- William Donovan
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William Joseph Donovan (* 1. Januar 1883 in Buffalo; † 8. Februar 1959 in Washington D.C.) war seit 1941 Geheimdienst-Koordinator im Stab von Präsident Franklin D. Roosevelt, danach von 1942 bis 1945 Leiter des Office of Strategic Services.
Leben
Donovan studierte Recht an der Columbia University in New York, wo er 1905 abschloß. Im Football-Team der Universität bekam der den Spitznamen „Wild Bill“, den er Zeit seines Lebens beibehielt. In der nachfolgenden Columbia Law School lernte er den späteren Präsidenten Franklin D. Roosevelt kennen, was ihm in seiner weiteren Karriere von großem Nutzen war. Donavan praktizierte zunächst als Anwalt, seine Beteiligung an der New Yorker Anwaltskanzlei „Donovan, Leisure, Newton and Irvine“ existierte noch nach dem Ende seiner politischen Karriere.
1912 übernahm er eine Truppe der Nationalgarde und führte diese unter anderem im Einsatz an der Mexikanischen Grenze gegen Pancho Villa. Im Ersten Weltkrieg führte er zunächst als Lieutenant Colonel, später als Full Colonel das 165. Regiment der 42. Amerikanischen Division in Frankreich. Er erhielt eine Medal of Honor, das Distinguished Service Cross und drei Purple Hearts.
Nach Kriegsende arbeitete er in New York als Generalstaatsanwalt im District New York West, wo er insbesondere als strenger Verfechter der Prohibition bekannt wurde. Als Mitglied der Republikaner trat er außerdem mehrfach erfolglos in Wahlen zu politischen Ämtern an. Danach wählte ihn Präsident Calvin Coolidge als Mitglied in seine Anti-Trust Kommission.
Obwohl in der anderen Partei, übertrug Franklin D. Roosevelt ihm in seiner Präsidentschaft verschiedene Aufgaben, unter anderem ab 1941 als Geheimdienst-Koordinator (COI), dem ersten nicht an die Armee gebundenen Geheimdienst. Am 20. März 1942 bekam er von einem Untergebenen einen Bericht des chilenischen Botschafters in Prag, Gonzalo Monti Rivas, der nach der deutschen Besetzung von Tschechien (15. März 1939) dort verblieben war und den Bericht am 24. November 1941 verfasst hatte. In dem Bericht war zu lesen, welche Pläne Adolf Hitler mit den Juden hatte. Er hat nichts unternommen.
1942 bis 1945 war er Leiter des COI-Nachfolgers Office of Strategic Services der später zur CIA wurde und unterstand nun dem Joint Chiefs of Staff. Mit dem Kriegsende endete auch die Existenz des OSS, mit dem Ende der Präsidentschaft von Franklin D. Roosevelt weitestgehend der politische Einfluss von William Donovan.
Seine vorletzte Erscheinung auf der politischen Bühne war als Assistent von Telford Taylor, einem der Ankläger der Nürnberger Prozesse. Nach dem Ende seiner politischen Laufbahn arbeitete Donovan bis zu seinem Tod erfolgreich als Anwalt in seiner Kanzlei in New York weiter. Er trat 1948 zivil als Gründungsvorstand im American Committee for a United Europe (ACUE) auf, deren erster Geschäftsführer er war. Die Organisation setzte die Gründung des Europarats um. 1953 leitete er für sechs Monate die Botschaft in Korea.
Donovan litt in seinen letzten Lebensjahren unter Wahnvorstellungen und „sah“ die ihm verhassten Kommunisten in New York über die Manhattan Bridge in die 55ste Straße einmarschieren. Aufgrund seiner Verdienste wurde er auf dem Nationalfriedhof Arlington in Arlington, Virginia, beigesetzt.
Im Spielfilm Indiana Jones und der letzte Kreuzzug spielt die Figur des Millardärs Donovan, der mit den Nazis Geschäfte machte, auf den sinistren wie rechtskonservativen Wallstreet-Anwalt an. In dem Spielfilm Der gute Hirte ist die Figur des General Sullivan Donovan nachempfunden. 2007 inspirierte er die Figur des General Donovan in dem Film Der Goldene Nazivampir von Absam 2 – Das Geheimnis von Schloß Kottlitz.
Nachlass
Donovans Nachlass ist online einsehbar: http://library.lawschool.cornell.edu/WhatWeHave/SpecialCollections/Donovan/index.cfm
Personendaten NAME Donavan, William Joseph KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Geheimdienst-Mitarbeiter GEBURTSDATUM 1. Januar 1883 GEBURTSORT Buffalo STERBEDATUM 8. Februar 1959 STERBEORT Washington D.C.
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