- Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte
-
Das ehemalige Werksgasthaus der Gutehoffnungshütte in Oberhausen wurde 1913 nach einem Entwurf des Architekten Carl Weigle erbaut. Heute ist es Bestandteil des Technologiezentrums Umweltschutz (TZU).
Das Werksgasthaus gehört zu den architektonisch bemerkenswerten Gebäuden, die die Gutehoffnungshütte in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts errichten ließ, um ihre Konzernzentrale an der Essener Straße in Oberhausen aufzuwerten. Während die Errichtung des Hauptlagerhauses und des dritten Verwaltungsgebäudes durch den Ersten Weltkrieg verzögert wurde, konnte der Entwurf von Carl Weigle für das Werksgasthaus noch im Jahr 1913 realisiert werden. Das von einem Park umgebene, teilweise mit neoklassizistischen Stilmitteln nahezu als Gegenstück zum nahe gelegenen Schloss Oberhausen konzipierte Gebäude diente nicht nur der Bewirtung und Unterbringung von Firmengästen, sondern bot auch Besprechungsräume und einen großen Saal mit Bühne, der für Veranstaltungen verschiedener Art zur Verfügung stand. Zudem befand sich im Kellergeschoss ein großer Weinkeller mit Verkostungsecke und eine Kegelbahn.
Das im Zweiten Weltkrieg beschädigte Werksgasthaus wurde zwar wieder hergestellt, büßte aber durch die Zerschlagung des GHH-Konzerns und den allmählichen Rückzug der Stahlindustrie aus Oberhausen zunehmend an Bedeutung ein. In seiner stärksten Nutzungszeit wurde das Gebäude in drei Funktionsbereichen für Mittagessen von bis zu 4000 Personen genutzt. Neben dem Hauptsaal existierten ein Gästecasino für ca. 100 Personen und ein kleines Direktorencasino, beide mit Kellnerservice.
Im Jahr 1987 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Im Zusammenhang mit der Entwicklung der Neuen Mitte und den Vorbereitungen zur Internationalen Bau-Ausstellung Emscherpark (IBA) wurde das Konzept eines Technologiezentrums Umweltschutz entwickelt, in das das bestehende Gebäude integriert werden sollte. 1991 wurde ein internationaler Architektenwettbewerb durchgeführt, bei dem die Pläne des französischen Teams Reichen et Robert (Paris) den Zuschlag bekamen.
Das bestehende Werksgasthaus wurde renoviert und beinhaltet nun als TZU I einerseits ca. 2.800 m² Bürofläche und zusätzlich ein Tagungs- und Kongresszentrum mit einer Gesamtfläche von 1.200 m².
Ergänzt wurde es durch das neue Gebäude TZU II, das als bogenförmiger zweigeschossiger Baukörper im Hintergrund platziert wurde und rund 3.800 m² Bürofläche bietet.
Im Jahr 1997 wurde der Erweiterungsbau TZU IV eröffnet, während als TZU III das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT bezeichnet wird, das sich rund 2 km weiter östlich befindet.
Das Werksgasthaus ist ein Haltepunkt der Route der Industriekultur.
Weblinks
51.4873226.865393Koordinaten: 51° 29′ 14,4″ N, 6° 51′ 55,4″ OBesucherzentrum und Ankerpunkte (von West nach Ost): Museum der Deutschen Binnenschifffahrt | Innenhafen Duisburg | LVR-Industriemuseum Oberhausen | Landschaftspark Duisburg-Nord | Gasometer Oberhausen | Aquarius-Wassermuseum | Villa Hügel | Nordsternpark | Welterbe Zeche Zollverein und Kokerei Zollverein | Zeche Ewald | Chemiepark Marl | Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen | Henrichshütte | Jahrhunderthalle Bochum | Umspannwerk Recklinghausen | Deutsches Bergbau-Museum | Zeche Nachtigall | Schiffshebewerk Henrichenburg | DASA | Kokerei Hansa | Zeche Zollern II/IV | Hohenhof | Freilichtmuseum Hagen | Lindenbrauerei Unna | Maximilianpark Hamm
Themenrouten (aufsteigend nach Nummern): 1. Duisburg: Stadt und Hafen | 2. Industrielle Kulturlandschaft Zollverein | 3. Duisburg: Industriekultur am Rhein | 4. Oberhausen: Industrie macht Stadt | 5. Krupp und die Stadt Essen | 6. Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier | 7. Industriekultur an der Lippe | 8. Erzbahn-Emscherbruch | 9. Industriekultur an Volme und Ennepe | 10. Sole, Dampf und Kohle | 11. Frühe Industrialisierung | 12. Geschichte und Gegenwart der Ruhr | 13. Auf dem Weg zur blauen Emscher | 14. Kanäle und Schifffahrt | 15. Bahnen im Revier | 16. Westfälische Bergbauroute | 17. Rheinische Bergbauroute | 18. Chemie, Glas und Energie | 19. Arbeitersiedlungen | 20. Unternehmervillen | 21. Brot, Korn und Bier | 22. Mythos Ruhrgebiet | 23. Historische Parks und Gärten | 24. Industrienatur | 25. Panoramen und Landmarken | per Rad
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Gutehoffnungshütte — GHH Gasometer Oberhausen, bis heute ein Wahrzeichen der Stadt und des westlichen Ruhrgebiets … Deutsch Wikipedia
Route der Industriekultur - Oberhausen: Industrie macht Stadt — Das Wahrzeichen Oberhausens: Der Gasometer Oberhausen: Industrie macht Stadt ist der Name der vierten Themenstrecke der Route der Industriekultur. Oberhausen ist eine der neuen Städte im Ruhrgebiet, im Zentrum befindet sich Oberhausen… … Deutsch Wikipedia
Route der Industriekultur – Oberhausen: Industrie macht Stadt — Das Wahrzeichen Oberhausens: Der Gasometer Oberhausen: Industrie macht Stadt ist der Name der vierten Themenstrecke der Route der Industriekultur. Oberhausen ist eine der neuen Städte im Ruhrgebiet, im Zentrum befindet sich Oberhausen… … Deutsch Wikipedia
Gute-Hoffnungs-Hütte — Ehemaliges GHH Hauptlagerhaus in Oberhausen, Entwurf von Peter Behrens Die Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb, (kurz GHH) war ein bedeutendes Montan und Maschinenbauunternehmen mit Sitz in Oberhausen im Ruhrgebiet.… … Deutsch Wikipedia
Gutehoffnungs-Hütte — Ehemaliges GHH Hauptlagerhaus in Oberhausen, Entwurf von Peter Behrens Die Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb, (kurz GHH) war ein bedeutendes Montan und Maschinenbauunternehmen mit Sitz in Oberhausen im Ruhrgebiet.… … Deutsch Wikipedia
HOAG — Ehemaliges GHH Hauptlagerhaus in Oberhausen, Entwurf von Peter Behrens Die Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb, (kurz GHH) war ein bedeutendes Montan und Maschinenbauunternehmen mit Sitz in Oberhausen im Ruhrgebiet.… … Deutsch Wikipedia
Hüttenwerke Oberhausen AG — Ehemaliges GHH Hauptlagerhaus in Oberhausen, Entwurf von Peter Behrens Die Gutehoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb, (kurz GHH) war ein bedeutendes Montan und Maschinenbauunternehmen mit Sitz in Oberhausen im Ruhrgebiet.… … Deutsch Wikipedia
St. Antony-Hütte — Ehemaliges Wohnhaus des Hüttenleiters G. Jacobi Ausgrabungen auf dem Gelände der ehemaligen Hütte, Stand: Juli 2008 Die St. Antony Hütte ist ein ehemaliges … Deutsch Wikipedia
Rheinisches Industriemuseum Oberhausen — Zinkhütte Altenberg Hauptlagerhaus der GHH Das Rheinische Industriemuseum Oberhausen, kurz RIM Oberhausen ist einer von sechs Schauplätzen des … Deutsch Wikipedia
Rheinisches Industriemuseum — Oberhausen Das Rheinische Industriemuseum (RIM) ist ein dezentrales Museum des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Geplant wurde das Museum in den 1970er Jahren durch das Rheinische Amt für Denkmalpflege sowie das Rheinische Museumsamt. Am 10.… … Deutsch Wikipedia