- Michail Dmitrijewitsch Skobelew
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Michael Dmitrijewitsch Skobelew (russisch Михаил Дмитриевич Скобелев, wiss. Transliteration Michail Dmitrievič Skobelev; * 11. September 1843; † 7. Juli 1882 in Moskau) war ein russischer General der zaristischen Armee.
Skobelew trat 1861 in ein Gardekavallerieregiment, wurde 1863 als Kornett in das Grodno-Husarenregiment (Gardehusaren) versetzt und kämpfte bis 1865 als Leutnant in Polen. 1866 wurde er zur Generalstabsakademie einberufen, später in den Generalstab versetzt und kam 1869 auf eigenen Wunsch als Hauptmann nach Turkistan. Er diente dort zunächst in Samarkand, später unter Stoletow bei den in der Turkmenensteppe verwendeten kaukasischen Truppen.
Er zeichnete sich 1871 und 1872 als Stabsrittmeister durch treffliche Rekognoszierungen aus, bei welchen bedeutende geographische Entdeckungen (z. B. das alte Bett des Oxus) gemacht und wichtiges Material für den Feldzug gegen Chiwa gesammelt wurden. Skobelew nahm 1873 an diesem Feldzug als Generalstabsmajor teil, und war beim Sturm auf Chiwa der erste in der Stadt. Zum General befördert, eroberte er 1875 Kokand und wurde Gouverneur von Ferghana. 1877 wurde er zum Divisionskommandeur und erstürmte im Kriege gegen die Türken (Russisch-Osmanischer Krieg (1877-1878)) am 3. September Lowetsch (Lowatz), befehligte beim Angriff auf Plewen (Plewna) den linken Flügel, eroberte am 11. September unter ungeheuren Verlusten mehrere Schanzen, verlor sie am 12. wieder, erhielt das Kommando eines Korps und drang mit diesem am 10. Dezember beim Ausfall Osman Paschas in Plewna ein, das er besetzte.
Ebenso zeichnete er sich bei dem Vormarsch über den Balkan, der Gefangennahme der Schipka-Armee (9. Januar 1878) und der Einnahme von Adrianopel aus. 1878 wurde er zum Kommandeur des 4. Korps der Okkupationsarmee in Minsk und am 30. August 1878 zum Generaladjutanten des Zaren ernannt. 1880 machte man ihn zum Chef der Expedition gegen die Tekinzen in Zentralasien. Er erstürmte die Festung Gök-Tepe am 24. Januar 1881. Seit 1881 Gouverneur von Minsk, stellte er sich an die Spitze der panslawistischen Kriegspartei und vermehrte dadurch die im Türkenkrieg erworbene Popularität.
Er starb unerwartet am 7. Juli 1882 in Moskau.
Literatur
- Ossipowitsch, M. D.: Skobelew, Hannover, 1887
- Gradowsky in den Jahrbüchern für die Armee und Marine, 1886
Weblinks
Commons: Michail Dmitrijewitsch Skobelew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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