Wunder von der Grotenburg

Wunder von der Grotenburg

Das Wunder von der Grotenburg (auch das Wunder von Uerdingen) wird das 7:3 endende Europapokalspiel zwischen Bayer 05 Uerdingen und Dynamo Dresden vom 19. März 1986 genannt. Bayer Uerdingen hatte das Viertelfinalhinspiel im Europapokal der Pokalsieger 1985/86 mit 0:2 verloren und lag daheim zur Halbzeit - scheinbar aussichtslos - 1:3 zurück. Mit sechs Toren in der zweiten Halbzeit bahnte Uerdingen sich noch den Weg ins Halbfinale.

Das Hinspiel am 5. März in Dresden hatten die Uerdinger 0:2 verloren. (Torschützen: Frank Lippmann, Hans-Uwe Pilz). Im Rückspiel im Krefelder Grotenburg-Stadion stand es schon in der ersten Spielminute durch Ralf Minge 0:1. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Wolfgang Funkel (13.) trafen Frank Lippmann (36.) und Rudi Bommer (42. Eigentor) zum 1:3-Halbzeitstand. Mit dem Beginn der zweiten Spielhälfte benötigten die Uerdinger damit, bedingt durch die Auswärtstorregel, fünf Tore zum Weiterkommen. Bei einem Zusammenprall mit Wolfgang Funkel erlitt Dresdens Stammtorhüter Bernd Jakubowski einen Schulterbruch und musste zur Halbzeitpause gegen den bis dahin völlig unerfahrenen Jens Ramme ausgewechselt werden. Für Jakubowski bedeutete die Verletzung das Karriereende.

In der 58. Minute leitete Wolfgang Funkel nach Foul von Minge per Elfmeter die Aufholjagd ein. Lárus Guðmundsson (63.), Wolfgang Schäfer (65.) und Dietmar Klinger (78.) schraubten den Spielstand auf 5:3, und schließlich brachte Wolfgang Funkel mit seinem dritten Tor, per Handelfmeter (79.), die Uerdinger erstmals in der Addition beider Spiele in Führung. Unmittelbar danach vergaben die Dresdner zwei klare Torchancen durch Jörg Stübner und Ralf Minge, die Torhüter Werner Vollack zunichte machte. Wolfgang Schäfer setzte schließlich mit dem 7:3 in der 86. Minute den Schlusspunkt.

Für die Uerdinger bedeutete das Erreichen des Halbfinales gegen Atlético Madrid den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte. Der Dresdner Spieler Frank Lippmann setzte sich nach dem Spiel in die BRD ab. Trainer Klaus Sammer wurde später seines Postens enthoben und durch Eduard Geyer ersetzt.

Die Fußballfachzeitschrift 11 Freunde erkor das Spiel Uerdingen gegen Dresden zum „größten Fußballspiel aller Zeiten“. Der WDR drehte eine Dokumentation über das Spiel, die am 10. Dezember 2007 vor rund 100 geladenen Gästen im Krefelder Cinemaxx uraufgeführt und Ende Dezember im Fernsehen gezeigt wurde.

Paarung Flag of Germany.svg FC Bayer 05 Uerdingen - SG Dynamo Dresden Flag of East Germany.svg
Ergebnis 7:3 (1:3)
Datum Mittwoch, 19. März 1986
Ort (Stadion) Krefeld (Grotenburg-Kampfbahn)
Zuschauer 22.000
Schiedsrichter Nemeth (Ungarn)
Tore 0:1 Ralf Minge (1.)
1:1 Wolfgang Funkel (13.)
1:2 Frank Lippmann (35.)
1:3 Rudi Bommer (42., Eigentor)
2:3 Wolfgang Funkel (58., Foulelfmeter)
3:3 Lárus Guðmundsson (63.)
4:3 Wolfgang Schäfer (65.)
5:3 Dietmar Klinger (78.)
6:3 Wolfgang Funkel (79., Handelfmeter)
7:3 Wolfgang Schäfer (86.)
FC Bayer 05 Uerdingen Werner Vollack - Matthias Herget, Michael Dämgen, Wolfgang Funkel, Werner Buttgereit, Rudi Bommer, Horst Feilzer, Friedhelm Funkel, Franz Raschid (52. Dietmar Klinger), Lárus Guðmundsson (72. Peter Loontiens), Wolfgang Schäfer
Trainer: Karl-Heinz Feldkamp
SG Dynamo Dresden Bernd Jakubowski (46. Jens Ramme) - Hans-Jürgen Dörner, Matthias Döschner, Andreas Trautmann, Reinhard Häfner, Jörg Stübner, Hans-Uwe Pilz, Matthias Sammer (28. Torsten Gütschow), Ralf Minge, Ulf Kirsten, Frank Lippmann

Trainer: Klaus Sammer

Gelbe Karten Yellow card.svg Matthias Herget, Horst Feilzer, Franz Raschid - Jörg Stübner, Hans-Uwe Pilz


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