- Wolfgang Ketterle
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Wolfgang Ketterle (* 21. Oktober 1957 in Heidelberg) ist ein deutscher Physiker und Nobelpreisträger.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Wolfgang Ketterle wurde 1957 als zweites von drei Kindern geboren und wuchs in Eppelheim auf. Nach dem Abitur am Bunsen-Gymnasium in Heidelberg begann er 1976 mit dem Physikstudium an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Nach dem Vordiplom wechselte er an die Technische Universität München. Er schlug die Richtung der Theoretischen Physik ein und diplomierte 1982 über die Spin-Relaxation von ungeordneteten Materialien, anschließend wechselte er an das Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching und die Ludwig-Maximilians-Universität in München zu Herbert Walther und wurde 1986 mit der Arbeit Spektroskopie am Heliumhydrid und am dreiatomigen Wasserstoff-Molekül promoviert.
Nach seiner Garchinger Zeit wechselte Ketterle wieder nach Heidelberg, um am Lehrstuhl von Jürgen Wolfrum Untersuchungen an Verbrennungsmotoren durchzuführen. 1990 wechselte er erneut sein Arbeitsgebiet und siedelte nach Amerika über, um in der Gruppe von David Pritchard an Problemen der Laserkühlung zu arbeiten. 1993 schloss er sich dem Physics Department des Massachusetts Institute of Technology (MIT) an und hat heute den John D. MacArthur-Lehrstuhl für Physik inne.
Wolfgang Ketterle war von 1986 bis 2002 mit Gabriele Sauer verheiratet, mit der er zwei Söhne und eine Tochter hat.
Werk
Ketterle gelang es während seiner Promotion, die Existenz von Heliumhydrid (HeH) nachzuweisen und erstmals Spektren dieses Moleküls zu gewinnen. Während seiner Postdoc-Zeit in Garching gelang es ihm zudem, die HeH-Spektren vollständig zu erklären – Herbert Walther fasste diese Leistung später zusammen in dem Satz: „Er hat ein Gebiet kreiert und es gleichzeitig getötet“.
Er gehörte 1995 zu den ersten, denen die Erzeugung eines Bose-Einstein-Kondensats gelang, 1997 demonstrierte er erstmals einen Atomlaser. Er wurde 2001 gemeinsam mit Eric A. Cornell und Carl E. Wieman mit dem Physik-Nobelpreis „für die Erzeugung der Bose-Einstein-Kondensation in verdünnten Gasen aus Alkaliatomen und für frühe grundsätzliche Studien über die Eigenschaften der Kondensate“ ausgezeichnet.
Auszeichnungen
- 1996: David and Lucile Packard Fellowship
- 1997: Rabipreis, American Physical Society
- 1997: Gustav-Hertz-Preis, Deutsche Physikalische Gesellschaft
- 1998: Discover Magazine Award für Technische Innovationen
- 1999: Fritz-London-Preis für Tieftemperaturphysik
- 1999: Dannie-Heineman-Preis, Akademie der Wissenschaften, Göttingen
- 2000: Benjamin-Franklin-Medaille für Physik
- 2001: Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 2001: Nobelpreis für Physik
- 2002: Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband
- 2002: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 2004: MIT Killian Award
- 2005: Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, seit 2008 Nationale Akademie der Wissenschaften
- 2009: Leonie-Wild-Medaille
Weblinks
Commons: Wolfgang Ketterle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 2001 an Wolfgang Ketterle (englisch)
- Literatur von und über Wolfgang Ketterle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Wolfgang Ketterle am Physik Departement des Massachusetts Institute of Technology (MIT)
- Website von Wolfgang Ketterle am Research Lab des MIT
- Ton-Mitschnitt eines allgemein gehaltenen Vortrags von Wolfgang Ketterle über Bose-Einstein-Kondensate (1998)
- Video der Lesung Bose-Einstein Condensates: The Coldest Matter in the Universe (MIT, 11. Oktober 2001) (englisch)
Kategorien:- Nobelpreisträger für Physik
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