Windesheimer Chorherren

Windesheimer Chorherren

Die Windesheimer Kongregation oder die Windesheimer Chorherren (lat.: Congregatio Vindesemensis, Ordenskürzel: CRV) sind eine Kongregation der Augustiner-Chorherren, die sich im 14. Jahrhundert gebildet hatte und sich im Jahr 1412 mit der Groenendaaler Kongregation der Brüder vom gemeinsamen Leben zusammenschloss, die sich u.a. um Geert Groote gebildet hatte.

Benannt ist sie nach dem Kloster Windesheim bei Zwolle (Niederlande). Dank der Reformbemühungen des Hildesheimer Chorherren Johannes Busch (1400–1480) breitete sich die Kongregation besonders im Nordwesten Deutschlands aus. Kloster Frenswegen war das erste deutsche Kloster, das sich 1400 der Windesheimer Kongregation anschloss. Andere Klöster waren unter anderen Kloster Herrenleichnam in Köln, Kloster Gaesdonck, Kloster Böddeken im Fürstbistum Paderborn, Kloster Rebdorf in Bayern oder Kloster Riechenberg bei Goslar. Auch Grauhof im Hochstift Hildesheim wurde nach der Rekatholisierung 1643 mit Windesheimer Chorherren erneuert. Der dortige Propst Bernhard Goeken war von 1715 bis 1726 Generalprior der Kongregation. In der Schweiz schlossen sich St. Leonhard in Basel, Beerenberg in Winterthur und St. Martin in Zürich der Kongregation an.[1]

Die letzte verbliebene Kanonie der Kongregation, Kloster Frenswegen, wurde 1809 unter Napoleon aufgelöst. 1961 wurde die Kongregation von der weltweiten Konföderation der Augustiner-Chorherren wiederbegründet. Heute befindet sich ihr Sitz in der Propstei Paring im Landkreis Kelheim bei Regensburg.

Literatur

  • Wilhelm Kohl, Ernest Persoons, Anton G. Weiler (Hrsg.): Monasticon Windeshemense. 4 Bände. Archives et bibliothèques de Belgique, Brüssel 1976–1984 (Archives et bibliothèques de Belgique. Numéro spécial ; 16).
  • Aloysia Elisabeth Jostes: Die Historisierung der Devotio moderna im 15. und 16. Jahrhundert. Verbandsbewußtsein und Selbstverständnis der Windesheimer Kongregation. Selbstverlag, Groningen 2008, ISBN 978-90-367-3478-3 (Zugleich: Groningen, Univ., Diss., 2008).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Augustiner Chorherren im Historischen Lexikon der Schweiz, abgerufen am 9. Januar 2009

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