Werdeck

Werdeck
Werdeck
Wjertko
Gemeinde Krauschwitz
Koordinaten: 51° 29′ N, 14° 54′ O51.47916666666714.908333333333Koordinaten: 51° 28′ 45″ N, 14° 54′ 30″ O
Einwohner: 30 (30. Juni 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1994
Postleitzahl: 02957
Vorwahl: 035775

Werdeck, obersorbisch Wjertko, ist eine kleine Ortschaft im nordöstlichen Teil des Landkreises Görlitz (Sachsen). Seit 1994 gehört Werdeck zur Gemeinde Krauschwitz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Neiße bei Werdeck

Werdeck liegt als Rundweiler in der waldreichen Muskauer Heide an der Lausitzer Neiße. Flussabwärts liegt Pechern, flussaufwärts Podrosche.

Geschichte

Ortsgeschichte

Werdeck wird urkundlich im Jahr 1521 erwähnt. Spätestens seit 1552 gehört der Ort zur Standesherrschaft Muskau. Durch seine Lage in einem Waldgebiet abseits der Heeresstraßen übersteht der Ort den Dreißigjährigen Krieg, der in anderen Orten der Lausitz zum Teil verheerende Auswirkungen hat, unbeschadet.

Ursprünglich nach Priebus eingepfarrt, gehört Werdeck seit 1668 zur Parochie Podrosche.

Im 20. Jahrhundert wird Werdeck mehrfach eingemeindet. 1938 erfolgt der Zusammenschluss mit dem rechts der Neiße liegenden Doppelort Jamnitz-Pattag zur Gemeinde Neißebrück. Nach der Westverschiebung Polens bis zur Oder-Neiße-Linie nach dem Zweiten Weltkrieg wird Werdeck 1945 wieder eine eigenständige Gemeinde. Bereits 1950 wird der Ort erneut eingemeindet, dieses Mal nach Klein Priebus. Als sich 1994 mehrere Gemeinden zwischen Bad Muskau und Rothenburg/O.L. entlang der Neiße zusammenschließen, gehört auch Klein Priebus zu ihnen. Werdeck ist fortan ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Krauschwitz.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1825 [1] 61
1871 52
1885 61
1905 55
1910 55
1925 60
1946 77
2009 30

Aus dem Jahr 1552 sind für Werdeck vier besessene Mann und ein Häusler überliefert. Im Jahr 1777 hat sich die soziale Struktur etwas verbessert, neben den vier besessen Mann werden drei Gärtner genannt.

Ortsname

Der Ursprung des Namens wird in der Literatur uneinheitlich gesehen. Jan Meschgang[2] leitet den Wortstamm vom mittelhochdeutschen wert ‘Insel’ ab und sieht darin, ähnlich dem südwestlich gelegenen Werda, ein „Inseldorf“, das mit dem Suffix zu einem „kleinen Inseldorf“ wird. Ernst Eichler und Hans Walther[3] geben dieser Möglichkeit prinzipiell recht, zumal sie „wegen der Lage an der Neiße nahe“ liegt, favorisieren aber einen sorbischen Ursprung. Demnach wäre der Ortsname aus einer Ableitung des Wortes wjerćeć ‘drehen, wenden, bohren, schrauben (vom Wasserwirbel)’ nicht ganz auszuschließen.

Literatur

  • Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises. Lusatia Verlag, Bautzen 2006, S. 242 f.

Fußnoten

  1. Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Abgerufen am 17. April 2008.
  2. Jan Meschgang: Die Ortsnamen der Oberlausitz. 2. Auflage. Domowina-Verlag, Bautzen 1979.
  3. Ernst Eichler, Hans Walther: Ortsnamensbuch der Oberlausitz – Studien zur Toponymie der Kreise Bautzen, Bischofswerda, Görlitz, Hoyerswerda, Kamenz, Löbau, Niesky, Senftenberg, Weißwasser und Zittau. I Namenbuch. In: Deutsch-slawische Forschungen zur Namenskunde und Siedlungsgeschichte. 28, Akademie-Verlag, Berlin 1975.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Werdeck (Begriffsklärung) — Werdeck ist der Familienname von Ernst von Werdeck (1849–1905), Rittergutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags Werdeck ist der Ortsname von Werdeck (Wjertko), einem Ortsteil der Gemeinde Krauschwitz in Sachsen Rogówek (Kłodzko) (deutsch …   Deutsch Wikipedia

  • Burgruine Werdeck — w1 Burgruine Werdeck Reste der Schildmauer Entstehungszeit …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst von Werdeck — (* 27. Dezember 1849 in Schorbus; † 19. August 1905 ebenda) war Rittergutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags. Leben Werdeck besuchte das Gymnasium zu Cottbus, die Universitäten Greifswald, Berlin, Leipzig und Göttingen, wo er… …   Deutsch Wikipedia

  • Rogówek (Kłodzko) — Rogówek Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Grenzkirch — Podrosche Gemeinde Krauschwitz Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Klein Priebus — Přibuzk Gemeinde Krauschwitz Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Krauschwitz (Oberlausitz) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kruswica — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Podrosche — Podroždź Gemeinde Krauschwitz Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Adolphine Susanne Luise Karoline Johanna von Klitzing — Adolphine von Klitzing Adolphine von Klitzing (* 27. September 1772 in Schorbus bei Cottbus; † 26. März 1844 in Berlin; vollständiger Name Adolphine Susanne Luise Karoline Johanna von Klitzing) war die Jugendfreundin Heinrich von Kleists.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”