- Wolfgang Hempel (Archivmanager)
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Wolfgang Hempel (* 14. Oktober 1931 in Minden) ist ein deutscher Archiv- und Dokumentationsmanager.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach verschiedenen geisteswissenschaftlichen Studien (Geschichte, Germanistik, Volkswirtschaft, Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Geschichte, Soziologie, Politik) in Bonn, Münster und Stuttgart ohne Abschluss und einer kaufmännischen Lehre in Düsseldorf mit Abschluss arbeitete Hempel zwischen 1958 und 1966 als Kaufmann in Deutschland und Italien.
1967 wechselte er zum Südwestfunk nach Baden-Baden und begann im Historischen Archiv als freier Mitarbeiter. Ab 1970 reorganisierte er das gesamte SWF-Archiv. Er baute die spätere Hauptabteilung Dokumentation und Archive gänzlich neu auf, setzte als einer der Ersten im Archiv Computer ein und ließ Mitarbeiter zu etwas ausbilden, was es bis dahin noch gar nicht gegeben hatte: Wissenschaftlicher Dokumentar. Dieser neue Beruf verband spezifische Fertigkeiten, die in Rundfunk- und Medienarchiven gebraucht werden, um Material optimal abzulegen, zu erschließen und für den Bedarf der Redakteure wiederzufinden. Da es noch keine Ausbildung für diesen Beruf gab, schuf Hempel sie. Er initiierte ein Lehrinstitiut für Dokumentation, das heute als Institut für Information und Dokumentation Teil der Fachhochschule Potsdam ist. An diesem Institut erlernen die angehenden wissenschaftlichen Dokumentare, aufsetzend auf ein geisteswissenschaftliches Fachstudium, in Verbindung mit ausführlichen Praktika in Medien-Firmen, ihr Handwerkszeug. 1995 wurde Hempel zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis e.V. DGD ernannt.
Neben seiner Tätigkeit als Hauptabteilungsleiter im SWF (seit 1988) hatte Hempel 1982 bis 1986 einen Lehrauftrag Archiv, Dokumentation, Recherche in den Rundfunkanstalten im Fachbereich 22 der Universität Münster. Er war Gründungsmitglied des 1968 auf Anregung von Prof. Dr. Wilhelm Treue gegründeten Studienkreis Rundfunk und Geschichte, dessen Vorstand er zuerst als Beisitzer und später bis 1999 als Schatzmeister angehörte.
Seit 1968 ist er Mitglied der FDP; seit 1997 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Geistesgeschichte.
Von 1996 bis 2005 war er ehrenamtlicher stellvertretender Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums Potsdam, seit 2006 ist er Mitglied des Kuratoriums des Moses Mendelssohn Zentrums. Von 2001 bis 2004 war er Mitglied des Vorstands der Stiftungen Jugendburg Ludwigstein und Archiv der deutschen Jugendbewegung in Witzenhausen (Archivreferent). Seit 2001 ist Hempel Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt; seit 1997 Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Geistesgeschichte e.V.
Zu seinem 65. Geburtstag wurde Wolfgang Hempel 1996 zum Ehrensenator der Fachhochschule Potsdam ernannt. 2001, zu seinem Siebzigsten, wurde er der erste Professor ehrenhalber des Landes Brandenburg. Am 13. Juni 2008 verlieh ihm der Brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck den Verdienstorden des Landes Brandenburg.
Literatur
- Botho Brachmann, Helmut Knüppel, Joachim F. Leonhard, Julius H. Schoeps (Hrsg.): Die Kunst des Vernetzens. Festschrift für Wolfgang Hempel. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2006, ISBN 978-3-86650-344-1.
- Meino Naumann (Hrsg.): Aber am Abend laden wir uns ein. Ein Mosaik für Wolfgang Hempel zum siebzigsten Geburtstag. Mit Illustrationen von Dieter M. Weidenbach. Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2001, ISBN 3-935035-27-6.
Siehe auch
Weblinks
- Institut für Information und Dokumentation an der Fachhochschule Potsdam
- Wilhelm-Fraenger-Gesellschaft e.V. und Wilhelm-Fraenger-Institut gGmbH Potsdam
- Wilhelm-Fraenger-Institut gGmbH Berlin
- Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam
- Stiftung Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt
- Gesellschaft für Geistesgeschichte e.V. Potsdam
- Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxie e.V.
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