- Wilhelm Gesenius
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Heinrich Friedrich Wilhelm Gesenius (* 3. Februar 1786 in Nordhausen; † 23. Oktober 1842 in Halle an der Saale) war Theologe, Gelehrter der Kulturen und Geschichte des Nahen Ostens und einer der bedeutendsten Gelehrten der alten Sprachen, besonders des Hebräischen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gesenius studierte an der Universität Helmstedt Philosophie und Theologie bei Heinrich Henke. Er wurde zum Doktor der Theologie und Philosophie promoviert, war Königlich Preußischer Konsistorialrat, seit 1810 Professor an der Universität Halle, Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften, der Asiatischen Gesellschaften von Paris, Großbritannien und Irland und der Philosophischen Gesellschaft zu Cambridge.
Gesenius‘ Arbeiten zur hebräischen Sprachforschung gelten als bahnbrechend. Er zählt zu den Ersten, die das Studium der semitischen Sprachen mit wissenschaftlichem Anspruch betrieben. Als gemäßigter Rationalist geriet er damit in Opposition zu der zeitgenössischen Haltung, die semitischen Sprachen seien geheiligt. Umfassende historische, archäologische und religionsgeschichtliche Kenntnisse verleihen seinen Werken zusätzliche Autorität.
Lexikografie und Grammatik waren seine Hauptgebiete. Der Einfluss seiner Arbeiten erstreckt sich bis in die heutige Zeit. Die Hebräische Grammatik (Gesenius) und das Hebräische und aramäische Handwörterbuch über das alte Testament werden noch heute in reprografischen Nachdrucken der Anfang des 20. Jahrhunderts erschienenen Auflagen verlegt und verwendet. Zur Zeit findet eine Neubearbeitung des Wörterbuches statt, deren erster Teilband 1987 herausgeben wurde.
Sein Grab befindet sich auf dem Stadtgottesacker in Halle. (Abteilung I Grab 227)
Werke (Auswahl)
- Hebräisches Elementarbuch. (1813 / 1814 / 1824)
- Geschichte der hebräischen Sprache. (1815)
- Ausführliches grammatisch-kritisches Lehrgebäude der hebräischen Sprache. Mit Vergleichung der verwandten Dialekte. (1817)
- Paläolographische Studien über phönizische und punische Schrift. (1835)
- Versuch über die maltesische Sprache. (1810)
Neuauflagen
- Hebräisches und Aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. Berlin 2008, 18. Auflage, Springer Verlag, ISBN 3-540-78599-X
- Hebräische Grammatik. Hildesheim 1983, Georg Olms Verlag (Nachdruck der 28. Auflage Leipzig 1909), ISBN 3-487-00325-2
Literatur
- Gustav Moritz Redslob: Gesenius, Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 89–93.
- Hans-Jürgen Zobel: Gesenius, Wilhelm. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 340 f.
Weblinks
Wikisource: Wilhelm Gesenius – Quellen und VolltexteKategorien:- Evangelischer Theologe (19. Jahrhundert)
- Hebraist
- Orientalist
- Hochschullehrer (Halle (Saale))
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Deutscher
- Geboren 1786
- Gestorben 1842
- Mann
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