungen sind das evangelische Gemeindezentrun am Huteweg und die Evangeliumshalle des Diakonissen-Mutterhauses Hebron am Diakoniekrankenhaus.

Friedhöfe

In Wehrda gibt es zwei Friedhöfe. Der Hauptfriedhof unterteilt sich in oberen, mittleren und unteren Friedhof, wobei letzterer der alte Diakonissenfriedhof ist. Der obere ist der größte. Dort steht auch die Kapelle.

Ein weiterer Friedhof liegt westlich des Diakoniekrankenhauses. Dort werden ausschließlich Diakonissen aus dem angrenzenden Mutterhaus beerdigt.

Gewerbe

Wehrda besteht aus drei Ortsteilen. Dem Ortskern, dem Einkaufszentrum und einem Gewerbegebiet. Im Einkaufszentrum gibt es ca. 70 Geschäfte auf einer Fläche von 1 km². Außerdem gibt es dort eine Tennishalle mit Plätzen und einen Reitverein. Südlich davon gibt es ein Gewerbegebiet, das südlich des Messeplatzes in das Marburger Gewerbegebiet Nord übergeht.

Literatur

  • Otto Immel: Wehrda, Weinstraße, Burg Weißenstein, Wehrda 1974 (hrsg. von der Gemeindeverwaltung Wehrda)

Weblinks


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