- Wilhelm Ludwig von Eschwege
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Wilhelm Ludwig von Eschwege (* 15. November 1777 auf der Auer Wasserburg, Hessen; † 1. Februar 1855 in Wolfsanger bei Kassel, Hessen) war ein deutscher Bergmann, Geologe und Geograph.
Er stammte dem althessischen Rittergeschlecht von Eschwege. Nach Beendigung seines Studiums war er ab 1800 Bergamtsassessor in Riegelsdorf in Hessen, ging aber bereits 1803 nach Portugal und übernahm dort die Direktion der Eisenhütten.
Später war er Feldmarschalleutnant und Oberberghauptmann in Portugal und arbeitete dort insgesamt 28 Jahre. Er war der Architekt des Palácio Nacional da Pena in Sintra. 1810 bis 1821 leitete er in Brasilien, insbesondere in Minas Gerais, die geologische und bergmännische Erschließung.
Von ihm stammt die Gesteinsbezeichnung Itabirit (1822) für eine besondere Form von Bändereisenerz.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werke
- Journal von Brasilien oder vermischte Nachrichten aus Brasilien, auf wissenschaftlichen Reisen gesammelt. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1818 (2 Hefte, hrsg. von Friedrich Justin Bertuch)
- Geognostisches Gemälde von Brasilien und wahrscheinliches Muttergestein der Diamanten. Landes-Industrie-Comptoir, Weimar 1822
- Brasilien: Die neue Welt in topographischer, geognostischer, bergmännischer, naturhistorischer, politischer und statistischer Hinsicht während eines elfjährigen Aufenthaltes von 1810 bis 1821; mit Hinweisung auf die neueren Begebenheiten. Vieweg, Braunschweig 1830 (2 Bände)
- Beiträge zur Gebirgskunde Brasiliens. Reimer, Berlin 1832
- Pluto brasiliensis: Eine Reihe von Abhandlungen über Brasiliens Gold-, Diamanten und anderen mineralischen Reichthum, über die Geschichte seiner Entdeckung, über das Vorkommen seiner Lagerstätten, des Betriebs, der Ausbeute und die daraufbezügliche Gesetzgebung u.s.w. Reimer, Berlin 1833
- Portugal: Ein Staats- und Sittengemälde in Skizzen und Bildern nach dreißigjährigen Beobachtungen und Erfahrungen. Hoffmann und Campe, Hamburg 1837
Nachlass
Der Nachlass von Wilhelm Ludwig von Eschwege enthält Personalpapiere sowie die private und wissenschaftliche Korrespondenz des Oberberghauptmanns. Die Unterlagen werden als Depositum im Hessischen Staatsarchiv Marburg (Bestand 340 Wilhelm Ludwig von Eschwege) aufbewahrt, sind vollständig erschlossen und über HADIS online recherchierbar.[2]
Literatur
- Wilhelm von Gümbel: Eschwege, Wilhelm Ludwig von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 373.
- Friedrich Sommer (Hrsg.): Wilhelm Ludwig von Eschwege, 1777–1855: Lebensbild eines Auslanddeutschen mit kulturgeschichtlichen Erinnerungen aus Deutschland, Portugal und Brasilien. Ausland u. Heimat, Stuttgart 1928
- Sylk Schneider: „Brasilianische Diamanten und Mineralien - John Mawe und Wilhelm Ludwig von Eschwege“: in: Schneider Sylk, Goethes Reise nach Brasilien, Weimar 2008 ISBN 978-3-937939-69-8; S. 44-65.
Einzelnachweise
- ↑ F. Y. Loewinson-Lessing, E. A. Struve: Petrografičeskij slovar’. Leningrad, Moskva 1937, S. 134
- ↑ Übersicht über den Bestand "Nachlass Wilhelm Ludwig von Eschwege (340 Wilhelm Ludwig von Eschwege)" Hessisches Archiv-Dokumentations- und Informations-System. Abgerufen am 20. Juni 2011
Weblinks
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