Wollins' Reagenz

Wollins' Reagenz
Strukturformel
Strukturformel von Wollins’ Reagenz
Allgemeines
Name Wollins’ Reagenz
Andere Namen

2,4-Diphenyl-1,3,2,4-
diselenadiphosphetan-2,4-diselenid

Summenformel C12H10P2Se4
CAS-Nummer 122039-27-4
Kurzbeschreibung rote Kristalle[1]
Eigenschaften
Molare Masse 532,00 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

192–204 °C[1]

Löslichkeit
  • gut löslich in den meisten organischen Lösemitteln
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2]
Giftig Umweltgefährlich
Giftig Umwelt-
gefährlich
(T) (N)
R- und S-Sätze R: 23/25-33-50/53
S: (1/2)-20/21-28-45-60-61
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Wollins’ Reagenz ist eine phosphor- und selenhaltige organische Verbindung und kann als Selenanalogon von Lawessons Reagenz betrachtet werden.

Herstellung

Wollins’ Reagenz wird in hoher Reinheit und Ausbeute durch die Reaktion von Dichlordiphenylphosphin mit Na2Se (hergestellt durch Umsetzung von elementarem Selen mit Natrium in flüssigem Ammoniak) synthetisiert.[3] Alternativ kann es auch durch die Reaktion des Pentamers (PPh)5 mit elementarem Selen hergestellt werden.[4]

Verwendung

Wollins’ Reagenz hat sich als nützlich für die Herstellung von Selenocarbonylverbindungen aus Carbonylverbindungen erwiesen. [5] So wurde die Synthese von Selenoamiden (Selenanaloga von Carbonsäureamiden und Thionamiden) und Selenoaldehyden (Selenanaloga von Aldehyden) beschrieben. Die Umsetzung von Wollins’ Reagenz mit Carbonsäuren, Alkenen, Alkinen und Nitrilen ist ebenfalls bekannt.[6]

Quellen

  1. a b The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage, 2006, S. 1731, ISBN 978-0-911910-00-1.
  2. Nicht explizit in RL 67/548/EWG, Anh. I gelistet, fällt aber dort mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Sammelbegriff „Selenverbindungen“; Eintrag in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 30. März 2009 (JavaScript erforderlich)
  3. Ian P. Gray, Pravat Bhattacharyya, Alexandra M. Z. Slawin und J. Derek Wollins, Chemistry a European Journal 2001, 6221−6227.
  4. M. J. Pilkington, Alexandra M. Z. Slawin und J. Derek Wollins, Heteroatom Chemistry 1990, 351.
  5. Pravat Bhattacharyya und J. Derek Wollins, Tetrahedron Letters 42 (2001) 5949.
  6. Pravat Bhattacharyya, Alexandra M. Z. Slawin und J. Derek Wollins, J. Chem. Soc. Dalton Trans. 2005, 300.

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