- William Orpen
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Sir William Newenham Montague Orpen KBE (* 27. November 1878 in Stillorgan im heutigen County Dun Laoghaire-Rathdown, Irland; † 29. September 1931 in London) war ein irischstämmiger britischer Maler. Er war ein Hauptvertreter des Impressionismus in Großbritannien. Neben Landschaften und zahlreichen Porträts nahm der Künstler am War-Artist-Projekt der Regierung teil und fertigte direkt an der Westfront eine Vielzahl von Kriegsbildern.
Inhaltsverzeichnis
Leben
William Orpen war der Sohn eines Rechtsanwaltes und stammte aus einer protestantischen Familie. Sein künstlerisches Talent wurde schon frühzeitig erkannt und bereits im Alter von elf Jahren besuchte er die Kunsthochschule Metropolitan School of Art in Dublin. Mit 17 wechselte er nach London, wo er bei Henry Tanks an der Slade School of Fine Art studierte. Hier gehörte Augustus John zu seinen Mitschülern.
Erste Anerkennung erhielt er 1899, als er für sein allegorisches Werk The Play Scene from Hamlet den Preis für Summer composition erhielt. Hierin fasste Orpen die Erfahrungen seiner Lehrzeit zusammen und zeigte verschiedenste stilistische Anleihen. Direkt im Anschluss an die Slade School stellte er Arbeiten im New English Art Club aus. Sein Frühwerk The Mirror erinnert in seiner detailreichen Genauigkeit an Werke von Gerard ter Borch und Gabriel Metsu. Das aus der gleichen Zeit stammende Porträt Augustus John ist hingegen deutlich geprägt von James McNeill Whistler und Orpens Vorbild Édouard Manet. William Orpen heiratete 1901 Grace Newstub. Aus der Ehe gingen drei Töchter hervor.
1902 eröffnete er zusammen mit Augustus John in Chelsea ein Lehratelier und unterrichtete darüber hinaus bis 1914 an der Metropolitan School of Art in Dublin. Durch Empfehlungen John Singer Sargents entwickelte er sich zu einem der gefragtesten Porträtmaler seiner Zeit. Hierfür ist das Porträt Mrs. St. George ein gutes Beispiel. Gleichzeitig entstanden typisch impressionistische Motive wie Midday on the Beach. Während seiner zahlreichen Aufenthalte in Irland entstanden archetypische Gestalten wie The Man from Aran. Als sein Beitrag zur kulturellen Wiedergeburt seiner irischen Heimat (Irische Renaissance) kann auch des Gemälde Hommage to Manet gesehen werden. In diesem Bild versammelte Orpen unter Manets Porträt Eva Gonzalès den Kunstsammler Hugh Lane, in dessen Besitz sich das Gemälde befand, sowie die Künstler George Moore, Walter Sickert, Henry Tonks, Wilson Steer und Dugald Sutherland MacColl. Auf die nachfolgende irische Künstlergeneration, wie beispielsweise Seán Keating, übte Orpen großen Einfluss aus. Die nationalistische Erhebung gegen die englische Herrschaft während des Osteraufstandes 1916 betrachtete Orpen jedoch als Landesverrat und betrat seine irische Heimat danach nie wieder.
Orpen stellte zu Beginn des Ersten Weltkrieges seine Lehrtätigkeit ein. Ein Zeugnis seiner patriotischen Gesinnung dieser Zeit ist die 1914 entstandenen Karikatur Kaiser Wilhelm as the Devil (Kaiser Wilhelm II. als der Teufel). Zur Unterstützung des Britischen Roten Kreuzes verkaufte er leere Leinwände, auf denen später die Porträts der Käufer entstehen sollten. Über Sir John Cowans, den Generalquartiermeisters der britischen Armee, nahm er direkten Kontakt zur Armee auf. Im Army Service Corps war er zunächst mit Büroarbeiten in den Kensington Barracks betraut, bis er 1916 zusammen mit anderen Künstlern wie etwa Paul Nash, Muirhead Bone und Wyndham Lewis zum War-Artist-Projekt des Kriegspropagandabüros eingezogen wurde. Zunächst entstanden in dieser Zeit zahlreiche Porträts von Kriegsteilnehmern, bevor er 1917 direkt nach Frankreich an die Westfront gelangte. In dieser Zeit an der Front entstanden Bilder wie A Grenadier Guardsmen, Dead Germans in a Trench und A Tank. Ein Großteil der Kriegsbilder befindet sich heute im Imperial War Museums in London. Nach dem Krieg veröffentlichte Orpen seine Kriegserinnerungen in einem Buch unter dem Originaltitel An Onlooker in France.
Wegen des Erfolgs seiner Kriegsbilder wurden William Orpen 1918 als Knight Commander in den Order of the British Empire aufgenommen. Im Folgejahr nahm ihn die Londoner Royal Academy of Arts als Mitglied auf. Die britische Regierung ernannte ihm zudem zum offiziellen Porträtkünstler während der Pariser Friedenskonferenz 1919. Während der Friedensvertragsunterzeichnung in Versailles entstand Orpens berühmtestes Gemälde, die Unterzeichnung des Friedensvertrages im Spiegelsaal von Versailles.
Bei der Ausstellung seines Gemäldes To the Unknown British Soldier in France in der Royal Academy of Art löste er 1923 einen Skandal aus. Das Bild zeigte einen mit einer britischen Flagge bedeckten Sarg im Schloss von Versailles, flankiert von zwei halbbekleideten Soldaten. Nach heftigen Angriffen durch die Presse akzeptierte das Imperial War Museum das Gemälde erst, nachdem Orpen die beiden Soldaten übermalt hatte.
In seinem Spätwerk schuf Orpen zahlreiche Porträts von bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit. Hierzu zählen der britische Premierminister David Lloyd George und Winston Churchill genauso wie der amerikanische Präsident Woodrow Wilson oder der Kunstsammler Robert Sterling Clark. Als William Orpen 1931 im Alter von 53 Jahren starb, hatte er mehr als 600 Porträts geschaffen.
Werke
- Sir William Orpen: An Onlooker in France 1917-1919. Williams & Norgate, London 1924
- Sir William Orpen: Stories of Old Ireland & myself. Williams & Norgate, London 1924
Literatur
- Robert Upstone: William Orpen: Politics, Sex and Death. London 2005 ISBN 0-85667-596-2
- Bruce Arnold: Orpen: William Orpen 1878-1931 (Lives of Irish Artist). 1991 ISBN 0-948524-25-1
- Ausstellungskatalog National Gallery of Ireland: William Orpen, 1878-1931: A Centenary Exhibition. Dublin 1978 ISBN 0-903162-20-2
- Paul George Konody, Sidney Dark: Sir William Orpen: Artist & man. London 1932
Weblinks
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Commons: William Orpen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- William Orpen bei artcyclopedia
- Die Farbe der Tränen - Der Erste Weltkrieg aus Sicht der Maler
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Kategorien:- Britischer Maler
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- Autor
- Knight Commander des Order of the British Empire
- Geboren 1878
- Gestorben 1931
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