Wilhelm Stang

Wilhelm Stang
Wilhelm Stang

Wilhelm Stang (* 21. April 1854 in Langenbrücken; † 2. Februar 1907) war der erste Bischof von Fall River, Massachusetts.

Nach dem Besuch der Langenbrückener Volksschule und dem Gymnasium begab er sich nach Löwen, wo er sich am Amerikanischen Kollegium dem Studium der Theologie und der Philosophie widmete. Am 15. Juni 1878 wurde er in der Mechelner Kathedrale zum Priester geweiht. In Deutschland tobte 1871-1887 der Kulturkampf zwischen Staat und Kirche; das dürfte der Grund für Stangs ins Ausland verlegte Studium gewesen sein. In Providence, Rhode Island begann er sein Wirken als Pfarrer. Im Jahr 1886 wurde er Rektor der Peter-und-Paul-Kathedrale ebenda. Mit 41 Jahren (1895) wurde er nach Löwen berufen, um dort am Amerikanischen Kolleg als Professor und Vizerektor zu wirkten. Sein Werk Pastoral Theology (1899) wurde in vielen nordamerikanischen Priesterseminarien als Standardtext verwendet[1].

Er wurde der erste Bischof der am 1. Mai 1904 von Papst Pius X. errichteten Diözese Fall River im US-Bundesstaat Massachusetts.

Bischof Stang besuchte 1905 seine Heimat und nahm im August als Gast an der 52. Generalversammlung der Deutschen Katholiken in Straßburg teil (Deutscher Katholikentag). Dort war er u.a. am 21. August 1905 mit seinen Amtsbrüdern Adolf Fritzen, Willibrord Benzler und Franz Zorn von Bulach anwesend, als der berühmte Kirchenhistoriker Albert Ehrhard sein vielbeachtetes Referat: "Die Bedeutung des Papsttums für Religion und Kultur" hielt[2].

Nach 33 Monaten Amtszeit als Bischof verstarb am 2. Februar 1907 Professor Doktor Wilhelm Stang im Alter von 52 Jahren nach einer Operation an einem Darmtumor. Durch seine Heimatgemeinde Bad Langenbrücken wurde er posthum zum Ehrenbürger ernannt und mit einer Straßenbenennung geehrt. Die amerikanische Stadt North Dartmouth taufte ihre Hochschule auf den Namen Bishop Stang High School.

Straßenschild „Bischof-Stang-Straße“

Werke

  • Pastoral theology (New York 1897) (Digitalisat)
  • Historiographia Ecclesiastica quam historiae seriam solidamque operam navantibus (Freiburg 1897)
  • Business Guide for Priests (New York 1899)
  • The Devil, Who He Is and What He Does (Providence 1900)
  • Sozialismus und Christentum [mit Rudolf Amberg] (Einsiedeln 1907)
  • The Holy Hour of Adoration (New York 1907)
  • Medulla fundamentalis theologiae moralis quam seminaristis et presbyteris (Neo-Eboraci, Cincinnati 1907)

Einzelnachweise

  1. E. Brooks Holifield: God's Ambassadors: A History of the Christian Clergy in America (Grand Rapids, 2007), S. 204.
  2. Verhandlungen der 52. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands in Strassburg (Strassburg 1905).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stang — ist der Name folgender Orte: Stang bei Hatzendorf, Katastralgemeinde in der Steiermark Stang (Gemeinde Kirchschlag), Ortschaft und Katastralgemeinde in der Buckligen Welt in Niederösterreich Stang ist der Name folgender Personen: Arnold Stang… …   Deutsch Wikipedia

  • Bishop Stang High School — Stang redirects here. For the actor, see Arnold Stang. Infobox University name = Bishop Stang High School established = 1959 type = Private president = Theresa Dougall city = Dartmouth state = Massachusetts country = U.S. students = 818 nickname …   Wikipedia

  • Frederik Stang — MP 1st Prime Minister of Norway in Christiania In office 1873–1880 Monarch …   Wikipedia

  • Walter Stang — Dr. Walter Stang Walter Stang (* 14. April 1895 in Waldsassen; † 14. April 1945 auf der Flucht)[1] war deutscher Theaterwissenschaftler, Dramaturg, Schriftsteller, Publizist und Reichsamtsleiter (1935) im Amt Rosenberg. Au …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sta — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Bad Langenbrücken — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bad Mingolsheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Mingolsheim — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Bad Schönborn — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Ehrhard — Dr. Albert Ehrhard, um 1905 Dr. Albert Ehrhard …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”