Westtangente Rosenheim

Westtangente Rosenheim

Die Westtangente Rosenheim ist eine geplante, 11,5 Kilometer lange Umgehungsstraße für Rosenheim. Momentan fließt der Fernverkehr vollständig durch die Rosenheimer Innenstadt. Seit Anfang 2005 die LKW-Maut eingeführt wurde, hat der Verkehr nochmals zugenommen.

Verlauf, Anschlussstellen und Kosten

Die geplante Trasse zweigt von Norden kommend bei Wieden in der Gemeinde Schechen von der Bundesstraße 15 ab. Die bisherigen Anschlüsse Wieden und Pfaffenhofen fallen weg. Es ist aber geplant, beide Ortschaften durch eine Unterführung zu verbinden. Die zweispurige Westtangente unterquert dann zunächst die Bahnlinie Rosenheim–Mühldorf und verläuft dann weiter zwischen Großkarolinenfeld und dem nördlichen Rosenheim. Die erste Anschlussstelle wird die Westtangente mit der bestehenden Staatsstraße 2080 verbinden, die von Richtung Ebersberg kommend später auch als Nordtangente weitergeführt werden soll. Diese Anschlussstelle bindet die Ortschaften Pfaffenhofen, Großkarolinenfeld und einige nördliche Stadtteile von Rosenheim an die neue Straße an.

Nur wenige hundert Meter weiter unterquert die Straße wieder eine Eisenbahnstrecke, diesmal die zweigleisige Hauptstrecke von München nach Rosenheim. Kurz dahinter, in einem Waldstück zwischen Großkarolinenfeld und dem Stadtteil Westerndorf St. Peter, soll die zweite Anschlussstelle entstehen. Dort schließt die neue B15 an die Kreisstraße RO 19 an und leitet den Verkehr von Bad Aibling, Großkarolinenfeld und dem Stadtteil Westerndorf St. Peter auf die neue Umgehung. Die bestehende Eisenbahnbrücke über die RO 19 (Schlößlstraße) soll auf Verlangen der DB Netz AG erneuert werden. Die Stadt Rosenheim fordert in diesem Zusammenhang die Vergrößerung der lichten Höhe von derzeit 3,50 m auf 4,50 m und der lichten Weite von derzeit 5,00 m auf 11,50 m.

Von dort aus läuft sie 4 km weiter durch den westlichen Keferwald und an Fürstätt vorbei. Über die Bahnlinie Rosenheim–Holzkirchen und das Gewerbegebiet Aicherpark ist eine Großbrücke geplant. Auf dieser Brücke soll eine weitere Anschlussrampe entstehen, welche die Westtangente mit der Georg-Aicher-Straße verbindet. Dieser Anschluss nimmt den Verkehr aus dem Aicherpark, dem nördlichen Teil der Stadt Kolbermoor und den westlichen Teilen der Stadt Rosenheim auf.

Schon wenige Meter nach der Brücke wird die nächste Anschlussstelle an der Staatsstraße 2078 entstehen. Der Anschluss liegt genau zwischen dem Kolbermoorer Stadtteil Mitterhart und dem Rosenheimer Stadtteil Schwaig. Die Anbindung der südlichen Stadtteile von Rosenheim (Aising/Pang) und Kolbermoor ist somit gewährleistet. Über den sogenannten Schwaiger Kreisel kommt hier auch der Verkehr von der neuen Entlastungsstraße Panorama-Schwaig schnell auf die neue Westtangente.

Weiter führt die Straße durch das Naturschutzgebiet Kalten, bevor sie südlich von Westerndorf bei Pang in die A8 (München−Salzburg) mündet. Dazu soll etwa zwei Kilometer westlich des Autobahndreiecks Inntal eine neue Anschlussstelle für Rosenheim entstehen. Dieser Verlauf würde für den kompletten Ausbau ca. 61,3 Millionen Euro kosten. Davon fallen ca. 11,8 Millionen Euro allein für die Großbrücke über den Aicherpark an.

Klagen

Das Bauvorhaben wurde schon einige Male gestoppt, da viele Klagen eingereicht wurden. Diese kamen oft von Anwohnern, die Angst um den Verkehrslärm sowie um ihre Immobilien und deren Wertverlust haben. Der Bund Naturschutz klagte gegen die Trasse, da dafür ein Moorgebiet trocken gelegt wird. Diese Klagen wurden 2005 abgewiesen und das Bauvorhaben als dringlich eingestuft. Am 30. September 2009 wurden alle restlichen verbleibenden Klagen vom Bayerische Verwaltungsgerichtshof abgewiesen.

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