Wilhelm Damberg

Wilhelm Damberg

Wilhelm „Wim“ Damberg (* 3. Mai 1954 in Münster) ist ein deutscher Kirchenhistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Lebenslauf

1972 begann Damberg mit dem Studium der Katholischen Theologie und der Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster, er schloss 1978 mit der Diplomprüfung im Fach Katholische Theologie ab. 1979 machte er das Erste Staatsexamen für das Lehramt am Gymnasium für die Fächer Katholische Religionslehre und Geschichte. Von 1979 bis 1981 war er in der Redaktion der Zeitschrift der Katholisch-Theologischen Fakultät Theologische Revue tätig. Danach war er bis 1990 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 1985 wurde er mit der Dissertation „Der Kampf um die Schulen in Westfalen 1933–1945“ zum Dr. theol. promoviert. 1988 arbeitete er an Planung und Durchführung eines von der VolkswagenStiftung geförderten, interdisziplinären Forschungsprojektes Verfolgung, Verweigerung und Widerstand in Westfalen 1933–1945 mit. Von 1990 bis 1998 war er Forschungsleiter im Archiv der Diözese Münster. Es folgte 1996 die Habilitation im Fachbereich Mittlere und Neuere Kirchengeschichte mit der Habilitationsschrift „Abschied vom Milieu? Katholizismus im Bistum Münster und in den Niederlanden 1945–1980“. Nach einem Lehrauftrag an der Universität Mainz (1998/1999) und einer Lehrstuhlvertretung an der Universität/Gesamthochschule Essen erhielt Damberg im Jahr 2000 die Professur für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Ruhr-Universität Bochum

Damberg ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Forschungsgebiete

Wilhelm Damberg forscht hauptsächlich im Bereich der kirchlichen Zeitgeschichte. Der von ihm moderierte Arbeitskreis für kirchliche Zeitgeschichte (Münster) leistete einen vor allem theoretisch wegweisenden Beitrag zur Erforschung der katholischen Subkultur im 19. und 20. Jahrhundert. Seine daran anknüpfende Habilitation beschäftigte sich als einer der ersten Forschungsarbeiten mit Transformationsprozessen im deutschen Katholizismus zwischen 1945 und 1980 im Zeichen der Erosion des katholischen Milieus und den Aufbruchprozessen des Zweiten Vatikanums. Die Arbeit zeichnet sich ferner mit dem Bezug auf die Niederlande durch eine transnationale Perspektive aus. Sowohl das Interesse an den genannten Themenfeldern als auch an der transnationalen Perspektive ist bei Damberg bis heute geblieben und schlägt sich in seiner Beteiligung am Forschungsprojekt Transformation der Religion in der Moderne (DFG-Forschergruppe 621) sowie der Leitung des Projektes CrossingOver, das der Erforschung des Katholizismus in den USA dient, nieder.

Schriften (Auswahl)

  • Das Bistum Essen 1958-2008. Eine illustrierte Kirchengeschichte der Region von den Anfängen des Christentums bis zur Gegenwart, (mit J. Meier, unter Mitarbeit von V. Schmidt), Münster 2007.
  • Krieg, Theologie und Kriegserfahrung, in: Karl-Joseph Hummel/Christoph Kösters (Hg.), Kirchen im Krieg. Europa 1939-1945. Mit einer Zusammenfassung in englischer Sprache, Paderborn u.a. 2007, S. 203-215.
  • Katholiken in den USA und Deutschland. Kirche, Gesellschaft und Politik, (mit A. Liedhegener) (Hg.): Münster 2006.
  • Entwicklungslinien des europäischen Katholizismus im 20. Jahrhundert, in: Journal of Modern European History (Zeitschrift für moderne europäische Geschichte), Themenheft: Christian Churches and Religion in the 20th Century, 2005/2, S. 164-182.
  • Formation of Christian Working-Class Organizations in Belgium, Germany, Italy and the Netherlands (1840s-1920s) (mit C. Hiepel und A. Canavero) in: Lex Heerma van Voss, Patrick Pasture, Jan De Maeyer (eds), Between Cross and Class. Comparative Histories of Christian Labour in Europe 1840-2000 (International and Comparative Social History Vol. 8), Bern, Berlin, Bruxelles 2005, S. 49-80.
  • Katholizismus und pluralistische Gesellschaft in der Bundesrepublik Deutschland, in: Karl-Joseph Hummel (Hg.), Zeitgeschichtliche Katholizismusforschung. Tatsachen, Deutungen, Fragen. Eine Zwischenbilanz (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B, Bd. 100), Paderborn 2004, S. 115-129.
  • Das Bistum Münster. Eine illustrierte Geschichte 805-2005, (mit G. Muschiol), Münster 2004.
  • Christen und Juden in der Kirchengeschichte: Perspektiven, Probleme, in: Peter Hünermann/Thomas Söding (Hg.), Methodische Erneuerung der Theologie. Konsequenzen der wieder entdeckten jüdisch-christlichen Gemeinsamkeiten. Unter Mitarbeit von Wilhelm Damberg, Ottmar Fuchs, Alfons Fürst, Albert Gerhards, Konrad Hilpert, Jürgen Werbick und Erich Zenger (Quaestiones disputatae, Bd. 200), Freiburg 2003, S. 93-115.
  • Kriegserfahrung und Kriegstheologie 1939-1945, in: Theologische Quartalsschrift 182 (2002), S. 321-341.
  • Konfession und Cleavages im 19. Jahrhundert. Ein Erklärungsmodell zur regionalen Entstehung des katholischen Milieus in Deutschland, Arbeitskreis für kirchliche Zeitgeschichte (AKKZG), Münster, in: Historisches Jahrbuch, 120. Jg. (2000), S. 358-395.
  • Abschied vom Milieu? Katholizismus im Bistum Münster und in den Niederlanden 1945 – 1980 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte, Reihe B, Bd. 79), Paderborn, München, Wien 1997.
  • Katholiken zwischen Tradition und Moderne. Das katholische Milieu als Forschungsaufgabe, Arbeitskreis für kirchliche Zeitgeschichte (AKKZG), Münster, in: Westfälische Forschungen 43 (1993), S. 588-654.
  • Der Kampf um die Schulen in Westfalen 1933-1945,, Mainz 1986.
  • Die Katholiken und die Juden. Zur Vorgeschichte eines fundamentalen Paradigmenwechsels in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in: Internationale katholische Zeitschrift Communio 39, 2010, S. 357-370.
  • Wilhelm Damberg/ Bernhard Frings/ Traugott Jähnichen/ Uwe Kaminsky (Hg.), Mutter Kirche- Vater Staat? Geschichte, Praxis und Debatten der konfessionellen Heimerzeihung seit 1945, Münster 2010.
  • Die Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) und ihr politisch-geistesgeschichtlicher Hintergrund, in: Peter Hünermann (Hg.), Exkommunikation oder Kommunikation? Der Weg der Kirche nach dem II. Vatikanum und die Pius-Brüder (Quaestiones Disputate 236), Freiburg 2009, S. 69-122.

Weblinks


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