- Willi Fährmann
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Willi Fährmann (* 18. Dezember 1929 in Duisburg) ist ein deutscher Kinder- und Jugendbuchautor. Er ist der Vater des Kameramanns und Drehbuchautors Tom Fährmann und lebt in Xanten am Niederrhein.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Willi Fährmann wurde in Duisburg geboren. Sein Vater kam aus Ostpreußen. Er begann 1946 zunächst eine Lehre als Maurer. Daraufhin erwarb er über die Begabtensonderprüfung die Berechtigung zum Studium an der Pädagogischen Akademie und begann in Münster und Oberhausen mit dem Studium der Pädagogik. Ab 1953 arbeitete er als Lehrer an einer Volksschule in Duisburg und wurde 1963 als Schulleiter nach Xanten berufen. Hier konnte er mit Jugendlichen intensive Kontakte knüpfen, die er für seine spätere Arbeit als Schriftsteller gut gebrauchen konnte. Bis zu seiner Pensionierung bekleidete Fährmann ab 1972 den Posten des Schulrats. Als Mitglied der katholischen Jugendarbeit bereiste er England, wo er sich vor allem mit dem Leben und Werk Thomas Morus’ beschäftigte.
Fährmann ist Mitglied des P.E.N.
Literarisches Schaffen
Viele von Fährmanns Büchern sind in der Zeit des Nationalsozialismus angesiedelt, doch greift Fährmann auch andere Themen auf.
1962 erschien Das Jahr der Wölfe als erste Buchveröffentlichung Fährmanns im Arena Verlag. Dieses erzählt die Geschichte der Familie Bienmann in Ostpreußen, die während des Zweiten Weltkrieges vor der vorrückenden Roten Armee floh, und beruht auf den Erinnerungen des Sohns der Familie, der aus dem Heimatort seines Vaters kam. Fährmann hatte diesen nach Ende des Krieges kennengelernt und dessen Erzählungen nach weiteren Recherchen schließlich veröffentlicht. Weitere Veröffentlichungen folgten, darunter Kristina, vergiss nicht, die Geschichte eines deutsch-polnischen Mädchens, welches in Polen als Deutsche und in Deutschland als Polin geächtet wird.
Auch die Stadt Xanten diente Fährmann des Öfteren als Motiv für seine Bücher. So erschien 1987 beziehungsweise 1988 seine Nacherzählung des Nibelungenlieds in den Bänden Siegfried von Xanten und Kriemhilds Rache, während seine Erzählung Es geschah im Nachbarhaus (1968) im Xanten des 19. Jahrhunderts angesiedelt ist. Sie beruht auf der wahren Geschichte eines jüdischen Händlers, welcher zu Unrecht des Mordes an einem Kind bezichtigt wurde und sich im Folgenden mit unüberwindbaren Vorurteilen und Übergriffen durch die christliche Bevölkerung konfrontiert sah.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1974 Grand prix des Treize für Kristina, vergiss nicht
- 1978 Großer Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. Volkach
- 1981 Deutscher Jugendliteraturpreis für Der lange Weg des Lukas B.
- 1981 Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis für Der lange Weg des Lukas B.
- 1982 La vache qui lit
- 1996 Wildweibchenpreis
In Nordrhein-Westfalen wurden fünf Schulen nach ihm benannt.
Werke (Auswahl)
- Graue Kraniche - Kurs Süd, 1956
- Das Geheimnis der Galgeninsel, 1959
- Die Verschwörung der Regenmacher, 1960
- Die Abenteuer auf Niks Arche, 1962
- Das Jahr der Wölfe, 1962
- Samson kauft eine Straßenbahn, 1964
- Es geschah im Nachbarhaus, 1968
- Kristina, vergiss nicht, 1974
- Das feuerrote Segel, 1976
- Ein Platz für Katrin, 1977
- Vier Freundinnen für Katrin, 1978
- Die Botschaft der Federn, 1979
- Der lange Weg des Lukas B., 1980
- Auf Tigerpfoten kam das Abenteuer, 1981
- Der überaus starke Willibald, 1983
- Thomas und sein toller Zoo, 1984
- Zeit zu hassen, Zeit zu lieben, 1985
- Und leuchtet wie die Sonne, 1986
- Meine Oma war Erfinderin, 1986
- Die letzte Fähre, 1986
- Meine Oma ging aufs Eis, 1987
- Siegfried von Xanten, 1987
- Kriemhilds Rache, 1988
- Der Hahn im Korb, 1989
- Der Mann im Feuer, 1989
- Dietrich von Bern, 1989
- Carlos und Isabella, 1990
- Elsa und der Schwanenritter, 1990
- Gudrun, 1991
- Roter König - weißer Stern, 1991
- Der Wackelzahn muss weg, 1992
- Wieland der Schmied, 1992
- Jakob und seine Freunde, 1993
- Der König und sein Zauberer, 1993
- Große Drachen, kleine Helden, 1993
- Meine Oma macht Geschichten, 1995
- Unter der Asche die Glut, 1997
- Der wunderbare Teppich, 1999
- Sie weckten das Morgenrot, 1999
- Als Oma das Papier noch bügelte, 2001
- Die Stunde der Lerche, 2004
- König Artus und sein Zauberer, 2004
- So weit die Wolken ziehen, 2008
- Das Glück ist nicht vorbeigegangen. Willi Fährmann erinnert sich", 2009
Literatur
- Herbert Ossowski (Hrsg.): Lesen ist wie fliegen. Der Schriftsteller Willi Fährmann. Zum 60. Geburtstag. Würzburg: Arena 1989. (= Arena-Taschenbuch; 1660) ISBN 3-401-01660-1
- Willi Fährmann: Das Glück ist nicht vorbeigangen. Willi Fährmann erinnert sich. Würzburg: Arena 2009. ISBN 978-3-401-06530-4
Weblinks
- http://www.willi-faehrmann.de/ - Offizielle Webseite von Willi Fährmann.
- Literatur von und über Willi Fährmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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