Witjas

Witjas
Korvette Witjas (1862)
Korvette Witjas (1884)
Die Witjas (1939) als Museumsschiff in Kaliningrad

Witjas (russisch Витязь; englische Transkription Vityaz) ist das russische Wort für „Ritter“ oder „Recke“. In der russischen und sowjetischen Flotte trugen mehrere Schiffe den Namen Witjas.

Inhaltsverzeichnis

Witjas (1862)

Die 1862 gebaute Segel-Korvette mit Dampfmaschine verließ am 8. Oktober 1870 den Hafen von Kronstadt unter Kapitän II. Ranges Nasimow zu einer mehrmonatigen Expeditionsfahrt in den Pazifik. Sie brachte den russischen Forscher Nikolai Miklucho-Maklai zur Astrolabe Bay in Neuguinea. 1882 wurde das Schiff nach dem verstorbenen General Michail Skobelew in Skobelew umbenannt und 1895 außer Dienst gestellt.

Witjas (1884)

Die Schrauben-Korvette mit zusätzlicher Besegelung hatte ihren Stapellauf 1884 und wurde 1886 in Sankt Petersburg in Dienst gestellt. Die Wasserverdrängung betrug 3200 Tonnen, die Höchstgeschwindigkeit 13 Knoten (etwa 24 km/h); die Bewaffnung bestand aus mehreren Geschütze der Kaliber 15,2 cm und 4,7 cm. Im Jahr 1886 lief das Schiff unter dem Kommando von Kapitän I. Ranges Stepan Makarow zu einer wissenschaftlichen Weltumfahrung aus. Es wurden umfangreiche ozeanographische Untersuchungen, z.B. zur Temperatur und Dichte des Meerwassers sowie zur Beschaffenheit des Meeresbodens im Pazifik durchgeführt. Für ihre Verdienste in der Meeresforschung wurde die Witjas in die Ehrentafel für historische Schiffe am Ozeanographischen Museum in Monaco aufgenommen. Nach seiner Rückkehr von der Weltumfahrung wurde das Schiff zum Kreuzer umgebaut. Es sank 1893 in der Newelskoi-Straße zwischen der Insel Sachalin und dem Festland.

Witjas (1939)

Hauptartikel: Witjas (1939)

Als Bananenfrachter Mars 1939 in Bremerhaven vom Stapel gelaufen, kam das Schiff durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nicht mehr als Frachtschiff in Fahrt und wurde im Kriegsverlauf durch Bombentreffer stark beschädigt. Nach dem Kriegsende kam das Schiff zunächst nach Großbritannien, bevor es der Sowjetunion als Reparation zugesprochen wurde. Nach der Umbenennung in Witjas und einem Umbau zum Forschungsschiff auf der Schiffsreparaturwerft Wismar in der damaligen sowjetischen Besatzungszone Deutschlands sowie einer Erprobung im Schwarzen Meer wurde auch diese Witjas ab 1949 vorwiegend im Pazifik eingesetzt. Nach 65 Forschungsreisen über insgesamt mehr als eine Million Seemeilen (fast zwei Millionen Kilometer), auf denen unter anderem die Witjastiefs sowie Manganknollen entdeckt und erforscht wurden, stellte man die Witjas 1979 außer Dienst. Seit 1995 liegt sie als Museumsschiff im Hafen von Kaliningrad.

Witjas (1981)

Die vierte Witjas wurde 1981 als Forschungsschiff für das Institut für Ozeanologie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR auf der Warski-Werft in Stettin (Polen) gebaut. Das Schiff führt einen Tiefseetauchroboter mit und ist mit einer Tiefseetauchanlage ausgestattet. Außerdem stehen den Wissenschaftlern 26 Laboratorien an Bord zu Verfügung. Das Schiff wurde vor kurzem modernisiert.

Witjas (Kreuzer)

Als geplantes fünftes Schiff der Kreuzer der Bogatyr-Klasse wurde die Witjas während eines Großbrandes beim Bau so stark beschädigt, dass man es abbrechen musste.

Weblinks

 Commons: Witjas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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