Fußball in Deutschland

Fußball in Deutschland
Allianz-Arena in München
Begeisterung bei einem Bundesliga-Spiel
Die Meisterschale – Trophäe für den Meister der Bundesliga
Ultras-Choreographie

Fußball ist die in Deutschland beliebteste Sportart. Sechseinhalb Millionen Menschen (über acht Prozent der Bevölkerung) sind in über 27.000 Fußballvereinen aktiv. Es besteht ein Ligasystem, an dessen Spitze die 1., 2. und seit der Spielzeit 2008/09 die eingleisige 3. Liga stehen. In der Ersten Bundesliga wird der Deutsche Meister ermittelt. Zugleich gibt es nationale Turniere wie den DFB-Pokal.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtlicher Überblick

Die Anfänge im 19. Jahrhundert

Spott der Turner

Der Fußballsport kam 1873 zehn Jahre nach der Gründung der FA (Football Association) von den britischen Inseln nach Deutschland und wurde zunächst hauptsächlich von Gymnasiasten gespielt. Sport zu treiben war damals ein Privileg der feinen Leute, und unter Sportausübung wurde in den Turn- und Sportvereinen in erster Linie Turnübungen in Gruppen verstanden, die Harmonie und Disziplin zum Ziel hatten. Der Wettkampfsport Fußball, bei dem auch die individuelle Leistung eines Sportlers im Vordergrund steht, stand in krassem Gegensatz zu diesen Idealen, er wurde als „Lümmelei“ oder „Englische Krankheit“ bezeichnet und seine Ausübung in den Vereinen zunächst fast überall verboten.

Konrad Koch, einem fortschrittlichen Lehrer des Gymnasiums Martino-Katharineum in Braunschweig gelang es als erstem, die dem Fußball entgegengebrachten Vorbehalte auszuräumen. Überwiegend wird ein von Schülern des Martino-Katharineums im Herbst 1874 ausgetragenes Fußballspiel unter der Leitung Kochs und seines Kollegen August Hermann, der seinem Kollegen Koch den ersten Ball von den englischen Inseln nach Braunschweig mitbrachte, als erstes seiner Art auf deutschem Boden angesehen. 1875 legte Koch das erste Fußball-Regelwerk für dieses in Deutschland neue Spiel vor und gründete noch im selben Jahr an seiner Schule den ersten Fußballverein Deutschlands. Das Regelwerk orientierte sich jedoch noch bis 1893 an der heute als Rugby bekannten Variante.

Nach anderen Quellen fand das erste Fußballspiel auf deutschem Boden allerdings schon im April 1874 in Dresden statt. Dort hatten nach einem Bericht der Leipziger Zeitung vom April 1874 Engländer den Dresden English Football Club gegründet. Man traf sich dort regelmäßig an den Samstagen vor dem Eingang des Großen Gartens ganz in der Nähe des heutigen Rudolf-Harbig-Stadions und veranstaltete das für die meisten Zuschauer damals fremdartig wirkende Spiel.[1]

Die Zahl der Fußballspieler, die zunächst immer noch einige Widerstände zu überwinden hatten, wuchs seitdem ständig. Im Laufe der 1880er-Jahre entstanden in Berlin, Hamburg und Karlsruhe die ersten Vereine. Berlin war in dieser Zeit ein Zentrum des deutschen Fußballspiels, der erste Fußballclub Deutschlands ist BFC Germania 1888 aus Berlin-Tempelhof. Und so wurde 1890 der Bund Deutscher Fußballspieler gegründet und auch im Süden Deutschlands 1893 wurde die Süddeutsche Fußball-Union gegründet. Beinahe wäre es bereits jetzt zu einer Vereinigung der beiden Verbände gekommen; allerdings verlangten die Berliner, dass Berlin auf Dauer Sitz des neuen Verbandes werden sollte, was von den Süddeutschen abgelehnt wurde. Erst am 28. Januar 1900 bildete sich mit der Gründungsversammlung des Deutschen Fußball-Bunds in Leipzig ein deutschlandweiter Dachverband, dem sich nach und nach die regionalen Verbände anschlossen.

Erste Meisterschaftsrunden und Länderspiele

Spieler und Funktionäre des DFB beim Länderspiel am 5. April 1908 in Basel

Nach der Gründung des Deutschen Fußball-Bundes wurde dann bereits 1903 die erste Endrunde um die deutsche Meisterschaft ausgetragen, die der VfB Leipzig gewann. Mit dem VfB Leipzig und anderen, wie beispielsweise Britannia Berlin, dem Karlsruher FV, dem Karlsruher FC Phönix, dem BFC Viktoria 1889, dem Duisburger SV oder Holstein Kiel, wuchsen die ersten großen Mannschaften heran. Am 5. April 1908 fand das erste offizielle Länderspiel statt. Gegen die Nationalmannschaft der Schweiz gab es eine 3:5-Niederlage in Basel. In den Anfangsjahren war die deutsche Nationalmannschaft wenig erfolgreich. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 trug die DFB-Auswahl dreißig Spiele aus, von denen lediglich sechs gewonnen wurden. Eines dieser sechs gewonnenen Spiele fand während der Olympischen Spiele 1912 in Stockholm statt – Deutschland gewann am 1. Juli 1912 gegen Russland mit 16:0. Dies ist bis heute der höchste Sieg der deutschen Fußball-Auswahlmannschaft. Gottfried Fuchs erzielte in diesem Spiel insgesamt 10 Tore – dieser Weltrekord hielt bis zum Jahr 2001.

Das erste Länderspiel nach dem Krieg am 27. Juni 1920 in Zürich gegen die Schweiz ging mit 1:4 verloren. Auch in der Folgezeit der 1920er-Jahren verlor die deutsche Nationalmannschaft öfter als sie gewann. Doch in den deutschen Klubs wurde bereits ausgezeichneter Fußball gespielt. Ein deutlicher Schwerpunkt in dieser Zeit war Franken, denn von 1920 an bestimmten der 1. FC Nürnberg und die SpVgg Fürth beinahe zehn Jahre lang den deutschen Spitzenfußball. Weitere erfolgreiche Vereine dieser Epoche waren Hertha BSC Berlin und der Hamburger SV, die ebenfalls mehrere Meisterschaften und Finalteilnahmen erreichten.

Neben dem Deutschen Fußball-Bund organisierten sich die Fußballer in den Anfangsjahren auch in anderen Verbänden, die ebenfalls deutsche Fußball-Meisterschaften veranstalteten. So trug der Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB) zwischen 1919 und 1932 Meisterschaften aus. Der Verband hatte sogar eine eigene Nationalmannschaft, die insgesamt 77 Länderspiele ausgetragen hat. 1928 spaltete sich der KPD nahe kommunistische Verband Rotsport vom ATSB ab und trug ab 1930 eine eigene Meisterschaft aus. Zudem ermittelte die bürgerliche Deutsche Turnerschaft zwischen 1925 und 1930 einen eigenen Deutschen Meister. Danach ging der Verband in den Reichssportbund auf und die Fußballmannschaften zum DFB über. Daneben gab es auch kirchliche Verbände, die Meisterschaften veranstalteten. Die Deutsche Jugendkraft (DJK) war der Sportverband der katholischen Kirche und trug unregelmäßig Meisterschaften aus.

Zeit des Nationalsozialismus

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde auch der Fußball seiner Freiheit beraubt. Der Arbeiter-Turn- und Sportbund sowie Rotsport wurden verboten und Funktionäre wie der KPD-Reichstagsabgeordnete und Rotsport-Vorsitzende Ernst Grube in Konzentrationslagern ermordet. Auch die Deutsche Jugendkraft löste sich von 1933 an auf und wurde 1935 reichsweit verboten. Der DFB wurde als Fachamt Reichsfußball in den Reichsbund für Leibesübungen integriert, und der Sport wurde als Propagandamittel genutzt. Die damit einhergehende finanzielle Unterstützung erlaubte es der deutschen Nationalmannschaft jedoch, zwischen 1933 und dem Zusammenbruch 1945 insgesamt 105 Länderspiele zu bestreiten. Der dritte Platz bei der Weltmeisterschaft 1934 in Italien blieb aber der einzige große Erfolg. Beim olympischen Turnier in Berlin schied man gleich zu Beginn durch ein 0:2 gegen Norwegen aus, und auch bei der Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich scheiterte die Vertretung des Großdeutschen Reiches durch ein 1:1 und 2:4 gegen die Schweiz. Auf nationaler Ebene war dies die Zeit der Gauligen und des FC Schalke 04, der von 1933 bis 1942 bis auf eine Ausnahme (1936) jedes Mal im Endspiel stand, und die Deutsche Meisterschaft sechsmal gewinnen konnte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Recht schnell nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Oberligen als höchste bundesdeutsche Spielklasse gegründet. Am 10. Juli 1949 wurde in Stuttgart für die amerikanische, die britische und die französische Besatzungszone die Wiedergründung des Deutschen Fußball-Bundes proklamiert. Für die sowjetische Besatzungszone konstituierte sich am 3. Juli 1950 der Fachausschuss Fußball, welchem später der am 17./18. Mai 1958 in Berlin gegründete Deutsche Fußball-Verband der DDR folgte. Das erste Nachkriegsendspiel um die (west)deutsche Meisterschaft 1948 gewann der 1. FC Nürnberg gegen den 1. FC Kaiserslautern – der Vertreter der sowjetischen Besatzungszone, die SG Planitz, durfte zu ihrem Viertelfinalspiel gegen Nürnberg aufgrund politischer Spannungen zwischen den Siegermächten nicht antreten. Beim FIFA-Kongress 1950 in Rio de Janeiro wurde die BRD dank der Fürsprache der Schweiz, Englands und des Deutsch-Amerikanischen Fußball-Bundes wieder in den Weltverband aufgenommen, die Aufnahme der DDR folgte 1952.

Am 22. November 1950 fand daraufhin das erste Nachkriegsländerspiel statt. Wieder machte die Schweiz den Anfang. Diesmal gewann die BRD jedoch mit 1:0. Weniger glücklich endete das erste Spiel der DDR-Nationalmannschaft, welche am 21. September 1952 in Warschau gegen Polen 0:3 verlor.

Eine Sternstunde im deutschen Fußball war der erstmalige Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz, als der krasse Außenseiter Bundesrepublik Deutschland das über Jahre hinweg ungeschlagene Team Ungarns mit 3:2 besiegte. Obwohl die BRD 1958 in Schweden lediglich Vierter wurde und 1962 in Chile bereits im Viertelfinale ausschied, bestimmte der Sieg im als Wunder von Bern bekannten WM-Finale den weiteren Weg des Fußballs in der Bundesrepublik. Gute Mannschaften wie der 1. FC Kaiserslautern, der VfB Stuttgart, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und der 1. FC Köln wuchsen heran. Immer neue Stars wurden geboren. Mit der Fusion der Oberligen der amerikanischen, der französischen und der britischen Besatzungszone zur Fußball-Bundesliga im Jahr 1963 schnellte das Leistungsniveau nach oben. In der sowjetischen Besatzungszone behielt man hingegen die (DFV-)Oberliga bei und gründete 1965/66 zehn Leistungszentren, welche die Talente bündeln und die Vereine nach vorne bringen sollten. Ebenso wurde der Fußball im Westen des Landes professioneller und es stellten sich weitere Erfolge ein. 1966 scheiterte die BRD-Nationalmannschaft im Weltmeisterschaftsfinale gegen England nur unglücklich, 1970 in Mexiko wurde man nach mitreißenden Spielen Dritter, 1972 konnte man die Europameisterschaft und 1974 die Weltmeisterschaft gewinnen.

Am 22. Juni 1974 gab es in Hamburg auch den einzigen Vergleich der beiden deutschen Nationalmannschaften, welchen die DDR durch ein Sparwasser-Tor knapp für sich entschied. Ihren größten Turnier-Erfolg feierte die DDR-Nationalmannschaft jedoch zwei Jahre später, als sie bei den Olympischen Spielen in Montreal die Goldmedaille errang. In der Bundesliga und im Europapokal kamen unterdessen die legendären Mannschaften von Borussia Mönchengladbach und vor allem dem FC Bayern München auf, der sich seit den 1970er Jahren zum erfolgreichsten deutschen Fußballverein entwickelt hatte.

Mit dem Gewinn der Europameisterschaften 1980 und 1996, sowie der Weltmeisterschaft 1990 in Italien und zahlreicher Erfolge deutscher Vereinsmannschaften im Europapokal demonstrierte der deutsche Fußball auch in der Folgezeit weiterhin seine Qualität, wobei sich das Leistungsniveau in den letzten Jahren jedoch unter dem anderer großer Fußballnationen eingependelt hat (Spanien, Italien und England).

Auch im Jugendbereich konnte Deutschland einen beachtlichen Erfolg feiern, so wurde man kurzzeitig im Sommer 2009 amtierender Europameister von U17, U19 und U21. Dies gelang zuvor noch keinem anderen Land.[2]

Der Deutsche Fußball-Bund

Logo des Deutschen Fußball-Bunds
Logo der Männer-Nationalmannschaft

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wurde am 28. Januar 1900 in der Gaststätte „Mariengarten“ in Leipzig durch die Vertreter von 86 Vereinen aus dem In- und Ausland gegründet. Ferdinand Hueppe, der den DFC Prag vertritt, wurde zum ersten Präsidenten des DFB gewählt. Mit Gründung des DFB durch die 86 Gründungsvereine gab es von nun an einen deutschlandweiten Führungsverband, der ab 1903 Endrunden um die deutsche Meisterschaft ausrichtete.

1904 trat der Deutsche Fußball-Bund dem Weltfußballverband FIFA bei. Der Beitritt zur europäischen Fußball-Union UEFA erfolgte im Jahr 1954. Mit seinen insgesamt über sechs Millionen Mitgliedern in 26.000 Vereinen ist der fünf Regional- und 21 Landesverbände umfassende Deutsche Fußball-Bund heute der größte nationale Sportfachverband der Welt.

Der DFB stellt die Deutsche Fußballnationalmannschaft zusammen und organisiert die unter seinem Dach ausgetragenen nationalen Wettbewerbe zur Deutschen Meisterschaft, DFB-Pokal, DFB-Liga-Pokal sowie weiterer Frauen-, Jugend- und Amateurfußball-Wettbewerbe.

Ausrichtung der Weltmeisterschaft 1974

Der DFB richtete mit der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 erstmalig ein großes Fußballturnier aus. Zum Bau bzw. Umbau der neun WM-Stadien wurden 242 Millionen Mark (123 Millionen Euro) ausgegeben.

Sondermarke zur WM 1974

Ausrichtung der Europameisterschaft 1988

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) richtete 1988 die UEFA-Europameisterschaft in der Bundesrepublik aus. Acht Mannschaften nahmen am Turnier teil (Gruppe A: BR Deutschland, Italien, Spanien, Dänemark; Gruppe B: UdSSR, Niederlande, Irland, England). Die niederländische Mannschaft gewann das Turnier (2-0 im Finale im Münchener Olympiastadion gegen die UdSSR). Die Bundesrepublik kam bis ins Halbfinale, wo sie den Niederlanden mit 1–2 unterlag. Der mit Abstand erfolgreichste Torjäger des Turniers war mit fünf Treffern der Niederländer Marco van Basten.

Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2006

Der Deutsche Fußball-Bund war Ausrichter der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Die 18. Fußball-Weltmeisterschaft fand vom 9. Juni bis zum 9. Juli 2006 in Deutschland statt. Insgesamt zwölf Städte waren Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft. Bei dem Vergabeverfahren sollten die modernsten und sichersten Stadien Deutschlands ausgewählt werden, die zudem recht flächendeckend über Deutschland verteilt sein sollten. Alle zwölf Austragungsorte (München, Nürnberg, Stuttgart, Kaiserslautern, Frankfurt am Main, Leipzig, Köln, Gelsenkirchen, Dortmund, Hannover, Berlin und Hamburg) konnten neue Stadien vorweisen, die für zwischen 48 und 280 Millionen Euro umgebaut oder neu gebaut wurden. In Bau und Erweiterung der Stadien investierten der Staat und die Betreiber rund 1,38 Milliarden Euro. Deutschland erhoffte sich durch die Ausrichtung des nach Fernsehzuschauern zweitgrößten Sportereignisses der Welt wichtige gesamtwirtschaftliche Impulse.

Die Deutsche Fußballnationalmannschaft

Deutsche Nationalmannschaft

Die Deutsche Fußballnationalmannschaft ist die vom Bundestrainer getroffene Auswahl der deutschen Spieler, die den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auf internationaler Ebene, zum Beispiel in Freundschaftsspielen gegen die Auswahlmannschaften anderer nationaler Verbände, aber auch bei der Europameisterschaft des europäischen Kontinentalverbandes UEFA oder der Fußball-Weltmeisterschaft der FIFA, repräsentiert.

Nach Brasilien und Italien ist die DFB-Auswahl die erfolgreichste Fußballnationalmannschaft der Welt.

Die Deutsche Fußballnationalmannschaft wurde bisher dreimal Fußball-Europameister, war 1988 auch Gastgeber des Wettbewerbs. Fußball-Weltmeister wurde Deutschland ebenfalls dreimal, dabei 1974 auch im eigenen Land. Ein zweites Mal hat Deutschland die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ausgetragen.

(Zwischen 1952 und 1990 existierte parallel auch eine Fußballnationalmannschaft der DDR)

Teilnahme an den Fußball-Weltmeisterschaften

  • Elfmeterschießen als Sieg oder Niederlage gewertet, siehe 1982 bis 1990 und 2006
Jahr Gastgeber Ergebnis S U N Tore
1934 Italien Platz 3 3 0 1 11:8
1938 Frankreich Achtelfinale 0 1 1 3:5
1954 Schweiz Weltmeister 6 0 1 25:14
1958 Schweden Platz 4 2 2 2 12:14
1962 Chile Viertelfinale 2 1 1 4:2
1966 England Vize-Weltmeister 4 1 1 15:6
1970 Mexiko Platz 3 4 1 1 17:10
1974 BR Deutschland und Westberlin Weltmeister 6 0 1 13:4
1978 Argentinien Zweite Finalrunde 1 4 1 10:5
1982 Spanien Vize-Weltmeister 4 1 2 12:10
1986 Mexiko Vize-Weltmeister 4 1 2 8:7
1990 Italien Weltmeister 6 1 0 15:5
1994 USA Viertelfinale 3 1 1 9:7
1998 Frankreich Viertelfinale 3 1 1 8:6
2002 Japan und Südkorea Vize-Weltmeister 5 1 1 14:3
2006 Deutschland Platz 3 6 0 1 14:6
2010 Südafrika Platz 3 5 0 2 16:5

Teilnahme an den Fußball-Europameisterschaften

  • Elfmeterschießen als Sieg oder Niederlage gewertet, siehe 1976 und 1996
Jahr Gastgeber Ergebnis S U N Tore
1972 Belgien Europameister 2 0 0 5:1
1976 Jugoslawien Vize-Europameister 1 0 1 6:4
1980 Italien Europameister 3 1 0 6:3
1984 Frankreich Gruppenspiele 1 1 1 2:2
1988 Deutschland Halbfinale 2 1 1 6:3
1992 Schweden Vize-Europameister 2 1 2 7:8
1996 England Europameister 5 1 0 10:3
2000 Belgien und Niederlande Gruppenspiele 0 1 2 1:5
2004 Portugal Gruppenspiele 0 2 1 2:3
2008 Österreich und Schweiz Vize-Europameister 4 0 2 10:7

Teilnahmen am Konföderationen-Pokal

Jahr Gastgeber Ergebnis S U N Tore
1999 Mexiko Gruppenspiele 1 0 2 2:6
2005 Deutschland Platz 3 3 1 1 15:11

Der Deutsche Ligafußball

Siehe auch: Liste der deutschen Fußballmeister

Anfänge des organisierten Fußballs

Bereits nach der Gründung der ersten Vereine und Fußballverbände im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde Fußball in organisierten Ligen gespielt. Die höchsten Ligen waren zahlreiche Regionale Staffeln, die häufig als Bezirksliga oder Bezirksklasse, teilweise auch schon als Gauliga bezeichnet wurden. Seit 1903 wurde eine Endrunde zur deutschen Meisterschaft ausgetragen, an der die besten Mannschaften der verschiedenen Regionen teilnahmen. Aufgrund der an die 500 „Erstligisten“ in den einzelnen regionalen Ligen war die Leistungsdichte der Mannschaften sehr unterschiedlich, und auf einem recht niedrigen Niveau. So sorgte die Zersplitterung in kleine regionale Ligen bei den Vereinen immer wieder für Unmut. In Norddeutschland fiel aufgrund der Fußball-Revolution die komplette Spielzeit 1928/1929 aus. Zehn norddeutsche Spitzenvereine um den Hamburger SV und Holstein Kiel hatten eine eigene Spielrunde aus Protest gegen die Zersplitterung eingeführt. Am Ende kam es immerhin zu einer Halbierung der norddeutschen „Spitzenklasse“ auf nur noch 6 Ligen. Auch hierdurch motiviert forderte der damalige DFB-Präsident Felix Linnemann bereits 1932 die Einführung einer „Reichsliga“ – einer Profiliga, in der die besten Vereine den Deutschen Meister ausspielen sollten. Das Vorhaben wurde jedoch von den Regionalverbänden abgewiesen, und so wurde bis zur Einführung der Fußball-Bundesliga in den 1960er Jahren der Deutsche Meister in einer Endrunde mit Gruppenspielen und Finalspielen ermittelt.


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