Yamato

Yamato
Filmdaten
Deutscher Titel Yamato - The Last Battle
Originaltitel 男たちの大和
Otoko-tachi no yamato
Produktionsland Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 2005
Länge 145 Minuten
Altersfreigabe FSK 18
Stab
Regie Junya Satō
Drehbuch Junya Satō
Produktion Noriko Koyanagi,
Haruki Kadokawa
Musik Joe Hisaishi
Kamera Yoshitaka Sakamoto
Schnitt Takero Yoneda
Besetzung

Yamato – The Last Battle (jap. 男たちの大和, Hepburn Otoko-tachi no yamato, Die Männer der Yamato) ist ein japanischer Kriegsfilm aus dem Jahr 2005. Thematik des Films ist das Leben auf dem Schlachtschiff Yamato während des Pazifikkrieges sowie die letzte Schlacht und Versenkung des Schiffes im Ostchinesischen Meer. Yamato - The Last Battle kam am 17. Dezember 2005 in die japanischen Kinos und ist mit einem Einspielergebnis von 5,11 Milliarden Yen (ca. 40 Millionen Euro) der bis dato erfolgreichste Film in Japan.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film befasst sich im Wesentlichen mit der Zeit, die der Kanonier Katsumi Kamio als Rekrut in der japanischen Marine zubringt. Hierzu findet das Stilmittel der Rückblende Anwendung. Zu Anfangs wird eine junge Frau gezeigt, die im Japan der Gegenwart in einem Fischereihafen um einen Transfer zur Untergangsstelle der Yamato ersucht. Man weist sie ab, es sei irrsinnig, dorthin zu fahren und zudem noch sehr gefährlich. Zuletzt macht sie Bekanntschaft mit dem alten Katsumi, der Fischer ist. Als dieser erfährt, dass sie eine Adoptivtochter seines Vorgesetzten des Hauptgefreiten Uchida ist und dass dieser den Untergang der Yamato sogar überlebt hatte (er hatte alle seine Freunde für tot gehalten), kommen sie schnell überein und wagen sich auf ihre weite und gefährliche Reise. Katsumi hat offensichtlich ein gespaltenes Verhältnis zu den Geschehnissen an Bord der Yamato und hatte sich in einer Randszene zuvor vor dem Hafenmeister geweigert, an der Jahresveranstaltung zur Ehrung der Yamato teilzunehmen, was dieser nicht verstehen wollte. Bei der Ablehnung handelt es sich natürlich um einen schweren Affront gegen einen Vorgesetzten, der aber durch das hohe Alter Katsumis abgemildert wird.

Während der sich anschließenden Fahrt erzählt Katsumi seiner Begleiterin und seinem 15-jährigen Gehilfen Atsushi, die Geschichte um die Yamato. Die Rückblende zeigt, wie er im Alter von 15 Jahren seinem Bruder folgend sich als Freiwilliger zur Marine begibt. Seine Mutter und seine Freundin bewachen derweil das Fischerboot der Familie und pflegen es. Der Vater ist schon im Krieg gefallen und die Mutter trauert an einem kleinen Hausaltar in der Tokonoma ihres ärmlichen Hauses.

Katsumi wird wegen der stark verkürzten Rekrutenausbildung direkt auf die Yamato eingeschifft. Dort lernt er schnell einige Kameraden kennen, die alle schon ihre eigene Kriegsgeschichte mitgebracht haben. Gemeinsam ergeht man sich in patriotischen Treueschwüren, dass man sein Leben im Geiste des Bushidō geben würde und kämpfen wolle bis zum letzten Blutstropfen etc. Die Vorgesetzten sind da schon etwas nüchterner, Hauptgefreiter Ushida und Unteroffizier Moriwaki messen oft ihre Kraft im Judo, wo es keinen klaren Sieger gibt. Der Film verarbeitet in dieser Phase oft die verschiedenen Aspekte des damaligen Bushido-Geistes, etwa die Haltung des Mannes zur Mannschaft. Moriwaki will den Schuldigen wissen, der seine Mannschaft gefährdet hat, als er eine Tür bei Nacht hat offenstehen lassen. Schließlich meldet sich einer der Rekruten, um die Schuld von den anderen zu nehmen (als seine Interpretation dieser Schuldfrage) und wird fürchterlich verprügelt. Ushida soll die Strafe fortsetzen und weigert sich (in eben diesem Geiste) und gerät so selber unter Bestrafung. Am Ende prügelt er sich mit Moriwaki, was einen Akt der Meuterei darstellen könnte. Als die jungen Rekruten die beiden Kontrahenten wieder zusammenführen, erkennen alle darin den wahren Zweck von Kameradschaft und werden so etwas wie Freunde. In einer anderen Szene fragt ein auf der Brücke dienender Matrose den Kapitän nach den Unterschieden von Chivalry und Bushido. Auch hier zeigt der Film beim näheren Hinsehen Tiefe.

Das erste Gefecht des Films ist die Schlacht im Golf von Leyte. Hier wird die Yamato von amerikanischen Sturzkampfbombern angegriffen und nur durch Glück kommt Yamato mit einem blauen Auge davon. Während des Gefechts sind die Protagonisten als Kanoniere der leichten Flugabwehrbatterien eingesetzt. Als der Richtschütze der Batterie (bestehend aus den Schwalbennestern an der Steuerbordflanke der Zitadelle) verletzt wird, springt Ushida sofort in die Bresche und nach einigen Abschüssen wird auch er getroffen und verliert sein linkes Auge. Auch seine linke Schulter ist verletzt. Obwohl diese Gefechtszene recht kurz ist, zeigt sie schonungslos, wie die Querschläger über das Deck sausen und ganze Geschützmannschaften zu Brei zerfetzen. Ein Einschlag in eine der 145mm-Batterien lässt eine Granate im Inneren explodieren. In der unzensierten Fassung werden dem Zuschauer sehr realitätsnahe Eindrücke vermittelt: das gesamte Geschützpersonal wird mit einem Schlag in Stücke gerissen. Diese Szene ist schockierend, wird aber vom folgenden noch weit übertroffen.

Das Gefecht wird aufgearbeitet: Gefallene erhalten Seebestattung, Ushida kommt ins Lazarett in Kure. Hier besucht ihn Moriwaki und bringt ihm seinen Keikogi. Obwohl er Ushida scheinbar fröhlich zu seinem Heimatschuss gratuliert, bittet er ihn zwischen den Zeilen, auch ihn und die anderen in den kommenden Gefechten nicht zu vergessen. Dieser Besuch und auch ein Tieffliegerangriff auf Kure, dem die Lazarettinsassen tatenlos zusehen müssen, bringt Ushida dazu, sich wieder auf die Yamato einzuschleusen, als sie zum letzten Gefecht ausläuft.

Unter der Mannschaft der Yamato zeichnet sich langsam eine tiefe Kriegsmüdigkeit ab. Soldaten zanken sich über die Reichweite der Niederlagen (Besetzung von Saipan durch die Amerikaner etc.) Doch man motiviert sich wider besseres Wissen mit Treueschwüren und Zuversichtsbekundungen. Moriwakis fürsorgliche Seite kommt immer mehr zum Vorschein, als Chef der Küche steckt er den Soldaten immer wieder Leckerbissen zu, damit sie etwas haben, worüber sie sich freuen können.

Dann rückt der Auslauftermin für den letzten Einsatz der Yamato immer näher. Die Soldaten erhalten noch einmal Landurlaub. Die Offiziere und Mannschaften besuchen Verwandte, bringen und erhalten Geschenke und Katsumi muss von seiner Freundin erfahren, dass seine Mutter bei einem Tieffliegerangriff ums Leben gekommen ist. Sein Bruder ist in Leyte gefallen und er ist nun der letzte verbliebene. Seine Freundin erzählt sie werde nach Hiroshima gehen und dort in einer Munitionsfabrik arbeiten. Die Szene ist in Tempo und Hintergrundmusik vollkommen neutral aufgebaut; dass sich hier ein fatales Ende abzeichnet, ist ja nur dem Zuschauer bekannt.

In der Offiziersmesse wird den Offizieren die neue Mission der Yamato mitgeteilt. Man solle den Küstenbatterien bei der Verteidigung Okinawas helfen. Die Gegenfragen der Soldaten fördern zutage, dass keine Luftunterstützung gegeben wird und auch nur ein Zerstörergeschwader zur Verfügung steht, um die Yamato zu eskortieren. Es ist allen Anwesenden und dem Zuschauer klar, dass es sich um eine Selbstmordmission ohne jegliche Erfolgsaussicht handelt. Die Gegenfrage, ob dies nun eine Kamikazemission sei, wird eindeutig beantwortet, da sich ganz Japan in einer Kamikazemission befinde und das große Opfer der Yamato das Opfer von 110 Millionen ankündige und dem Feind zeigen werde, dass eine Invasion vollkommen unmöglich ist. Die nächste Gegenfrage ist, wo denn der Oberkommandierende bei dem Selbstopfer sei, schließlich sei die Mission als letzte Operation der japanischen Marine angekündigt. Diese Frage ist natürlich zynisch, herausfordernd und anklagend: die einfachen Soldaten fahren zu einer symbolischen Selbstmordschlacht und ihr Oberbefehlshaber soll die Operation vom Bunker an Land leiten. Trotzdem wird die Frage wahrheitsgemäß und aufrichtig beantwortet.

Am nächsten Morgen läuft die Yamato aus. In der Nacht haben die Soldaten in einem Fest vom Leben Abschied genommen. In der Mittagszeit wird das Schiff, das zu Geheimhaltungszwecken noch Zickzack fährt, von Flugbooten entdeckt und nimmt nun geraden Kurs auf Okinawa. Es kommt zu einer gigantischen Schlacht, in der die Flugabwehrsoldaten versuchen, die Torpedo und Sturzkampfbomber auf Distanz zu halten. Schon gegen Anfang erhält die Feuerleitzentrale einen Direkttreffer und nun stehen die Geschütze jedes für sich um unkoordiniert auf Sicht die Angreifer abzuwehren. Obwohl immer wieder Angreifer abgeschossen werden, mehren sich die Ausfälle. Soldaten werden ins Lazarett gebracht, das dem Ansturm der Verletzten nicht mehr standhalten kann, bis schließlich auch dieses zerstört wird. Die Verwundeten werden nun nur noch unter Deck gebracht und in Quartiere gelegt. Noch gelingt es dem schnellen und wendigen Schiff, einigen Torpedos auszuweichen, doch schließlich ist der Wassereinbruch zu groß und zum Erhalt der Neutrallage muss gegengeflutet werden. Hierbei müssen reguläre Schiffssektionen unter Wasser gesetzt werden, da die Trimmzellen nach einem Treffer in die Backbordschadenskontrolle nicht mehr kontrollierbar sind. Yamato liegt nun viel tiefer im Wasser und macht kaum noch Fahrt. Nun schlagen in schneller Folge viele Torpedos ein. Der eigenmächtig an Bord befindliche Ushida hat sich zu „seiner“ Batterie begeben und unterstützt sie beim Abwehrkampf. Schließlich sind an ihrem Geschütz Nr. 4 nur noch Moriwaki, Ushida und Katsumi am Leben. Das Deck ist dicht an dicht mit Leichen und abgetrennten Gliedmaßen übersät. Soldaten verlieren den Verstand oder suizidieren sich mit ihrem Offiziersdolch – selbst in der zensierten Fassung lassen die blutbesprenkelten Panzerplatten erahnen, was in den unzensierten Fassungen dem Zuschauer emotional zugemutet wird.

Als die Yamato nicht mehr zu halten ist, gibt der kommandierende Vizeadmiral das Kommando zur Aufgabe des Schiffs. In aller Würde bedankt er sich bei seiner Brückenmannschaft und nennt das Erlebte eine „Riesenblamage“. Danach zieht er sich zurück, um sich das Leben zu nehmen. Moriwaki und Ushida sind mittlerweile selbst verwundet und zwingen Katsumi zum Verlassen des Schiffs, Katsumi erhält als Andenken den Dolch Ushidas, den er von Admiral Yamamoto für seine Dienste verliehen bekommen hatte, als die Yamato das Flaggschiff der Flotte gewesen war. Man sieht, wie die schwer verwundeten Moriwaki und Ushida noch ihre Magazine leerfeuern; danach fegt eine Explosion sie von ihren Sitzen. Die Yamato kentert und explodiert.

Katsumis Freundin wird beim Angriff auf Hiroshima getötet und er besucht die Mutter eines Kameraden. Diese hat sich vom Sold, den der Sohn ihr vor dem Auslaufen zur letzten Schlacht geschickt hatte, ein Reisfeld gekauft und ist nun nicht mehr arm. Es bricht ihr das Herz, dass sie ihren Sohn wegen ihrer Armut zur Adoption freigegeben hatte. Katsumi hatte geglaubt, er hasste seine Mutter für die Adoption, und war zur Marine gegangen, weil er sich so von ihr befreien konnte.

Am Ende verstreut Frau Ushida die Asche ihres Vaters über der Yamato und sie treten die Heimreise an. Man erfährt, dass der Name von Kamios Fischerboot jener ist, den Taeko, auf ihrem Sterbebett vorgeschlagen hatte

Entstehung

Ansicht des Modells

Für den Film wurde die vordere Hälfte des Überwasserschiffs als 1:1 Modell auf der Mukaishima-Werft in Onomichi nachgebaut. Dieses Modell, im Jahr 2006 kurzzeitig zugänglich für Besucher, endete oberhalb des Kommandostandes und weist auch sonst einige Unterschiede zum Originalschiff auf. So gab es auf der Yamato die aussen liegende Treppe am Brückenturm in der Bildmitte nicht, während sie im Film mehrfach verwendet wird.

Auszeichnungen

2006

Blue Ribbon Award

  • Beste Regie - Junya Sato

Hochi Film Awards

  • Bester neuer Schauspieler - Ken'ichi Matsuyama

Nikkan Sports Film Awards

  • Yujiro Ishihara Preis - Junya Sato

2007

Yokohama Film Festival

  • Best New Talent - Ken'ichi Matsuyama

Japanese Academy Awards[1]

  • Bestes Szenenbild - Toshiyuki Matsumiya, Naruyuki Kondo
  • Bester Ton - Nobuhiko Matsukage, Tetsuo Segawa
Außerdem nominiert:
  • Bester Film
  • Beste Regie - Junya Sato
  • Beste Nebendarstellerin - Yū Aoi
  • Bester Nachwuchsdarsteller - Ken'ichi Matsuyama
  • Beste Musik - Joe Hisaishi
  • Beste Kamera- Yoshinao Sakamoto
  • Beste Beleuchtung - Takeshi Okubo
  • Bester Schnitt - Takeo Yoneda

Einzelnachweise

  1. Japan Academy Awards list

Weblinks


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