Wilhelm Reetz

Wilhelm Reetz

Wilhelm Reetz (* 2. November 1887 in Göttingen; † 4. Februar 1946 im Speziallager Buchenwald) war ein deutscher Kunstmaler und Journalist.

Nach dem Abitur in Göttingen, studierte Wilhelm Reetz seit 1906 an der Kunsthochschule Berlin. Dort wurde er Mitglied der Berliner Burschenschaft Franconia[1]. Parallel zum Studium, das er zeitweise in Prag und Göttingen fortsetzte, ließ er sich zum Kunstmaler ausbilden und war seit 1911 Kunstmaler in Berlin-Halensee. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Vizefeldwebel und zuletzt als Offizier teil und wurde mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse sowie dem Verwundetenabzeichen ausgezeichnet. Seit 1920 war er als Kunstmaler in Berlin-Pankow und später in Berlin-Südende tätig. Im Mai 1933 wurde er Mitglied der NSDAP. Bis 1934 war er Bildredakteur der Illustrierten Koralle. Anschließend war er Leiter des Reichssportblatts, 1936 stand er der Olympia-Zeitung, dem amtlichen Blatt des Propaganda-Ausschusses für die Olympischen Spiele, vor.

Von 1940 bis 1942 war er stellvertretender Hauptschriftleiter (Chefredakteur) und Leiter der Bildredaktion der NS-Wochenzeitung Das Reich. Von 1942 bis 1944 war er Hauptschriftleiter der NS-Auslandspropaganda-Illustrierten Signal. Nach dem Krieg wurde er von der sowjetischen Besatzungsmacht verhaftet und war in drei Speziallagern: bis 29. Juni 1945 in Sachsenhausen[2], danach in Landsberg (Warthe) und ab Januar 1946 in Buchenwald, wo er am 4. Februar 1946 verstarb.[3]

Wilhelm Reetz ist nicht zu verwechseln mit dem Maler Willy Reetz, mit dem er auch nicht verwandt war.

Eigene Veröffentlichungen

  • Heinrich Brühl (Hg.): Flämische Erzähler. Mit 7 Bildern von Wilhelm Reetz. Hamburg-Großborstel 1916
  • Gustav W. Eberlein: Pelzmärtel. Ein Nürnberger Spielzeugroman. Berlin, Scherl Verlag, 1925 (mit Illustrationen von Wilhelm Reetz)
  • Karl Ferdinand van Vleuten: Der Sommergarten. Ausgewählte Kinderlieder. Mit Zeichnungen von Wilhelm Reetz. Berlin 1925
  • Wilhelm Reetz (Hg.)/Werner Beumelburg: Eine ganze Welt gegen uns. Eine Geschichte des Weltkriegs in Bildern. Berlin 1934

Literatur

Einzelnachweise

  1. Weinrowsky, Paul: Frankenchronik - Geschichte der Berliner Burschenschaft Franconia, Berlin, 1928.
  2. Registraturunterlagen des sowjetischen Speziallagers Nr. 7; auf Anfrage am 13. Juli 2010 mitgeteilt von der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätte (Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen).
  3. Totenbuch des Speziallagers Buchenwald, S. 108.

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