Wilhelm Gundel

Wilhelm Gundel

Wilhelm Gundel (* 26. August 1880 in Straßburg; † 5. Mai 1945 in Gießen) war ein deutscher Klassischer Philologe.

Wilhelm Gundel studierte in Heidelberg und Gießen Klassische Philologie und Germanistik. 1906 promovierte Gundel in Gießen mit der Arbeit De stellarum appellatione et religione Romana. Seit 1906 war er als Lehrer am humanistischen Gymnasium für alte Sprachen und Deutsch tätig. 1914 erfolgte die Habilitation mit der Arbeit Beiträge zur Entwickelungsgeschichte der Begriffe Ananke und Heimarmene. Seit 1920 nahm er als außerordentlicher Professor an der Universität Gießen eine akademische Lehrtätigkeit wahr. 1934 wurde er als Oberstudienrat in den Ruhestand versetzt.

Seine Arbeiten in seinem Spezialgebiet über die Geschichte der antiken Sternkunde und Astronomie und ihres Nachwirkens in Mittelalter und Neuzeit fanden hohe Anerkennung in der Fachwelt. In diesem Gebiet nahm Gundel nach dem Tod Franz Bolls neben Franz Cumont, Albert Rehm, Viktor Stegemann und Aby Warburg eine führende Stellung ein. Gundel ist der Verfasser zahlreicher astronomischer und astrologischer Stichwörter besonders zu den Sternbildern in Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Sein Sohn ist der Althistoriker Hans Georg Gundel.

Schriften

  • Sterne und Sternbilder im Glauben des Altertums und der Neuzeit. Hildesheim 1981, ISBN 3-487-07017-0. (Nachdruck der Ausgabe Bonn/Leipzig 1922).
  • Dekane und Dekansternbilder. Ein Beitrag zur Geschichte der Sternbilder der Kulturvölker. 2., durchgesehene Auflage Darmstadt 1969.
  • zusammen mit Hans Georg Gundel: Astrologumena. Die astrolog, Literatur in der Antike und ihre Geschichte. Wiesbaden 1966.
  • Neue astrologische Texte des Hermes Trismestigos. Funde und Forschungen auf dem Gebiet der antiken Astronomie und Astrologie. Bayerische Akademie der Wissenschaften. München 1936 (Repographischer Druck 1978, Gerstenberg Druckerei, Hildesheim)
  • Beiträge zur Entwickelungsgeschichte der Begriffe Ananke und Heimarmene. Gießen 1914.
  • De stellarum appellatione et religione Romana. Gießen 1907.

Literatur

  • Anton Scherer: Wilhelm Gundel. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 312 f.
  • Albert Rehm: Wilhelm Gundel zum Gedächtnis. Stuttgart-Waldsee 1947.

Weblinks


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