Wolfgang Haubold

Wolfgang Haubold

Wolfgang Haubold (* 12. März 1937 in Wolfen, Landkreis Bitterfeld) ist ein deutscher Chemiker und ehemaliger Präsident der Universität Hohenheim.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Haubold besuchte ab 1943 die Volksschule in Bitterfeld. Zusammen mit seiner Familie übersiedelte er 1950 nach Heidelberg und besuchte dort das Bunsen-Gymnasium bis zu seinem Abitur 1956. Das anschließende Chemiestudium an den Universitäten Heidelberg und Karlsruhe schloss er 1962 mit dem Examen zum Diplomchemiker ab. Während seines Studiums war er Werkstudent bei Bayer, BASF und Knapsack, bei den Wingolf -Studentenverbindungen in Heidelberg und Karlsruhe war er aktiv. Zum Dr. rer nat. promoviert wurde Haubold 1965 bei Margot Becke-Goehring während seiner Assistentenzeit in Heidelberg.

Nach einem Studienaufenthalt an der Indiana University Bloomington USA und mehrjähriger Assistententätigkeit bei Ekkehard Fluck an der Universität Stuttgart folgten Habilitation und venia legendi für das Fach Anorganische Chemie. 1980 erhielt er den Ruf an die Universität Hohenheim als Professor für Anorganische und Analytische Chemie, wo er nach wenigen Monaten zusätzlich Oberleiter der Landesanstalt für Chemie wurde.

Als Dekan leitete er 1983-1985 die Fakultät für Allgemeine und Angewandte Naturwissenschaften, von 1986-1990 war er Vizepräsident und von 1990-1994 Präsident der Universität Hohenheim. In seine Präsidentenzeit fiel das 175 jährige Jubiläum der Universität mit ganzjährigen Veranstaltungsreihen; die internationale Gartenbauausstellung in Stuttgart und die ersten Gespräche zur Internationalisierung der Studiengänge (Bachelor, Master Abschlüsse). Die Gründung des Hohenheimer Osteuropazentrums mit intensivem Studenten- und Professorenaustausch mit osteuropäischen Universitäten und landwirtschaftlichen Lehranstalten geht auf seine Initiative zurück. Bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst 2003, blieb er Leiter des Osteuropazentrums.

Wolfgang Haubold ist seit 1967 verheiratet mit Renate geb. Hammann (Tochter des Oberkirchenrats E. Hammann Karlsruhe) und hat zwei erwachsene Söhne.

Wichtigste Auszeichnungen

  • 2001 Dr. h.c. der Moskauer staatlichen Akademie für Veterinärmedizin und Biotechnologie.
  • 2003 Ehrennadel der Universität Hohenheim.

Wichtigste Veröffentlichungen und Quellen

  • Die Umsetzung zwischen Phosphorsäure- und Thiophosphorsäureamiden mit Phosphorpentachlorid II; gem. mit M. Becke-Goehring in Zeitschrift Anorg. allg. Chemie 338, 305 (1965).
  • Die Reaktion von Borstickstoffverbindungen mit im Lichtbogen angeregten Kohlenstoffatomen; gem. mit R. Schaeffer in Chemische Berichte 104, 513 (1971).
  • Stocksche Hochvakuumtechnik – vielseitige Möglichkeiten zum Experimentieren mit flüchtigen Verbindungen; Chemie, Experiment und Didaktik 2, 343 (1976).
  • Schwefel-Stickstoff-Verbindungen mit Schwefel der Oxidationsstufe VI, in Gmelin Handbuch der Anorganischen Chemie; gem mit E.Fluck, Springer Verlag 1977 ISBN 3-540-93328-X .
  • Borylierte Carbodiimide gem. mit W. Eichholz in Zeitschrift Naturforschung 41b, 1367-1372 (1986).
  • Bestimmung des heißwasserlöslichen Borgehalts in Böden mit der induktionsgekoppelten Plasma-Atom-Emissionsspektrometrie. gem. mit E. König und R. Schmid in Fresenius Zeitschrift für analytische Chemie 331,713-720 (1988).
  • Das erste closo-Diphosphahexaboran P2 B4 Cl4 gem. mit W. Keller und G. Sawitzki Angewandte Chemie 100, 958-959 und Angewandte Chemie Int. Ed. Engl. 27, 925-926 (1988).
  • Zur Idee und zum Bildungsauftrag der Universität , Verlag Ulmer, ISBN 3-8001-8233-5
  • A Direct Route to Halogenated Arsaborane Clusters: Crystal Structure of 3,4,5,6-Tetrachloro-1,2-diarsa-closo-hexaborane (4); gem. mit R. Schäfer, W. Einholz, W.Keller und G. Eulenberger in Chemische Berichte 128, 735-736 (1995).
  • Weitere 50 Beiträge in Fachzeitschriften der Chemie.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Haubold — ist der Familienname folgender Personen: Alfred Haubold (1887–1969), General der Flakartillerie im Zweiten Weltkrieg Carl Gottfried Haubold (1792 1862), deutscher Unternehmer Carl Gottlieb Haubold (1783 1856), deutscher Unternehmer Christian… …   Deutsch Wikipedia

  • Waffelfabrik Haubold & Richter — Kolbestraße 2/4 im Jahr 2008 Die ehemalige Waffelfabrik Haubold Richter war ein Hersteller von Waffeln, Lebkuchen und Zwieback in Radebeul. Das 1907 gegründete Unternehmen wurde 1939 „arisiert“, 1945 „herrenlos“[1] zurückgelassen, 1946 enteignet …   Deutsch Wikipedia

  • Waffelfabrik Haubold & Richter — Kolbestraße 2/4 im Jahr 2008 Die ehemalige Waffelfabrik Haubold Richter war ein Hersteller von Waffeln, Lebkuchen und Zwieback in Radebeul. Das 1907 gegründete Unternehmen wurde 1939 „arisiert“, 1945 „herrenlos“ …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Gottlieb Haubold — Portraitbüste Carl Gottlieb Haubold (Schlossbergmuseum Chemnitz) Carl Gottlieb Haubold (* 20. März 1783 in Auerswalde; † 18. Mai 1856 in Rochlitz) war ein deutscher Unternehmer. Er gilt als Vater des Chemnitzer Maschinenbaus …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kompositionen von Wolfgang Rihm — Das kompositorische Werk von Wolfgang Rihm umfasst Instrumental und Vokalmusik sowie Bühnenstücke. Die Grenzen zwischen den Gattungen (z. B. Orchester  / Kammermusik) sind fließend. Etliche Stücke werden im Untertitel als provisorische… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Has–Hau — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Hochschule Hohenheim — Vorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Universität Hohenheim Gründung 1818 Ort Stuttgart Hohenheim …   Deutsch Wikipedia

  • Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim — Vorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Universität Hohenheim Gründung 1818 Ort Stuttgart Hohenheim …   Deutsch Wikipedia

  • Uni Hohenheim — Vorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Universität Hohenheim Gründung 1818 Ort Stuttgart Hohenheim …   Deutsch Wikipedia

  • Universität Stuttgart-Hohenheim — Vorlage:Infobox Hochschule/Träger fehlt Universität Hohenheim Gründung 1818 Ort Stuttgart Hohenheim …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”