Woiwodschaft wołyńskie (1921-1939)

Woiwodschaft wołyńskie (1921-1939)
Politische Karte, Woiwodschaft Wolhynien rot hervorgehoben

Die Woiwodschaft Wolhynien (pol.:Województwo wołyńskie ) war in den Jahren 1921–1939 eine Verwaltungseinheit der Zweiten polnischen Republik.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg

Mit dem Zerfall Zarenrusslands kamen dort die Bolschewiki an die Macht, die ihr Arbeiter- und Soldatenräte-System nach Mittel- und Westeuropa ausbreiten wollten. Gleichzeitig strebte Polen vollständige Restauration ihres Staatsgebietes aus der Zeit vor 1772. Diese widerstrebenden Ziele führten zum Ausbruch des Polnisch-Sowjetischen Krieges, der mit dem Frieden von Riga endete. Dieser legte die polnisch-sowjetische Grenze fest und sprach Wolhynien größtenteils Polen zu. Am 4. Februar 1921 wurde die Woiwodschaft Wolhynien gegründet.

Zweiter Weltkrieg

Wie im Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vereinbart, griffen die Sowjets Polen von Osten an. Im September 1939 fiel die Region zunächst an die Sowjetunion und mit dem Beginn des deutschen Feldzugs gegen die Sowjets für ca. drei Jahre an Deutschland. In der Zeit von 1941 bis 1944 waren die nicht-ukrainischen Volksgruppen Repressionen, Deportationen, Morden und Massakern ausgesetzt. In dieser Zeit, unter deutscher Besatzung, wurden hundert tausende Juden und Polen von den deutschen und mit ihnen kolaborierten ukrainischen Nationalisten getötet. Dies erwiderten polnische AK-Partisanen mit Vergeltungsaktionen, es fanden regelrechte schlachten gegen die ukrainische Nationalisten statt. Die meisten Opfer dieser Vergeltugsaktionen, schätzungsweise ein paar Tausend Menschen, waren jedoch die ukrainischen Zivilisten.

Nach dem Krieg

Nach 1945 wurden die Gebiete als Teil der Ukrainischen SSR von der Sowjets annektiert und die polnische Bevölkerung vertrieben bzw. nach Polen, vor allem in die ehemaligen Ostgebiete des Deutschen Reiches, umgesiedelt. Seit 1991 ist die Region Teil der unabhängigen Ukraine.

Statistische Daten

Wołyńskie Wojewodschaft war in der Zwischenkriegszeit eine der sechs Wojewodschaften Ostpolens. Ihre Fläche betrug 35.754 km², die Bevölkerung 2.085.600 (laut Volkszählung 1931), was eine Bevölkerungsdichte von 58 Personen/km² ergab. Die Mehrheit der Einwohner stellten mit 1.418.300 (68,0 %) die Ukrainer, wobei 1.377.700 von ihnen auf dem Lande lebte. Die zweitstärkste Bevölkerungsgruppe bildeten mit 346.600 (16,6 %) Polen, die drittstärkste mit 9,9 % Juden. Die Hauptstadt war Łuck.

Bedeutende Städte waren:

Siehe auch

Weblinks


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