Wilhelm Kerckhoff

Wilhelm Kerckhoff
Wilhelm Kerckhoff

Wilhelm Kerckhoff (* 30. Dezember 1824 in Kleve; † 17. Juni 1900 in Essen) war der erste und einzige Bürgermeister der Gemeinde Altendorf, die 1901 zur Stadt Essen eingemeindet wurde. Diese Gemeinde entwickelte sich mit 65.701 Einwohnern zur größten Landgemeinde Preußens.

Leben

Wilhelm Kerckhoff wurde als Sohn eines Bauern geboren. Nachdem er als Berufssoldat und Unteroffizier Dienst tat, diente er als Feldwebel im 17. Infanterieregiment. Am 21. Mai 1865 folgte die Beauftragung zur kommissarischen Verwaltung der Bürgermeisterei Gahlen.

Im Dezember 1873 wurde Kerckhoff zum Bürgermeister der neu zu gründenden Bürgermeisterei Altendorf berufen, die am 1. Januar 1874 aus den bisher zur Bürgermeisterei Borbeck gehörigen Gemeinden Altendorf, Frohnhausen und Holsterhausen gebildet wurde. Zunächst belegte die Verwaltung der Bürgermeisterei ein Mietshaus in der Margarethenstraße. Das Rathaus, auf einem vom Gastwirt Johann Potthoff abgekauften Grundstück, dort wo sich seit 1952 die Kirche St. Mariae Geburt befindet, wurde 1. Juli 1876 bezogen. Die Villa des Bürgermeisters stand auf einem Teil des heutigen Riehlparks.

Am ersten Advent, dem 3. Dezember 1882, sprach Wilhelm Kerckhoff das Grußwort anlässlich der Einweihungsfeier der Lutherkirche, der ersten evangelischen Kirche in der Gemeinde Altendorf. 1885 wurde anlässlich der goldenen Hochzeit Kaiser Wilhelms I. unter seinem Vorsitz die Wilhelm-Augusta-Stiftung gegründet. 1893 plante die Bürgermeisterei, in den Schulneubauten Brausebäder für die Bevölkerung einzurichten. Aus finanziellen Gründen musste der Baubeginn bis 1901 verschoben werden. Im Oktober 1894 wurde anlässlich seines 50. Dienstjubiläums die Kerckhoffstraße in Frohnhausen nach ihm benannt. Als die Kaiserin Auguste Viktoria am 8. August 1896 der ersten evangelischen Grundschule im neuen Gemeindehaus ihren Besuch abstattete, war Kerckhoff zugegen. Der Bau eines Waisenhauses wurde 1900 hinter der St.-Antonius-Kirche in Frohnhausen begonnen. Es wurde am 30. Dezember 1901 eingeweiht, was Kerckhoff nicht mehr erlebte. Die Bürgermeisterei wurde nach Kerckhoffs Tod nur kommissarisch weitergeleitet, denn 1901 wurde Altendorf zur Stadt Essen eingemeindet.

Nach seinem Tode wurde Wilhelm Kerckhoff am 21. Juni 1900 um 16 Uhr in der Familiengruft im heutigen Gervinuspark beigesetzt. Der damalige Friedhof wurde 1960 zur Parkanlage mit altem Baumbestand und Spielplätzen umfunktioniert.


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