Wettzell

Wettzell
Fundamentalstation Wettzell mit dem 20m-Radioteleskop. Links Kuppel für Satellitenkamera, hinten für Laserteleskop.
Kuppel des Satellitenlaser-Teleskops WLRS, vorne meteorologische Messinstrumente

Wettzell ist ein Ort bei Bad Kötzting, Bayerischer Wald und der Name der dort befindlichen geodätischen Fundamentalstation. Dieses Observatorium entstand um 1970 und wird seither beständig weiter ausgebaut. Errichtet wurde es absichtlich in der Nähe der ehemals Toten Grenze zu Tschechien und der ADIZ-Zone (Air Defense Identification Zone), um möglichst dunklen Nachthimmel zu haben und beim Satellite und Lunar Laser Ranging (SLR bzw. LLR) keine Rücksicht auf den Flugverkehr nehmen zu müssen.

Inhaltsverzeichnis

Geodätisches Observatorium Wettzell

Die Anfänge der Beobachtungsstation gehen auf ein frühes Forschungsprojekt der TU München und des IfAG zur optischen Beobachtung und Bahnbestimmung geodätischer Erdsatelliten zurück. In den 1970er-Jahren wurde die Station um Mikrowellen-Messmethoden erweitert, später auch für GPS-Satelliten und für Radioastronomie ausgebaut und erhielt den Status eines permanenten Observatoriums.

Es wird heute vom Bundesamt für Kartografie und Geodäsie gemeinsam mit der TU München, Forschungsbereich Satellitengeodäsie und dem DGFI geführt und vereinigt auf einem Gelände von einigen Hektar alle modernen Beobachtungsmethoden der Kosmischen Geodäsie, insbesondere

  • Laserteleskop für Entfernungsmessungen zu Satelliten (SLR) und zum Mond (LLR)
  • Satellitenkamera für optische Richtungsmessungen, Streakkamera am Laserteleskop
  • ein 20 Meter großes Radioteleskop (für interkontinentale VLBI-Messungen)
  • eine Twin-Anlage aus zwei 13-m-Radioteleskopen ebenfalls für für VLBI-Messungen
  • mehrere GPS- und GLONASS-Empfänger für kontinuierliche Satellitenmessungen
  • ein hochpräzises Zeitsystem mit mehreren Atomuhren und Wasserstoff-Masern
  • einen Ringlaser in einem unterirdischen Observatorium zum Monitoring der Erdrotation
  • ein supraleitendes Gravimeter
  • und Einrichtungen für Verwaltung und technische Wartung.

Gemeinde Wettzell

Pfarrkirche St.Laurentius

Wettzell liegt 5 km südöstlich von Kötzting auf etwa 600 m Meereshöhe. Im Nordosten erstreckt sich ein langer Bergrücken mit Kaitersberg (1040m) und Großer Riedelstein (1132m), im Süden das Tal des Schwarzen Regens mit dem Höllenstein-Stausee. Das Ortsgebiet umfasst etwa 3 km² und ist von weiteren 10 kleinen Ortschaften umgeben. Wettzell schloss sich 1972 mit den Gemeinden Wiesing und Schönau zur Einheitsgemeinde Wettzell zusammen, doch wurde diese später zwischen den beiden Stadtgemeinden Kötzting und Viechtach aufgeteilt.

Die Pfarrkirche St. Laurentius geht auf einen romanischen Bau von 1209 zurück und wurde um 1500 um die gotische Apsis erweitert. Das Hauptschiff wurde 1848 neu gestaltet.

Siehe auch

Weblinks

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