Zeche Carolus Magnus

Zeche Carolus Magnus
Zeche Carolus Magnus
Abbau von Steinkohle
Betriebsbeginn 1846
Betriebsende 1951
Nachfolgenutzung Konsolidierung zu Zeche Wolfsbank
Geografische Lage
Koordinaten 51° 29′ 0″ N, 6° 58′ 11″ O51.483336.96969Koordinaten: 51° 29′ 0″ N, 6° 58′ 11″ O
Zeche Carolus Magnus (Regionalverband Ruhr)
Zeche Carolus Magnus
Lage Zeche Carolus Magnus
Standort Essen-Bergeborbeck
Gemeinde Essen
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Carolus Magnus (Karl der Große) war ein Steinkohlen-Bergwerk in Essen-Bergeborbeck.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die bergrechtliche Gewerkschaft Carolus Magnus wurde 1841 durch die Familie Stinnes gegründet. Der 1841 niedergebrachte Schurfschacht Lorchen ging 1846 in Förderung, nachdem diverse technische Probleme behoben worden waren.

1852 wurde eine Kokerei in Betrieb genommen, welche erstmals im Ruhrrevier mit sog. Bienenkorböfen ausgestattet wurde (kavernenartige Öfen, in denen der Kokskuchen durchraffinierte, und dann seitlich abgeführt wurde).

Aufgrund von Liquiditätsproblemen verpachtete nun die Familie Stinnes die Zeche zwischen 1854 und 1884 an die Phönix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb. 1864 bis 1868 wurde nun der neue Schacht 1 neben Schacht Lorchen niedergebracht. Dieser übernahm als Maschinenschacht von nun an die Förderung und Seilfahrt für die Zeche.

Nach Wiederrückgabe der Zeche an die Familie Stinnes gliederte diese die Gewerkschaft Carolus Magnus in den Mülheimer Bergwerks-Verein ein. Innerhalb dieser finanziell solventen Gesellschaft konnte nun der weiträumige Ausbau der Zeche vorgenommen werden.

1891 bis 1894 wurde neben Schacht 1 der Schacht 2 (Catho) niedergebracht. Dieser wurde als Hauptförderschacht ausgebaut, während Schacht 1 nun Wetterschacht wurde.

Nach erfolgter Fertigstellung wurde der Schacht Lorchen abgeworfen und verfüllt.

Die Kokerei wurde grunderneuert, und durch eine Anlage mit Regenerativöfen ersetzt.

Ab 1900 war Hugo Stinnes Vorsitzender des Grubenvorstandes. Während dieses Amtes, das er bis zu seinem Tode 1924 innehielt, wurde die Verknüpfung der Stinnes'schen Bergwerksunternehmen mit benachbarten Industrieunternehmungen vorangetrieben.

Ab 1910 belieferte die Kokerei Carolus Magnus die Stadt Essen mit Koksofengas.

1925 bis 1926 wurde auf der Schachtanlage 1/2 noch ein dritter Schacht niedergebracht.

Ab 1936 zeichnete sich jedoch ab, dass die Vorräte in dem räumlich gering ausgedehnten Grubenfeld langsam zur Neige gingen. Angepachtete Feldesteile der benachbarten Zeche König Wilhelm konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lebensdauer der Zeche nur noch begrenzt war.

Stilllegung

Nachdem die Tagesanlagen 1944 sehr stark beschädigt worden waren, beschloss der Mülheimer Bergwerks-Verein, nur noch einen Restabbau durchzuführen, da die Kosten des Wiederaufbaus in keinem Verhältnis zu der verbleibenden Restlebensdauer der Schachtanlage standen.

1951 wurde die Förderung eingestellt. Schacht 3 wurde verfüllt. 1954 wurde das Grubenfeld sowie die Schächte 1 und 2 an die benachbarte Zeche Wolfsbank abgegeben. Diese baute die Restbestände bis 1962 ab.

Heutiger Zustand

Nach Abwurf der Carolus Magnus Schächte wurden die verbliebenen Tagesanlagen restlos abgebrochen. Das Gelände beherbergt heute das Gewerbegebiet Carolus Magnus. Einige Straßennamen verweisen auf die alten Schächte (Cathostraße etc.).

An der Magnusstraße befinden sich noch die Maschinenhalle und zwei weitere Betriebsgebäude, die als Werkstätten benutzt werden (Stand: 2009).

Literatur

  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 6. erweiterte und aktualisierte Auflage, Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster KG, Königstein i. Taunus, 2006, ISBN 3784569943
  • Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage, Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9

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