- Wolf Breidenbach
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Wolf Breidenbach (* August 1750 in Breitenbach am Herzberg; † 27. Februar 1829 in Offenbach am Main) war ein deutscher Bankier und Hoffaktor und gilt als Urheber der Ablösung des Leibzolles.
Breidenbach, als Kind armer Eltern geboren, wurde als Junge nach Frankfurt am Main zum Talmudstudium geschickt. Durch seine herausragenden analytischen Fähigkeiten wurde er mit den Isenburger Grafen bekannt und diese machten ihm zum Hoffaktor. Durch seine Geschäfte, vor allem den Juwelenhandel, wurde Breidenbach auch mit dem hessischen Landgrafen bekannt, der ihn, nach dem Reichsdeputationshauptschluss zum Kurfürsten geworden, zu seinem Hoffinanzier machte.
Auf seine Anregung hin schaffte Carl Ludwig Moritz 1803 in Isenburg den Leibzoll, eine von Juden zu ihrem persönlichen Schutz und damit für ihre körperliche Unversehrtheit zu entrichtende Abgabe, ab. 1804 sammelte er unter Juden Geld, um auf dem Regensburger Reichstag im selben Jahr für eine Aufhebung zu wirken und erreichte in den folgenden Jahren, dass der Judenzoll in weiteren deutschen Ländern abgeschafft wurde. Der letzte deutsche Leibzoll wurde am 28. September 1813 in Sachsen beseitigt. Daher wurde Breidenbach als „Fürsprecher seiner Glaubensbrüder“ bezeichnet.
Wolf Breidenbach war drei Mal verheiratet, überlebte alle Ehefrauen. Er war aus erster Ehe Vater des Juristen Moritz Wilhelm August Breidenbach.
Literatur
- Emanuel Leser: Breidenbach, Wolf. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 286.
- Heinrich Schnee: Breidenbach, Wolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, S. 571 f.
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