- Werbellin-See
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Dieser Artikel beschreibt den Werbellinsee im Landkreis Barnim. Für den gleichnamigen kleineren See bei Herzberg; siehe Werbellinsee (Ostprignitz-Ruppin)
Werbellinsee | |||||||||||
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Werbellinsee im Winter | |||||||||||
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Daten | |||||||||||
Koordinaten | 52° 56′ 0″ N, 13° 43′ 0″ O52.93333333333313.71666666666764Koordinaten: 52° 56′ 0″ N, 13° 43′ 0″ O | ||||||||||
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Höhe über Meeresspiegel | 64 m | ||||||||||
Fläche | 7,65 km² | ||||||||||
Maximale Tiefe | 55 m | ||||||||||
Besonderheiten | ehemalige Pionierrepublik Wilhelm Pieck am Ufer |
Der Werbellinsee liegt im Norden des brandenburgischen Landkreises Barnim. Der See liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.
Inhaltsverzeichnis |
Entstehung
Der Werbellinsee entstand in der letzten Eiszeit (Weichsel-Eiszeit) als typischer Rinnensee. Unter dem Eis fließendes Schmelzwasser trug Material ab und schnitt dabei tiefe Kerben ein. Oft kolkten auch Hohlformen am Grund aus. Das in der Rinne liegende Toteis konservierte dabei die steilen Flanken der Rinne. Außerdem bewahrte es die Rinne vor der Verschüttung, als von der nördlich gelegenen Pommerschen Eisrandlage das Schmelzwasser über den Toteisblock zum Eberswalder Urstromtal abfloss.
Dadurch wurde während der Eiszeit ein ungefähr zehn Kilometer langer und bis zu anderthalb Kilometer breiter See geschaffen. Der Werbellinsee hat eine Fläche von 7,65 km² und ist mehr als 55 Meter tief. Seine tiefste Stelle liegt damit 12 Meter unter dem Meeresspiegel. Er ist der viertgrößte Natursee und nach dem Stechlinsee der zweittiefste See Brandenburgs. Eine vergleichbare Entstehungsgeschichte haben auch der Ruppiner See bei Neuruppin und der Üdersee südlich des Werbellinsees.
Orte
Am Werbellinsee liegen die Orte Joachimsthal und Gemeinde Schorfheide. Besser bekannt als die Gemeinde sind jedoch ihre Ortsteile: Altenhof und Eichhorst.
Zuflüsse und Abfluss
Neben unterirdischen Quellen wird der See aus dem Grimnitzsee gespeist. Der Grimnitzsee ist ebenfalls in der Eiszeit entstanden. Der Entstehungsgeschichte nach stellt er einen Zungenbeckensee dar. Die Verbindung vom Grimnitzsee wurde im 17. Jahrhundert künstlich hergestellt.
Der Abfluss aus dem See erfolgte ursprünglich zur in die Oder mündende Finow, seit 1620 zum Finowkanal ausgebaut. Heute mündet der zum Werbellinkanal ausgebaute Ablauf des Sees in den 1906-1914 erbauten Oder-Havel-Kanal, der mit der Havel durch die Lehnitzschleuse verbunden ist, mit der Oder durch das Schiffshebewerk Niederfinow.
Historie
Am 11. Dezember 1981 empfing Erich Honecker Bundeskanzler Helmut Schmidt anlässlich dessen Staatsbesuchs in der DDR im Schloss Hubertusstock am Werbellinsee.
Tourismus
Anreise
Der Werbellinsee ist von Berlin aus in ca. einer Stunde mit der Bahn zu erreichen. Man steigt in Eberswalde um und fährt weiter in Richtung Joachimsthal bis zum Bahnhof Joachimsthal Kaiserbahnhof.
Die Route des Radfernweges Berlin-Usedom führt am Werbellinsee vorbei.
Schifffahrt
Auf dem Werbellinsee gibt es ein Fahrgastschiffahrtsunternehmen, das fahrplanmäßige Rundfahrten und Charterfahrten durchführt.
Durch den Werbellinkanal und Oder-Havel-Kanal hat der Werbellinsee eine schiffbare Verbindung zu den Weltmeeren. Aus diesem Grund findet man relativ viele hochseetüchtige Jollenkreuzer und Yachten auf dem See. Aufgrund fast rundum vorhandener relativ steiler Hänge mit Bewaldung und der langgestreckten Form ist der Werbellinsee ein sehr anspruchsvolles Segelrevier.
Wassersport
Es gibt am See eine Reihe von Wassersportvereinen, so u. a. den SV Stahl Finow, mit den Abteilungen Segeln und Kanu, den Segel- und Wassersportverein Werbellinsee in Altenhof, den Yachtclub Schorfheide in Joachimsthal sowie eine Tauchbasis auf dem Gelände der EJB (ehemals Pionierrepublik Wilhelm Pieck). Die Vereine tragen auch eine Reihe von Regatten aus. Wichtigste Veranstaltung ist die Werbellinseeregatta, die jährlich im August stattfindet und vom SV Stahl Finow ausgerichtet wird.
Weblink
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