- Beichlingen (Grafengeschlecht)
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Die Herren, Freiherren und Grafen von Beichlingen waren ein thüringisches Adelsgeschlecht, das seinen Stammsitz auf dem Schloss Beichlingen hatte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Thietmar von Merseburg erwähnte 1014 erstmals Reinhilde von Beichlingen, eine vermutliche Tochter Hermann Billungs. 1080 wird als Herrin von Beichlingen eine Kunigunde urkundlich erwähnt, die Stammmutter dieses Geschlechtes ist. Die Grafen von Beichlingen hatten große Gebiete an der Hainleite, am Kyffhäuser, im Südharz sowie in der Goldenen Aue im Besitz. Albrecht von Beichlingen († 1371) war Weihbischof von Erfurt. Seit Mitte des 14. Jahrhunderts verloren die Grafen von Beichlingen an Einfluss. Im Jahre 1519 verkaufte Graf Adam von Beichlingen das Schloss und die Grafschaft Beichlingen an Hans von Werthern. Am Ende des 16. Jahrhunderts starben die Grafen von Beichlingen aus.
An die lange Tradition der Grafen von Beichlingen knüpfte eine aus Kölleda stammende Familie an, die im 17. Jahrhundert versuchte, ihre Herkunft von diesem Grafengeschlecht abzuleiten. Dazu gehörten Wolf Dietrich Graf von Beichlingen, Herr auf Zschorna und Dallwitz. Er war Großkanzler und Oberhofmarschall des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen und gehörte zu den größten Grundbesitzern Kursachsens. Mit dem Tod seines Neffen († 1735), dem Kapitänleutnant Adolph Siegfried Graf von Beichlingen, erlosch diese Familie im Mannesstamm.
Wappen
Blasonierung: „Auf Rot zwei silberne Querbalken oder viermal von Rot und Weiß quergestreift.“
Bekannte Namensträger
- Helene von Beichlingen
- Friedrich III. von Beichlingen
- Gottfried Hermann Graf von Beichlingen
- Wolf Dietrich Graf von Beichlingen
Weblinks
- Wappen der Grafen von Beichlingen in Wappenbuch besonders deutscher Geschlechter, Augsburg, 1515 - 1650
Literatur
- Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen (unveröffentlichtes Manuskript im Rittergut Kirchscheidungen einsehbar)
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