Becherhaus

Becherhaus
Becherhaus
CAI Hütte Kategorie E
Becherhaus
Lage Gipfel des Becher über dem Übeltalferner; Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Italien
Gebirgsgruppe Stubaier Alpen
Geographische Lage 46° 57′ 39″ N, 11° 11′ 32″ O46.96083333333311.1922222222223195Koordinaten: 46° 57′ 39″ N, 11° 11′ 32″ O
Höhenlage 3.195 m s.l.m.
Becherhaus (Südtirol)
Becherhaus
Besitzer CAI-Sektion Verona
Erbaut 1894
Hüttentyp Hütte
Übliche Öffnungszeiten Anfang Juli bis Mitte September
Beherbergung 40 Betten, 60 Lager, 10 Notlager
Winterraum Lager
Weblink www.becherhaus.com
Hüttenverzeichnis OeAV DAV CAI (ital.)

Das Becherhaus (ital. Rifugio Gino Biasi) ist eine Berghütte über dem Übeltalferner auf dem Gipfel des Becher in den Stubaier Alpen, Südtirol. Sie liegt auf einer Höhe von 3.195 m s.l.m. und ist von Ridnaun in Südtirol in etwa 7 Stunden zu erreichen.

Die Hütte bietet Platz für etwa 100 Personen und besitzt mit der Kapelle Maria im Schnee das höchstgelegene Marienheiligtum der Alpen. Das Becherhaus ist die höchstgelegene Hütte Südtirols.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Gipfel des Becher, eine Erhebung im Südgrat des Wilden Freigers, wurde am 23. August 1886 von C. Langbein mit D. und J. Pfurtscheller ersterstiegen. Sechs Jahre später, als Prof. Carl Arnold, der Vorsitzende der DÖAV-Sektion Hannover, erstmals auf dem Gipfel stand, wurde die Idee eines Schutzhauses auf dem Becherfelsen geboren. Arnold war von dieser Idee nahezu besessen. Das Vorhaben wurde vom DÖAV unterstützt, doch keine der 118 Sektionen des Alpenvereins traute sich dieses gewagte Projekt zu. Nicht zuletzt aufgrund der Überzeugungskraft Arnolds beschloss die Sektion Hannover im Januar 1893 dann doch, den Bau selbst in Angriff zu nehmen.

Mit der Namensgebung, ursprünglich hieß das Becherhaus „Kaiserin-Elisabeth-Schutzhaus“, wollte sich der DÖAV bei den preußischen und böhmischen Sektionen für ihre Unterstützung bedanken. Die wichtigsten Personen während der Bauphase waren der Ridnauner Gastwirt Stefan Haller, der vor allem den Materialtransport organisierte, und der Pflerscher Zimmermeister Johann Kelderer, der die Hütte konstruierte. Die eigentliche Bauphase begann im März 1894. Trotz eines Wintereinbruchs gelang es, das Schutzhaus im August fertigzustellen. Die Eröffnung schließlich erfolgte am 18. des Monats, dem Geburtstag des Kaisers Franz Josef I.[1]

In den Jahren 1900 und 1910 wurde die Hütte erweitert. 1922 wurde die Sektion Hannover vom italienischen Staat enteignet, bis 1979 war das Schutzhaus militärisch besetzt. In den Jahren 1987 und 1989 wurde die Hütte umgebaut und erweitert, 2009 war sie geschlossen; sie wurde bis 2010 von der Sektion Verona des CAI betrieben.[2]

Zusammen mit 24 weiteren vom Staat enteigneten Schutzhütten ging das Becherhaus 2011 vom CAI wieder in das Eigentum der Autonomen Provinz Bozen über, die Bewirtschaftung wurde bis auf Weiteres jedoch noch dem CAI überlassen.[3][4]

Tourenmöglichkeiten

Die beliebtesten Touren vom Becherhaus sind Sonklarspitze, Wilder Freiger, Wilder Pfaff und Zuckerhütl. Übergänge sind möglich zur Müllerhütte, zur Sulzenauhütte, zur Dresdner Hütte, zur Nürnberger Hütte, zur Hildesheimer Hütte, zur Siegerlandhütte, zur Teplitzer Hütte und zur Magdeburger Hütte.

Literatur und Karte

  • Walter Klier, Heinrich Klier (Begr.): Stubaier Alpen alpin. Alpenvereinsführer für Hochalpenwanderer und Bergsteiger, verfaßt nach den Richtlinien der UIAA. 12., neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 2002, ISBN 3-7633-1271-4.
  • Dieter Seibert: Leichte 3000er – die 99 schönsten Touren mit Weg. Bruckmann-Verlag, München 2001, ISBN 3-7654-3677-1.
  • G(erhart) Moser: Hochstubai. Alpenvereinskarte, Blatt 31/1, 1:25.000. Freytag-Berndt und Artaria, Wien 2005, ISBN 3-928777-08-4.
  • E. Chambon: Drei Tage auf Fels und Firn. In: Der Alpenfreund, Heft 2/1896, (VI. Jahrgang), S. 17–21. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/daf
  • Das Kaiserin Elisabeth-Schutzhaus. In: Der Alpenfreund, Heft 4/1896, (VI. Jahrgang), S. 42–43. (Online bei ANNO)Vorlage:ANNO/Wartung/daf

Einzelnachweise

  1. becherhaus.com: Hüttengeschichte
  2. Walter Klier: Alpenvereinsführer Stubaier Alpen, S. 72, siehe Literatur
  3. Schutzhütten Südtirol, abgerufen am 11. Juli 2011
  4. Alpenverein Südtirol (Hrsg.): Jahresbericht 2010. Berge erlebt. 2010, S. 31 (http://issuu.com/alpenvereinsuedtirol/docs/jahresbericht_2010, abgerufen am 11. Juli 2011).

Weblinks

 Commons: Becherhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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