- Wodanstein in Maden
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Der Wodanstein in Maden, auch Wotanstein, früher Malstein, ist ein imposantes Megalithdenkmal im Gudensberger Stadtteil Maden.
Die von Menschenhand aufgerichtete Quarzitplatte ist fast 2 m hoch, 1,2 m breit und 0,55 m dick.
Der Brauch, Menhire aufzustellen, wurde aus Frankreich übernommen. Der Menhir ist keine Grabstele. Der Archäologe C. Schuchardt sieht in ihnen einen Seelenthron, während der Archäologe I. Röder den Menhir als Opferpfahl deutet. Hingegen wertet H. Kirchner Menhire als einen sakralen Platz zur Gewinnung von Fruchtbarkeit und Gesundheit.
Da an dieser Stelle kein natürlicher Quarzit vorkommt, kann davon ausgegangen werden, dass der Findling im 3. Jahrhundert v. Chr. hierher gebracht und aufgestellt wurde. Eine frühgeschichtliche rituelle oder religiöse Nutzung im 3. Jahrtausend v. Chr. ist zwar anhand von archäologischen Funden nicht nachweisbar, aber auf Grund der auffälligen Häufung von ähnlichen Menhiren im Kassel-Fritzlarer Raum anzunehmen. Es könnte sich um einen heiligen Ort, einen Ort der Verehrung oder eine Opferstätte handeln. Sicherlich wurden vorgeschichtliche Feste begangen. Dass man die Verbindung zu Toten gesucht hat, ist ebenfalls anzunehmen. Der Stein wurde wohl von den Chatten im 1. Jahrhundert v. Chr. in der Sakrallandschaft Mattium als Verehrungsort des Wotan genutzt.
Der Stein wurde schon 1407 als deme langen steyne zu Madin urkundlich erwähnt. Während des Siebenjährigen Kriegs soll der Stein ausgegraben worden sein, da man darunter Schätze vermutete. Allerdings wurden nur Überreste menschlicher Knochen gefunden.
Sage
Der Sage nach wollte der Teufel vom Lamsberg aus, oder vom Mader Stein bei Gudensberg, die erste Kirche des Bonifatius in Fritzlar, die angeblich aus dem Holz der Donareiche errichtet worden war, mit dem Stein zerschmettern. Der Stein blieb ihm aber beim Werfen im Ärmel hängen und fiel auf das Feld zwischen Maden und Obervorschütz. Die Eindrücke und Löcher am Stein deutete man als Teufelskrallen.
Weblink
Kurzbeschreibung vom Wotanstein in Maden
Literatur
- Irene Kappels: Steinkammergräber und Menhire in Nordhessen. 1978 S.61-63
51.163389.3704Koordinaten: 51° 9′ 48″ N, 9° 22′ 13″ O
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