- William F. Buckley, Jr.
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William Frank Buckley Jr. (* 24. November 1925 in New York City; † 27. Februar 2008 in Stamford, Connecticut) war ein konservativer amerikanischer Autor, Journalist und Kommentator.
Inhaltsverzeichnis
Leben
William F. Buckley jr. wurde am 24. November 1925 in Manhattan als das sechste von zehn Kindern von Aloise Steiner Buckley und William Frank Buckley geboren. William jr. wuchs in einem wohlhabenden, von Konservativismus und Katholizismus geprägten Elternhaus auf. Sein Vater hatte sein Vermögen durch Ölgeschafte in Mexiko und Venezuela gemacht. Buckley jr. erhielt seine Erziehung zunächst von Privatlehrerern auf Great Elm, dem Landsitz der Familie in Sharon, Connecticut. Im Alter von 14 wechselte er auf die Millbrook School im Bundesstaat New York. Nach seinem Abschluss in Millbrook studierte er für ein halbes Jahr Spanisch an der Universität von Mexiko und diente anschließend ab 1944 in der U.S. Army, die er 1946 im Range eines Second Lieutenant verließ. Es folgte ein Studium der Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Geschichte in Yale. Er wurde zum Vorsitzenden der Yale Daily News gewählt und war Mitglied der prestigeträchtigen Studentenverbindung Skull and Bones.
Nach seinem Studium arbeitete Buckley ein Jahr lang für die CIA in Mexiko, wo sein Vorgesetzter E. Howard Hunt war, der später in die Watergate-Affäre involviert sein sollte. 1951 veröffentlichte Buckley sein erstes Buch, God and Man at Yale: The Superstitions of ‘Academic Freedom' . Darin kritisierte er die Yale University, von der er im Jahr zuvor cum laude spondiert wurde. Er warf ihr vor, von ihrer ursprünglichen Aufgabe als christliche Hochschule abgekommen zu sein. Yale betreibe anti-religiöse, anti-kapitalistische und kollektivistische Indoktrination. Das Buch brachte ihm nationale Aufmerksamkeit, nicht zuletzt, weil er seinem Verlag, Regnery, 10.000 Dollar für eine Werbekampagne gegeben hatte.
Nach seinem Ausscheiden aus der CIA arbeitete Buckley zunächst für kurze Zeit für die Zeitschrift American Mercury und anschließend als freier Schriftsteller und Lehrbeauftragter. Zusammen mit seiem Schwager L. Brent Bozell veröffentlichte er 1954 sein zweites Buch, McCarthy and His Enemies, in dem er vehement die antikommunistische Kampagne Joseph McCarthys verteidigte.
1955 gründete Buckley die einflussreiche konservative politische Zeitschrift National Review, nachdem er von seinem Vater 100.000 Dollar und weitere 290.000 Dollar von anderen Geldgebern erhalten hatte. Seine öffentliche Präsenz wurde verstärkt durch seine preisgekrönte Fernsehtalkshow Firing Line.[1], die von 1966 und 1999 lief und die am längsten laufende Talkshow im amerikanischen Fernsehen war.
Obwohl ein zutiefst politischer Mensch, hatte er kaum politische Ämter inne. 1965 kandidierte er für das Amt des New Yorker Bürgermeisters, eine Wahl, die er mit nur 13,4 Prozent gegen John Lindsay verlor. Zwischen 1969 und 1972 wurde er von Präsident Nixon zur National Advisory Commission on Information berufen und 1973 war er Mitglied der U.S. Delegation bei den Vereinten Nationen.
Buckley war mit Patricia Aldyen Austin, geborene Taylor, verheiratet, die am 15. April 2007 starb. Er hat einen Sohn, Christopher, der ebenfalls Schriftsteller ist. Er starb an den Folgen von Zuckerkrankheit und Lungenemphysem. Seinen Nachlass hat er der Yale Universität vermacht.
Bedeutung
Buckley beschrieb sich selbst als libertäre Person. In Druck und Bildmedien war er für sein distinktives Auftreten bekannt. Er kam aus reichem Hause, wurde in einem englischen Internat erzogen und pflegte die Kultur eines Gentleman.
Buckleys eigentliche Bedeutung liegt in der Popularisierung konservativer Gedanken in einer liberalen Epoche amerikanischer Politik. In einem Land, das noch von der Roosevelt'schen Ideologie des New Deal dominiert war, galt die Präsidentschaftskampagene des Jahres 1964, in der Senator Barry Goldwater kandidierte, als Anfang des Mitspracherechtes der Konservativen in Amerika. Als Ronald Reagan im Jahr 1980 Präsident wurde, galt der Sieg als Errungenschaft eben der Bewegung, die mit Goldwater (und Buckley) begonnen hat. Buckley war ein profilierter intellektueller Repräsentant konservativer Ideologie; er legte das geistige Fundament für die Position der Vereinigten Staaten während des Kalten Krieges.
Buckleys Gedanken kamen aus der Schule von Max Eastman, Milton Friedman und Russell Kirk. Dabei war die betonte Kritik am Kommunismus ein ideologisches Grundprinzip, nach dem Vorbild des Autors Whittaker Chambers. Buckley war überzeugter Katholik und diente als Brückengestalt zwischen dem Katholizismus und evangelikalen Gruppierungen; diese Allianz nahm stetig zu, obwohl es vor dem Zweiten Weltkrieg keinerlei Dialog gab.
Insgesamt schrieb Buckley mehr als 50 Bücher, darunter waren auch autobiographische Schriften über seine Segelleidenschaft und ebenso eine Reihe von Spionage-Romanen.
Werke
Sachbücher
- Miles Gone By: A Literary Autobiography. 2004.
- The Fall of the Berlin Wall. 2004.
- Getting It Right. 2003.
- Nuremberg: The Reckoning. 2002.
- Elvis in the Morning. 2001.
- Let Us Talk of Many Things: The Collected Speeches. 2001.
- Spytime: The Undoing of James Jesus Angleton. 2001.
- The Redhunter: A Novel Based on the Life of Senator Joe McCarthy. 1999.
- Buckley: The Right Word. 1998.
- The Lexicon: A Cornucopia of Wonderful Words for the Inquisitive Word Lover. 1998.
- Nearer My God: An Autobiography of Faith. 1997.
- Brothers No More. 1995.
- Happy Days Were Here Again: Reflections of a Libertarian Journalist. 1993.
- In Search of Anti-Semitism. 1992.
- WindFall: The End of the Affair. 1992.
- Gratitude: Reflections on What We Owe to Our Country. 1990.
- On the Firing Line: The Public Life of Our Public Figures. 1989.
- Big Game Hunting in Central Africa. 1988.
- Racing through Paradise: A Pacific Passage. 1987.
- Right Reason: A Collection. 1985.
- Airborne: A Sentimental Journey. 1984.
- Overdrive: A Personal Documentary. 1983.
- Atlantic High: A Celebration. 1982.
- Who's On First. 1980.
- Hymnal: The Controversial Arts. 1978.
- Unmaking of a Mayor. 1977.
- Execution Eve and Other Contemporary Ballads. 1975.
- United Nations Journal: A Delegate's Odyssey. 1974.
- Four Reforms: A Guide for the Seventies. 1973.
- Cruising Speed: A Documentary. 1971.
- Dialogues in Americanism. 1964.
- Up From Liberalism. 1961.
- God and Man at Yale: The Superstitions of Academic Freedom. 1951.
Blackford-Oakes-Buchreihe
- Last Call for Blackford Oakes. 2005.
- The Blackford Oakes Reader. 1999.
- A Very Private Plot. 1993.
- Tucker's Last Stand. 1990.
- See You Later, Alligator. 1988.
- Mongoose R.I.P.. 1987.
- High Jinks. 1986.
- Story of Henri Tod. 1984.
- Marco Polo, If You Can. 1982.
- Who's On First. 1980.
- Stained Glass. 1978.
- Saving the Queen. 1976.
Einzelnachweise
- ↑ Buckley, William F., Jr. Happy Days Were Here Again: Reflections of a Libertarian Journalist, Random House, ISBN 0-679-40398-1, 1993.
Quellen
Douglas Martin: William F. Buckley Jr., 82, Dies; Sesquipedalian Spark of Right, in: The New York Times, 28. Februar 2008.
Weblinks
- Literatur von und über William F. Buckley, Jr. im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- William F. Buckley, Jr. in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- William F. Buckley, Jr. in der Notable Names Database (englisch)
- National Review Online
- William F. Buckley: Stets in bester Absicht
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