Wolfgang Loch

Wolfgang Loch

Wolfgang Loch (* 10. Mai 1915 in Berlin; † 7. Februar 1995) war ein deutscher Psychoanalytiker, Hochschullehrer und von 1971 bis 1982 erster Inhaber des speziell für ihn eingerichteten Lehrstuhls für Psychoanalyse und Psychotherapie an der Universität Tübingen.

Loch wurde wesentlich von Michael Balint beeinflusst und arbeitete bei Alexander Mitscherlich in Heidelberg und Frankfurt am Main. Schwerpunkte seiner Arbeit lagen in psychoanalytischer Theorie und Krankheitslehre, er verfasste Lehrbücher, wie Die Krankheitslehre der Psychoanalyse. 1971 Jahre war Loch an der Gründung eines Ausbildungszentrums beteiligt, der Psychoanalytischen Arbeitsgemeinschaft Stuttgart-Tübingen. Von 1972 bis 1975 fungierte er als Vorsitzender der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) und zugleich Vizepräsident der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA). Ab 1990 war er Ehrenmitglied der DPV.

Sein Nachfolger auf dem Tübinger Lehrstuhl war Heinz Henseler. Zum Gedenken an Wolfgang Loch veranstaltet eine eigene Stiftung seit 2000 alljährlich in Tübingen eine Wolfgang-Loch-Vorlesung.

Schriften (Auswahl)

  • Die Krankheitslehre der Psychoanalyse: Eine Einführung. Hirzel, Stuttgart 1967 (6., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-7776-0852-1)
  • Deutungs-Kunst: Dekonstruktion und Neuanfang im psychoanalytischen Prozess. Diskord, Tübingen 1993, ISBN 3-89295-570-0.
  • Theorie und Praxis von Balint-Gruppen: Gesammelte Aufsätze. Diskord, Tübingen 1995, ISBN 3-89295-587-5.
  • „Mit Freud über Freud hinaus“: Ausgewählte Vorlesungen zur Psychoanalyse. Diskord, Tübingen 2001, ISBN 3-89295-707-X.

Literatur

  • Johann-Peter Haas, Gemma Jappe (Hrsg.): Deutungs-Optionen. Für Wolfgang Loch zum 80. Geburtstag. Diskord, Tübingen 1995, ISBN 3-89295-595-6.
  • Heinz Henseler (Hrsg.): „… da hat mich die Psychoanalyse verschluckt.“ In memoriam Wolfgang Loch. Attempto, Tübingen 1996, ISBN 3-89308-244-1.

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