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Pechern
PěchčGemeinde KrauschwitzKoordinaten: 51° 29′ N, 14° 52′ O51.487514.8625121Koordinaten: 51° 29′ 15″ N, 14° 51′ 45″ O Höhe: 121 m ü. NN Fläche: 29,10 km² Einwohner: 251 (31. Dez. 1993) Eingemeindung: 1. Jan. 1994 Postleitzahl: 02957 Vorwahl: 035775 Pechern, sorbisch Pěchč, ist eine Ortschaft im nordöstlichen Teil des Landkreises Görlitz (Sachsen). Seit 1994 gehört Pechern zur Gemeinde Krauschwitz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Pechern liegt am westlichen Ufer der Lausitzer Neiße an der Staatsstraße 127, die – der Neiße folgend – von Bad Muskau nach Görlitz führt. In nordwestlicher Richtung liegt Skerbersdorf, in südöstlicher Werdeck. Westlich der Ortslage liegt der Pecherner Ortsteil Neudorf.
Geschichte
Ortsgeschichte
Pechern wird unter dem Namen Pechir 1406 erstmals erwähnt. Das Dorf hat die Form eines erweiterten Rundweilers, dürfte also sorbischen Ursprungs sein. Der Name ist wahrscheinlich von den Pechöfen abgeleitet, die im Ort standen. Anders als viele der westlich der Neiße gelegenen Orte um Pechern, ist Pechern selbst nicht mit der Standesherrschaft Muskau verbunden, sondern gehört der Herrschaft Priebus an. Als diese 1413 an das schlesische Herzogtum Sagan fällt, wird auch Pechern schlesisch. Spätestens seit 1625 gibt es in Pechern ein Rittergut, das die Ortsentwicklung nachhaltig beeinflusst.
In Pechern wurde neben der Pechherstellung aus dem Holz der umliegenden Kiefernwälder Land- und Forstwirtschaft getrieben. Weitere Erwerbsquellen waren Köhlerei und Imkerei.
Das Bestehen der Pecherner Fachwerkkirche ist für die Jahre 1593 und 1597 als Filialkirche Muskaus gesichert. Sie wird während der Gegenreformation 1668 gesperrt und erst 1747 durch einen Erlass des Königs Friedrich II. wieder geöffnet. Nach einer Sanierung wird sie 1751 neu eingeweiht. In der fast 80 Jahre währenden Sperrzeit ist Pechern nach Podrosche eingepfarrt, zu dessen Kirchspiel der Ort 1855 zugeordnet wird.
Seit 1825 gehört Pechern dem Kreis Sagan an. Im Zuge struktureller Reformen in den Kreisen Sagan und Sprottau wird Priebus mit den umliegenden Landgemeinden, darunter auch Pechern, 1932 dem Landkreis Rothenburg (Ob. Laus.) eingegliedert.
Im Februar 1945 brennt das nahe gelegene Dorf Wendisch Musta ab. Nach dem Kriegsende werden die westlich der Neiße liegenden Teile der Provinz Niederschlesien dem Land Sachsen zugeordnet.
Am 1. Januar 1994 schließen sich die an der Neiße liegenden Gemeinden Krauschwitz, Sagar, Skerbersdorf, Pechern und Klein Priebus zur Einheitsgemeinde Krauschwitz zusammen.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner 1825 [1] 287 1871 351 1885 347 1905 281 1925 418 1933 497 1939 487 1946 546 1950 530 1964 436 1990 [2] 255 1993 251 Pechern weist eine sehr uneinheitliche Einwohnerentwicklung auf. Während die Zahl im 19. Jahrhundert kontinuierlich ansteigt, ist im letzten Quartal und an der Schwelle zum 20. Jahrhundert ein Rückgang von etwa 20 % auf 281 Einwohner im Jahr 1905 festzustellen. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs steigt diese Zahl um nahezu 75 % auf 487 im Jahr 1939 an. Nach Kriegsende steigt diese Zahl durch Flüchtlinge und Vertriebene aus den besetzten Ostgebieten auf rund 550 an, fällt in den folgenden Jahrzehnten jedoch kontinuierlich und erreicht Anfang der 1990er Jahre mit 250 bis 260 Einwohnern – weniger als die Hälfte im Vergleich zur Nachkriegszeit – einen Tiefstand.
Als Arnošt Muka in den 1880er Jahren eine Statistik der Sorben in der Lausitz aufstellt, liegt Pechern bereits außerhalb des sorbischen Sprachgebiets. Neudorf liegt zu dieser Zeit im Randgebiet, wird in Mukas Statistik jedoch mit den Angaben der Siedlung Brand zusammengefasst. Demnach sind von den 110 Einwohnern in diesen beiden Orten 100 Sorben (91 %).
Sehenswürdigkeiten
- Neißetal
- Fachwerkkirche
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Wolfgang Buder (* 1954), rechtsextremer Landtagsabgeordneter
Quellen und weiterführende Literatur
Literatur
- Von der Muskauer Heide zum Rotstein. Heimatbuch des Niederschlesischen Oberlausitzkreises. Lusatia Verlag, Bautzen 2006, S. 241 f.
Fußnoten
- ↑ Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Abgerufen am 17. April 2008.
- ↑ Regionalregister Sachsen. Abgerufen am 17. April 2008.
Weblinks
- Gemeinde Krauschwitz – Der Ortsteil Pechern
- Neudorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Görlitz)
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