Wilhelm Riphan

Wilhelm Riphan

Wilhelm Riphahn (auch Riphan) (* 25. Juli 1889 in Köln; † 27. Dezember 1963 ebenda) war ein deutscher Architekt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wilhelm Riphahn wurde geboren als Sohn des Bauunternehmers Gottfried Riphahn und seiner Frau Maria Wilhelmine, Tochter des Bauunternehmers Peter Gaertner. Er besuchte zunächst die Baugewerkschule Köln, daran anschließend als Hospitant (Gasthörer) die Technische Hochschule München, die Technische Hochschule Dresden und die Technische Hochschule Berlin-Charlottenburg – zu seinen Lehrern zählten Theodor Fischer, Karl Hocheder, Martin Dülfer und Cornelius Gurlitt.

Er arbeitete zunächst im Siemens-Baubüro in Berlin und 1912 im Büro Gebrüder Taut & Hoffmann (Bruno Taut, Max Taut und Franz Hoffmann) in Berlin, außerdem war er zeitweise Mitarbeiter im Büro von Otho Orlando Kurz in München und bei Stadtbaurat Hans Erlwein in Dresden. Ab 1913 war Wilhelm Riphahn als selbständiger Architekt in Köln tätig. Während des Ersten Weltkriegs und von 1925 bis 1931 arbeitete er mit dem Architekten Caspar Maria Grod zusammen. Beide errichteten 1931 in nur 5-monatiger Bauzeit mit dem UFA-Palast eines der spektakulärsten Bauwerke jener Zeit in Köln. Mit einer Sitzplatzkapazität von 3.000 war er das größte Kino in Westdeutschland. Nach 1945 waren seine wichtigsten Mitarbeiter die Architekten Hans Menne und Benvenuto Bausch.

1950 erhielt Riphahn die Ehrendoktorwürde (Dr.-Ing. E.h.) der Technischen Hochschule Braunschweig und 1953 den Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. 1955 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Akademie der Künste in Berlin berufen.

Sein Grab befindet sich auf dem Kölner Melaten-Friedhof. Seine Tochter Marlene Riphahn (1922–2004) wurde Schauspielerin.

Werk

  • 1922–1924: Wohnanlage „Grüner Hof“ in Köln-Mauenheim
  • 1922–1938(?): GAG-Wohnsiedlung „Bickendorf II“ in Köln (Farbgestaltung u.a. von Heinrich Hoerle, wird bis 2012 restauriert)
  • 1924: Restaurant „Bastei“ in Köln (Wiederaufbau durch Riphahn 1958)
  • 1927–1930: Siedlung Zollstock in Köln
  • 1927–1932: Siedlung Kalkerfeld in Köln, heutiges Köln-Buchforst; „Weiße Stadt“ und „Blauer Hof“
  • 1927–1929: Baugruppen 4 und 14 der Siedlung Dammerstock in Karlsruhe
  • 1930: Büro- und Geschäftshaus „Indanthren-Haus“ in Köln
  • 1930–1931: kath. Pfarrkirche St. Petrus Canisius in Köln-Buchforst
  • 1931: UFA-Palast am Hohenzollernring
  • 1934: zehn Häuser am heutigen Gustav-Heinemann-Ufer in Köln
  • 1947–1949: Wohn- und Geschäftsbauten in der Hahnenstraße in Köln
  • 1950: British Council, später gen. „Die Brücke“, in Köln
  • 1952–1953: Verwaltungsgebäude der Provinzial Feuer- und Lebensversicherungsanstalten in Düsseldorf (mit Eugen Blanck und Hans Schwippert)
  • 1953: Institut Français in Köln (Sachsenring 77)
  • 1954–1957: Opernhaus am Offenbachplatz in Köln
  • 1959: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Köln
  • 1962: Schauspielhaus Köln

Bildergalerie


Literatur

  • Heinrich de Fries (Einl.): Wilhelm Riphahn. Berlin, Leipzig, Wien: F. E. Hübsch, 1927.
als Nachdruck: Berlin: Gebr. Mann, 1996. ISBN 3-7861-1813-2 (mit einem Nachwort zur Neuausgabe von Wolfram Hagspiel)
  • Wolfram Hagspiel: Der Kölner Architekt Wilhelm Riphahn. Sein Lebenswerk von 1913 bis 1945. Köln: König, 1982. ISBN 3-88375-017-4. [Zugl.: Köln, Univ., Diss.: 1981.]
  • „Werner Mantz. Architekturphotographie in Köln 1926–1932.“ Ausstellungskatalog, Museum Ludwig Köln, Köln 1982.
  • Clemens Klemmer: Der Kölner Architekt Wilhelm Riphahn (1889–1963). In: Werk, Bauen+Wohnen, 76./43. Jg. (1989) Heft 3, S. 72,74 (mit Literaturangaben).
  • Wilhelm Riphahn, Architekt in Köln. Eine Bestandsaufnahme. [anlässlich der Ausstellung Wilhelm Riphahn – Architekt in Köln im Museum für Angewandte Kunst Köln vom 18. September 2004 bis 2. Februar 2005; Katalog] / hrsg. vom Museum für Angewandte Kunst Köln. Britta Funck. Mit Beitr. von Gudrun Escher, Monika Läuferts und Texten von Wilhelm Riphahn, Köln: König 2004 ISBN 3-88375-881-7

Weblinks


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